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PR Extra 15 - Das Plejaden-Spiel

PR Extra 15 - Das Plejaden-Spiel

Titel: PR Extra 15 - Das Plejaden-Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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stoppte.
    Wieder griffen Traktorfelder zu und hoben die quietschbunte Maschine zur Seite. Die Plattform stieg lautlos in die Höhe, und schon nach wenigen Augenblicken wäre von dem Mechanismus wenig zu erkennen gewesen, hätte Roshan nicht gewusst, worauf er achten musste.
    Er hatte erwartet, von Robotern in Empfang genommen zu werden, doch es erschienen zwei menschliche Bedienstete. Auch sie trugen den kunstvoll gebundenen Dastar als Kopfbedeckung sowie den eisernen Armreif. Hinter dem Band, das sie um ihre Hüfte gewunden hatten, steckte ebenfalls ein Kirpan, das Zeichen dafür, dass Sikhs Arme und Schwache verteidigten und Unschuldigen zur Seite standen.
    »Willkommen im Gran Bundela, Bhai Sahib.« Nur einer der Bediensteten redete. Der andere widmete sich dem Antigravkoffer. Mit einem daumengroßen Sensor fuhr er über den Koffer hinweg und schaltete die Programmierung aus. Danach hatte er allerdings einige Mühe, das schwere Gepäckstück vom Boden hochzuwuchten.
    Roshan folgte dem Bediensteten, der ihn zum nächsten Antigravlift führte und währenddessen über die Gepflogenheiten im Gran Bundela redete. Unter anderem legte der Mann ihm nahe, das hoteleigene Gurdwara zu besuchen.
    »… der Tempel ist ein Original, das die ersten Siedler von Terra mitbrachten. Er steht allen Galaktikern offen, sie sollen erfahren, dass die Sikhs von Maharani jeden willkommen heißen.«
    »Ich danke dir, Sardar«, erwiderte Roshan.
    Zehn Minuten später hatte er sein Zimmer in einem der Ecktürme bezogen. Für ihn war es wie eine Reise in die Vergangenheit. Obwohl: zu üppig, zu vollgestopft, als wolle man den Gast mit der eigenen Historie erschlagen. Auf dem mit Seidentapeten bespannten Gang vor dem Zimmer wachte eine mächtige Ganesha-Statue über die Gäste. Im Zimmer selbst, vor den beiden Fensterflügeln, wartete eine lebensgroße Skulptur der Sarasvati, Göttin der Gelehrsamkeit. Dazu nachgebaute alte Möbel, Wandteppiche mit dem Motiv des Tadsch Mahal oder einfach nur einem durch den Bambuswald streifenden Tiger.
    Roshan gab beiden Bediensteten ein ansehnliches Trinkgeld. Er atmete auf, als die Tür hinter ihnen ins Schloss fiel, und streckte sich.
    Kurz spielte er mit dem Gedanken, den Turban abzunehmen. Er hatte den Dastar erst vor einem halben Tag an Bord der ZHAURITTER II gebunden, mit ziemlichen Verrenkungen und unter Zuhilfenahme einer Pupillenprojektion, die ihm die überlieferten Windungen schrittweise erklärt hatte. Aber dieser Mühe wollte er sich nicht schon wieder unterziehen, zumal er ohne den Turban nicht mit seinem Geschäftspartner zusammentreffen konnte. Isä Nänak kannte ihn nicht anders.
    Roshan beschränkte sich darauf, sich frisch zu machen und angemessenere Kleidung anzuziehen. Er tauschte die Kniehose, die ihm bis an die Waden reichte, gegen eine Churidar-Hose, schlüpfte in ein kragenloses Hemd und zog sich den bestickten langen Sherwani über.
    Ein prüfender Blick in den Spiegel, eine abwägende Kopfbewegung. Mit einem Hauch von Ironie stellte er fest, dass er im falschen Land geboren war. Vielleicht nicht ganz, immerhin hatte der indische Subkontinent bis zum Jahr 1947 alter terranischer Zeitrechnung unter britischer Kolonialherrschaft gestanden.
    Ein schriller Ton ließ Roshan überrascht aufsehen. In einer Schranknische stand eines der alten schwarzen Telefone mit runder Wählscheibe und plumpem Hörer, ein Stück Nostalgie.
    Der Terraner nahm den Hörer ab. Der Portier teilte ihm mit, dass Isä Nänak vor wenigen Minuten eingetroffen sei und in der Lobby warte.
    »Ich bin in wenigen Minuten bei ihm.« Roshan wog den Hörer sekundenlang in der Hand. Nicht die Kopie reizte ihn in dem Moment, sondern das Original, nach dem sie gefertigt worden war. Andererseits: Ein zweites Sammelgebiet erlaubte seine knapp bemessene Zeit nicht. Seit Langem trug er alte Kassenregistriermaschinen zusammen, und er war sicher, dass auf terranischen Siedlungswelten aus dem 20. und 21. Jahrhundert durchaus die eine oder andere Überraschung schlummerte.
    Zwei Stunden später …
    Ein gediegenes Speiselokal im Außenbereich des indischen Marktes. Das Publikum war ansehnlich gekleidet, was keineswegs überall der Fall zu sein schien, und die Speisen reichten von altindischer Zubereitung bis hin zu ausgewählten galaktischen Gerichten.
    Er entschied sich für ein Langar, ein vegetarisches Mahl. Schon die Linsensuppe sättigte enorm. Vielleicht hatte Prajit Singh aber auch keinen rechten Appetit, weil seine Augen und

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