PR Extra 15 - Das Plejaden-Spiel
bildete; Der Schacht war mächtig genug, selbst eine Korvette aufzunehmen.
In Gedanken versunken, drehte Roshan den eisernen Armreif, den er am rechten Handgelenk trug. Für einen Moment fuhr er mit zwei Fingern unter das ziselierte Schmuckstück und wollte den darin verborgenen Sender aktivieren, doch er entschied sich dagegen.
»Ich brauche eine Kom-Verbindung nach Goyn«, sagte er und nannte die Kennung. Sekunden später, der Gleiter schwebte an einer weitläufigen, hell erleuchteten Hangaretage vorbei, entstand vor ihm das holografische Konterfei eines älteren Mannes.
»Ich bin vor zehn Minuten auf dem Ekawota gelandet und fliege zum Hotel«, sagte Roshan. »Die Zeit ist günstig für ein gemeinsames Abendessen. Oder steht dem etwas entgegen?«
Der Angerufene wühlte mit der Hand durch seinen grau melierten Vollbart. Sein Blick bekam einen verkniffen wirkenden Ausdruck. »Es ist nicht leicht, in der Branche Fuß zu fassen«, versetzte er.
»Das habe ich nie behauptet.«
»Ich halte es inzwischen sogar für unmöglich. Eine alteingesessene Firma blockiert …«
»Darüber reden wir beim Essen!«, unterbrach Roshan. »Du meldest dich?«
Der Ältere nickte knapp und löschte die Verbindung.
Soeben erreichte der Gleiter das obere Plateau des mächtigen Ringwalls. Roshan bot sich ein imposanter Blick über das Raumhafenareal hinweg.
Ein Meer von Raumschiffen … Licht und Schatten in unablässiger Veränderung … Vor allem der warme blaue Farbton der schon tief stehenden Sonne sorgte für eine eigentümliche Atmosphäre und einen Hauch Exotik. Daran hatte sich nie etwas geändert, obwohl Maharani gleichsam ein Relikt aus der Frühzeit des Solaren Imperiums war.
Weitläufige Grünanlagen prägten die Höhe des Ringwalls. Dazwischen erhoben sich historischen Vorbildern nachempfundene Tempelanlagen.
Ein Skulpturenpark erstreckte sich kilometerweit. Einige der Götterfiguren stammten noch von der Erde, bei den meisten handelte es sich jedoch um Repliken, die während der unterschiedlichsten Epochen der Besiedlung von einheimischen Künstlern erschaffen worden waren.
So weit das Auge reichte, sah Roshan Kühe wiederkäuend im Gras und auf den Wegen liegen. Sie gehörten zum Flair der Metropole, vor allem des Pahurat – wenngleich nur wenige Planetarier diese Tiere als heilig verehrten.
Ihre Abstammung von überwiegend indischen Siedlern hielt die Bevölkerung des Planeten in Ehren. Ansonsten glich Maharani vielen Welten der Milchstraße.
Roshan bemerkte eine Gruppe von Blues, die heftig gestikulierend eine Kuhherde umstanden. Einer der Jülziish griff entschlossen zu und schwang sich auf den Rücken einer liegenden Kuh. Mit ruckartigen Beinbewegungen versuchte er, sie zum Aufstehen zu zwingen. Es dauerte keine halbe Minute, dann waren die Jülziish von aufgebrachten Maharani umringt.
Was sich daraus entwickelte, konnte Roshan nicht mehr erkennen, denn der Gleiter sprang über ein kleines Waldgebiet hinweg und näherte sich einer der Versorgungsstationen. Es wimmelte von Schaulustigen und Wanderern; alle Rastplätze und die Tische der Lokale waren belegt.
Eine Schule Klonelefanten zog vor allem jugendliche Zuschauer an wie Licht einen Schwärm Motten. Keiner der Dickhäuter war größer als kniehoch. Verglichen mit den überall in diesem Bereich stehenden Ganesha-Statuen war die Zahl der Klonelefanten gering.
In einem der Gebäude, glaubte Roshan zu wissen, wurde eine Kangra-Miniatur aus dem 18. terranischen Jahrhundert aufbewahrt. Sie hatte einst im Allahabad-Museum in New Delhi gestanden und zeigte Shiva und Parvati, die gemeinsam ihren Sohn Ganesha badeten.
Unter Sammlern mochte das Stück mittlerweile unschätzbaren Wert haben, ansonsten verhielt es sich eher wie mit allen planetaren Kunstwerken: Je mehr Kontakte die Raumfahrt geschaffen hatte, desto uninteressanter waren einzelne Arbeiten geworden. Der Markt war überflutet mit Zehntausenden von Stilepochen und Hunderten unterschiedlichster Arbeitsweisen. Nicht Einzelobjekte, sondern Serien weckten heute noch Begierde..
Die meisten Kaufleute im Yogul-System betrachteten das dickleibige Wesen mit dem Elefantenrüssel als ihren Schutzherrn. Ganesha brachte Glück. Das galt ebenso für die auf Maharani gezüchteten Klonelefanten, die nicht nur einer absoluten Ausfuhrsperre unterlagen, sondern auch einer zahlenmäßigen Begrenzung.
Roshan entsann sich gut. Die planetare Regierung hatte schnell gehandelt, als publik geworden war, dass Perry Rhodans
Weitere Kostenlose Bücher