PR Ara Toxin 6 Der Unlichtplanet
Mitleidenschaft gezogen worden.
Und dann.
Mit einer elegant wirkenden Körperdrehung wich der Gestaltwandler Rhodans erneutem Angriff aus und packte zu. Griff nach dem rechten Handgelenk des Unsterblichen, erhaschte es und verdrehte es spielerisch um 90 Grad.
Perry unterdrückte einen Schmerzensschrei, folgte der Bewegung seines Gegners, setzte einen Fußtritt gegen dessen Leibesmitte.
Schopsna ließ los, mehr irritiert denn tatsächlich verletzt.
Er lachte.
»Komm her, kleiner Tefroder!«, rief der Gestaltwandler. »Du willst mit mir spielen?«
Blitzschnell ließ er sich zu Boden fallen und fuhr die Beinschere aus. Rhodan konnte sich gerade noch in Sicherheit bringen, während Schopsna in einer fließenden Bewegung wieder auf die Füße kam. Seine Körperkräfte und Reaktionswerte waren denen des Ter-raners haushoch überlegen.
Die Tefroder ringsum schliefen nach wie vor. Sie bekamen nichts vom Kampf der beiden so ungleichen Wesen mit. Die Robotdrohnen, spinnebeinig oder diskusförmig, lagen auf dem Boden. Die einen zuckten hilflos mit den dünnen, langen Gliedern, die andern pendelten unruhig mit ihren konvex geformten Oberflächen hoch und nieder.
Warum brachte Ignats nicht die Kraft auf, in den Kampf einzugreifen? Fehlte ihm der Mumm? Trug gar der Korsio in ihm Schuld, hatte er sich in ihr geteiltes Bewusstsein zurückgedrängt?
Schopsna machte sich einen Spaß daraus, Rhodan mit weiten Schwingern vor sich her zu treiben. Der Unsterbliche verteidigte sich, so gut es ging, und wandte dabei unterschiedliche Techniken an. Solche, die Gorgides an die Künste des Dagor erinnerten, die er in arkonidischen Fach-Trivids gesehen hatte. Dazu kamen scheinbar hölzerne Bewegungen, begleitet von lauten, irritierenden Schreien, die so ganz und gar nicht dem Wesen des Unsterblichen entsprachen.
Rhodan stolperte. Fiel der Länge nach zu Boden. Rollte sich ab, kam allzu spät auf die Beine. Schopsna war heran, hieb ihm mit der flachen Hand quer über die Brust. Der Terraner wurde meterweit davongeschleudert. Noch im Flug drehte er sich geschickt wie eine Katze um die eigene Achse und minderte, indem er Arme und Beine von sich streckte, die Wucht des Aufpralls an der gläsernen Trennwand zwischen Funk- und Ortungsabteilung. Benommen richtete er sich wieder auf, schüttelte den Kopf und machte sich bereit für die Fortsetzung des Kampfs. Dünne Blutbahnen zogen sich von beiden Mundwinkeln hinab zum Kinn. Sie gaben ihm ein gespenstisches Aussehen.
Schopsna lachte laut. Mit den Händen winkte er Rhodan zu sich. Er stieß unflätige Beschimpfungen in mehreren Sprachen aus; darunter waren auch welche, die Ignats nicht verstand. Der Gestaltwandler redete sich immer weiter in Rage. Er achtete weder auf die Umgebung, noch kümmerte er sich um die Umstände des Kampfes. War er verrückt geworden? Litt er unter den Nachwirkungen der Transition oder zeigte er erstmals seinen wahren Charakter?
Erneuet trat Schopsna zu. Traf Rhodan punktgenau am Solarplexus. Der Unsterbliche konnte die Wucht des Schlags gerade noch ein wenig mildern, indem er um einige Zentimeter zurückzuckte. Etwas knackste wie trockenes Holz. Der Terraner sackte erneut zu Boden, die Augen weit aufgerissen. Schmerzverzerrt blickte er drein. Verwundert, dass es so enden würde. Verletzt und geschlagen.
»Nein!«, hörte Ignats jemanden aufbrüllen.
Überrascht stellte er fest, dass er selbst es war, der den Schrei ausstieß - und Schopsna angriff.
Perry Rhodan
»Weg mit dir! Gib endlich Fersengeld, verdammt noch mal!« Julian Tifflor schrie sich die Seele aus dem Leib. Perry musste sich die Worte zusammenreimen. Sie gelangten lediglich bruchstückhaft über das Empfangsgerät des Norvie an sein Ohr.
Sein Wegbegleiter hatte keine Ahnung, wie es um ihn bestellt war. Seine Rippen fühlten sich an, als hätte sie jemand zertrümmert, im rechten Arm war kein Gefühl mehr. Um jeden Atemzug musste er kämpfen, der Schmerz breitete sich wie ein rasend schnell wachsendes Geflecht über seinem Körper aus.
Er konnte nur noch darauf warten, dass ihm Schopsna den Garaus machte. Wehrlos, müde, entkräftet war er. Der Gestaltwandler hatte ihn dank körperlicher Stärke und abartig guter Reflexe besiegt. Deutlich war, dass der Gys-Voolbeerah Techniken und Geschicklichkeit unterschiedlichster Völker für seine Zwecke adaptiert hatte und perfekt einsetzen konnte. Darüber hinaus strahlte er das Wissen und die Erfahrung eines langen Lebens aus. Wie bei einem
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