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PR Extra 15 - Das Plejaden-Spiel

PR Extra 15 - Das Plejaden-Spiel

Titel: PR Extra 15 - Das Plejaden-Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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über dem Rayoro-Ozean, aber die Dämmerung griff bereits nach dem Doppelkontinent Hawama-Muhan.
    Westlich des zentralen Aranato-Gebirges kam der Golf von Shihora in Sicht. Goyn, die planetare Metropole mit zwanzig Millionen Einwohnern, grenzte unmittelbar an den Golf und dehnte sich rund hundert Kilometer weit über das Küstentiefland aus.
    Noch einmal rund hundertfünfzig Kilometer weiter im Osten lag der Raumhafen. Das fünfzig Kilometer durchmessende Areal war gut belegt.
    Die Bilderfassung zeigte überwiegend terranische Kugelraumschiffe der Größenklassen um fünfhundert Meter. Dazwischen Walzenraumer der Springer und Ammandul-Mehan als der Handelsgesellschaft des Galaktikums, einige Diskusfrachter der Jülziish und die für Topsider typischen Stabraumer mit der markanten zentralen Kommandokugel.
    »Mohenjo …«, sagte Prajit Singh Roshan. »Wenn Sie in dem Zusammenhang von Reklamationen reden, kann das nur Hyperkristalle betreffen. Was ansonsten an Industrie auf Mohenjo ansässig ist, würde den Aufwand nicht lohnen. Die Kristallbörse hat einen exzellenten Ruf, sie ist nicht nur der größte Handelsplatz in diesem Sektor, sondern zugleich Hauptumschlagsort für alle physische Ware der privaten Schürfer und sämtlicher Firmen des Plejadenbunds. Mohenjo bietet nahezu alle Bearbeitungsmöglichkeiten für Hyperkristalle.«
    Die ZHAURITTER II ging im Randbereich des Raumhafens nieder, in unmittelbarer Nähe des 1750 Meter hohen Umfassungs-Ringwalls. Das Schiff verharrte mithilfe seiner Prallfelder und der Antigravs wenige Meter über der Piste.
    Roshan lächelte, als er die entsprechenden Anzeigen in Augenschein nahm. »Sie wollen sich nicht lange aufhalten, Bio Rakane. Gut, das ist verständlich. Andererseits kann ich Ihnen Goyn, vor allem den Stadtteil Pahurat, für eine Besichtigung empfehlen.«
    »Uneigennützig?«, fragte Rakane. »Oder sollte das eine verdeckte Frage nach dem Rückflug …?«
    Roshan schluckte. Er musterte den weißhäutigen Haluter, dann lächelte er. »Machen Sie sich meinetwegen keine Sorgen, Bio Rakane. Ich finde immer eine Möglichkeit. Wenn es sein muss, stelle ich mich auf den Raumhafen und halte den Daumen in die Luft.«
    »Sie setzen Ihr Vorhaben um, was immer es sein mag, Prajit Singh.«
    »Natürlich  tue ich das.« Roshan nickte knapp. »Sie haben Ihre Gründe, Bio Rakane – ich habe die meinigen. Ich glaube nicht, dass es für uns beide vorteilhaft wäre, würde ich Ihnen etwas über mein Vorhaben erzählen. Allerdings gebe ich Ihnen einen guten Rat: Sollten Sie auf Mohenjo mit der First Fertile Crystal Batches in Kontakt kommen, lassen Sie sich nicht über den Tisch ziehen. Sie sind ein ehrlicher Mensch -einige Leute nutzen so etwas schamlos aus.«
    »Ich danke Ihnen, Prajit Singh. Sie haben etwas gesagt, was ich so schnell nicht vergessen werde.«
    Roshan kniff die Brauen zusammen. Er sah Rakane nachdenklich an.
    »Sie haben mich als Menschen bezeichnet«, ergänzte der Haluter.
     
    *
     
    Prajit Singh Roshan verließ das Schiff über die zentrale Bodenschleuse. Er schaute nicht zurück. Zigtausend Tonnen molekular verdichteten Stahl nur wenige Meter über ihm zu wissen war das eine, dass nicht einmal hydraulische Landestützen den Koloss auf Distanz hielten, das andere. Es war beileibe nicht jedermanns Sache, unbefangen unter einem frei schwebenden Raumschiff hindurchzugehen.
    Der Koffer mit dem Gepäck folgte ihm im Abstand von knapp einem halben Meter. Roshan schritt schneller aus. Er spürte kein Unbehagen, weil er Situationen wie diese längst gewohnt war, sie erforderten einfach einen Hauch von Vertrauen.
    Ein Medo-Posbi hatte schon vor Jahrhunderten den passenden Begriff für diese psychische Störung geprägt: das Fliegenklatschen-Syndrom. Als Diagnose mochte die Bezeichnung eher scherzhaft gemeint gewesen sein, sie hatte trotzdem längst in die Fachliteratur Eingang gefunden.
    Ein Robotgleiter kam ihm entgegen. Roshan nickte zufrieden. Sekunden später hielt das linsenförmige Fahrzeug neben ihm, und der Einstieg glitt zur Seite.
    »Ich brauche eine Passage nach Goyn. Meine Reservierung lautet auf das Gran Bundela.«
    Der Gleiter beschleunigte, kaum dass Roshan Platz genommen hatte, und flog geradewegs auf den Ringwall zu. Als der Aufprall schon unabwendbar erschien, löste sich ein Teilbereich der steilen Innenwand flirrend auf. Dieoptische Sperre hatte eine an die hundert Meter tiefe Halle kaschiert, die den Einflugbereich eines großen Lastenantigravs

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