PR Ara Toxin 6 Der Unlichtplanet
Schachspiel hatte er ihn immer weiter in die Defensive gedrängt und ihn schlussendlich matt gesetzt.
Perry konnte nichts mehr tun. Nur noch da sitzen und den tödlichen Hieb erwarten.
Ein Schrei ertönte. Nichtmenschlich wirkte er. Ausgestoßen von einem Wesen, dessen innere Verzweiflung groß war.
Ignats Gorgides. Er stürmte heran. Mit weit ausgestreckten Armen stürzte er sich auf Schopsna. Schaumflocken spritzten aus seinem Mund. Er prallte gegen den Gestaltwandler, klammerte sich an ihm
fest, schob ihn meterweise beiseite. Weg von Rhodan.
Aufstehen. Helfen. Es gemeinsam schaffen.
Der Unsterbliche kam nicht mehr hoch. Er fühlte sich zu müde, zu kraftlos.
Schopsna, zuerst von der Leidenschaft des Tefroders überrascht, überwand seine Irritation rasch. Er hieb mit ineinander verschränkten Händen von oben nach unten zu. Es war ein fürchterlicher Schlag gegen die Schädeldecke des Tefroders.
Ein Knacken. Blut spritzte, und noch etwas anderes. Etwas Grauweißes, Glitschiges.
Mit einem einzigen Schlag hatte der Gestaltwandler seinen Wegbegleiter getötet. Hatte bedenkenlos ein Leben ausgelöscht, als wäre es das einer lästigen Fliege.
Genauso würde er auch enden, wenn er nicht augenblicklich auf die Beine kam und sich davonmachte.
Schopsna lächelte und sah seelenruhig zu, wie das Leben aus dem Tefroder entwich. Er delektierte sich daran. Schien den Tod seines Gegners zu genießen.
Rhodan verdrängte den Schmerz. Er rappelte sich hoch. Seine Empfindungen wurden nebensächlich, gehörten nicht mehr zu ihm. Schopsnas Steuerpult war zum Greifen nahe. Die Schutzschirme waren erloschen, die Schaltung zur Befreiung der Tefroder lag frei. Es bedurfte eines einzigen Handgriffs, um sie aus ihrem Sklavendasein zu befreien.
Versagt.
Drei Doppelreihen an Schaltern und Knöpfen waren unter der Abschirmung zum Vorschein gekommen, bislang von einem energetischen Trugbild überdeckt. Es gab mehrere tausend Möglichkeiten zur Auswahl. Mehrere tausend Chancen, um dieses hässliche Spiel zu beenden. Viel zu viele, um hier und jetzt etwas zu bewirken.
Der Gestaltwandler sah ihn hämisch an und kam mit langsamen Schritten näher. Er schleifte Gorgides wie eine unnütze Last hinter sich her. Der Tefroder hatte ihn im Todeskampf umschlungen und
ließ ihn nicht mehr los.
Rhodan musste fliehen. Jetzt. Er stützte sich an Schopsnas Schaltpult ab und drückte so unauffällig wie möglich den Krabbler, den ihm Zhana gegeben hatte, auf die Abdeckung. Das flache, eckige und scharfkantige Teil verschmolz augenblicklich mit der Metallplatte und war nicht mehr zu sehen.
Was auch immer das Ding war und anrichten konnte - er musste all seine Hoffnungen darauf projizieren, dass Zhanas kleines Gimmick die gewünschte Wirkung zeigte.
Ächzend und stöhnend torkelte er in Richtung des Hauptschotts. Schritt für Schritt. Viel zu langsam, um dem Gestaltwandler zu entkommen.
Plötzlich stiegen die Diskusroboter in die Höhe, richteten ihre feinen Nadler auf ihn. Die deaktivierten Teile der Hauptpositronik erwachten zu neuem Leben, Schutzschirme umfingen das Kommandopult und Schopsna.
Das Zeitfenster schloss sich; die Chance, alles zu ihren Gunsten zu wenden, war endgültig vorbei. Sie hatten hoch gespielt - und verloren.
Das Hauptschott öffnete sich. Zhana und Julian stürmten herein. Die Ara-Frau feuerte ein Explosivgeschoss auf Schopsna ab. Es verfing sich im Schutzschirm und verpuffte wirkungslos. Die Unsichtbare nahm es regungslos zur Kenntnis, änderte augenblicklich ihre Taktik. Nadlergeschosse rissen faustgroße Löcher in ungeschützte Aggregate. Glitzernder Tand, den sie mit einer raschen Handbewegung in die Luft warf, entwickelte seltsames Eigenleben. Er zog die Aufmerksamkeit der Diskus- und Spinnenroboter auf sich.
Rhodan fühlte, wie ihn etwas packte. Hochhob. Mithilfe eines rasch um seinen Leib gegurteten Antigrav-Paks durch die Luft trug, durch das Schott hinaus auf den breiten Gang. Zwei Diskusroboter folgten ihnen. Tifflor vernichtete den einen, Zhana den anderen. Sie lächelten sich kurz an, wandten sich dann mit besorgten Blicken Perry zu.
Er brachte ein trauriges Seufzen zustande. Dann trieben ihn die Schmerzen im Brustbereich auf den Abgrund zu. Verschlangen ihn, ließen ihn in eine Ohnmacht gleiten.
Aset-Radol
Die Früchte des Sechzehnten Yakuva-Baums zeigten Müdigkeit. Die langen Erzählungen erschöpften ihre noch jungen Geister. Aset-Ra-dol musste ihnen eine Pause gewähren. Also erhob er sich,
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