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PR Ara Toxin 6 Der Unlichtplanet

PR Ara Toxin 6 Der Unlichtplanet

Titel: PR Ara Toxin 6 Der Unlichtplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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gesteuerten Gedankenwelt wäre dies einem Teilsuizid gleichgekommen. Immerhin war die Hauptpositronik der Zentrale
    ihre »Mutter«, der gegenüber sie zu Gehorsam verpflichtet waren.
    Ignats initiierte die vorletzte Korrekturschaltung. Seine Rechte streichelte über die kühlende Schutzschicht, die die energetischen Elemente eines der vielen Bioponblocks bändigte, die wiederum in einem dichten Netz das Zellplasma durchzogen. Immer höher glitt seine Hand. Er tastete nach dem aus Sicherheitsgründen geschickt versteckten Eingabeelement nahe der vordersten Reihe winziger Howalgonium-Kristallchips. Hier befand sich alles, was er für seinen Coup benötigte.
    Schopsna murmelte Unzusammenhängendes. Er war auf die Beine gekommen. Sein Blick klärte sich. Erschreckend rasch fand er in die Realität zurück.
    »Aktion abbrechen!«, befahl einer der Diskusroboter. »Kommandant Schopsna ist wieder einsatzbereit. Es bleibt ihm genügend Zeit, um eine Entscheidung über die Notschaltung zu treffen. Deine Aufgabe ist hiermit erledigt, Korsio. Zieh dich augenblicklich an deinen Platz zurück.«
    »J. ja.« Ignats konnte sein Pech nicht fassen. Ein paar Sekunden fehlten, um an das entscheidende Steuerelement zu gelangen. Perry Rhodan saß da, beide Hände um den Kartentank geklammert, sprungbereit. »Aktion vorerst abbrechen!«, flüsterte ihm nun auch der Unsterbliche vermittels Norvio zu. »Wir warten einen besseren Moment ab. Wir bekommen sicherlich eine weitere Chance.«
    Nein. Es musste jetzt sein.
    Schopsna würde Fragen stellen. Warum die Abdeckung der Hauptpositronik gelöst worden war. Warum zwei Tefroder vorzeitig erwacht waren. Wie sich denn bitteschön die Gefährdung der Antriebsaggregate manifestierte, die Gorgides reparieren wollte.
    »Die Hände weg!«, mahnte der Diskusroboter ein weiteres Mal.
    Der Tefroder traf eine Entscheidung. Er tippte den finalen Befehl in das gut versteckte Pad ein. Mit einem Fingernagel zog er in einer beiläufig wirkenden Bewegung durch die Fuge des danebenliegenden Unterbrechers. In offiziellen Aufzeichnungen gab es keinerlei
    Notizen über diese Kurzschlussschaltung; sie war Teil einer rein informativen Befehlskette, die dem Fachmann helfen sollte, im Notfall umständliche Routinen zu vermeiden. Das Zellplasma, der »Gefühlssektor«, trennte sich in einem genau abgemessenen Bereich von der Rechnereinheit. Er hatte den positronischen Knotenpunkt aller Schutzschirmfelder der Zentrale aus der Vernetzung genommen.
    Befehlsverknüpfungen versiegten in räumlicher Leere. Die Notabschaltung zeitigte das genaue Gegenteil des gewünschten Effekts: War es der Hintergedanke des Erfinders gewesen, eine ungesteuerte Überhitzung der Schutzschirmaggregate möglichst rasch zu verhindern, beraubte sie nun Schopsna jeglicher Deckung. Und schaffte -hoffentlich! - freien Zugang zu jenem Kontrollelement, das die Implantate und damit die tefrodischen Para-Drüsen steuerte.
    Der Tefroder zog die Schultern hoch. Jeden Moment erwartete er den tödlichen Schuss eines der Diskusroboter.
    Nichts.
    Die Maschinen sanken allmählich zu Boden, wie Blätter im Wind. Sie litten unter einem Sekundärschock jenes Schadens, den Gorgides der Hauptpositronik zugefügt hatte.
    »Was, bei Mo.«
    Schopsna war wieder da. Mit all seinen Sinnen, mit all seiner Präsenz. Seine Umrisse veränderten sich, zeigten für einen Augenblick das Aussehen eines facettenüberwachsenen Molluskenwesens, im nächsten den eines silbrig glänzenden Gazeschleiers, der sich rasend schnell in sich selbst verknotete. Ein Arkonide. Ein Terraner. Ein Naat. Ein Topsider. Ein pelzbedeckter Nasenriese. Hundert Schemen, vielleicht mehr, binnen weniger Sekunden.
    Warum unternahm Rhodan nichts? Er galt doch als Sofortumschalter, als Wesen, das intuitiv erfasste, welche Entscheidung wann zu treffen war! Oder hatte der Unsterbliche bereits entschieden? Dass die Situation keinen Erfolg versprach, dass es besser war, ruhig zu bleiben? Wollte er ihn zum Bauernopfer machen?
    Nein! Rhodan war ein Moralist. Niemals würde er zulassen, dass ein anderer zu Schaden kam, wenn er es irgendwie verhindern konnte.
    Da! Endlich setzte er sich in Bewegung! Er hatte lediglich auf jenen Moment gewartet, da Schopsna seine ganze Aufmerksamkeit auf ihn, Gorgides, richtete. Schon stürmte der Unsterbliche heran, hieb den Gestaltwandler seitlich mit der Handkante gegen den Hals.
    Schopsnas Kopf flog zur Seite. Es knackte hässlich, als wäre einer seiner Halswirbel in

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