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PR Extra 15 - Das Plejaden-Spiel

PR Extra 15 - Das Plejaden-Spiel

Titel: PR Extra 15 - Das Plejaden-Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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Topsider auf. Wieder warf er sich gegen die Tür, so vergeblich wie zuvor. Er brauchte ein Werkzeug, mit dem er zuschlagen konnte.
    An der Sitzlehne zog er sich in den Durchgang zum rückwärtigen Bereich des Fahrzeugs. Das Türschott war geschlossen, strahlte aber bereits enorme Hitze aus. Dahinter schien alles in Flammen zu stehen, die Glut, kroch schon durch die Verbindungsschächte.
    Auch die gestapelten Wasserkanister waren heiß. Kheryk-Akkrun schraubte den ersten auf, trank gierig und schüttete das restliche Wasser über sich. Mit dem Inhalt des nächsten Behälters löschte er die über den Boden leckenden Flammen. Doch Augenblicke später züngelten sie erneut auf.
    Alles um Kheryk-Akkrun schien in unruhiger Bewegung zu versinken. Er wich vor der Hitze zurück, stürzte halb über den Pilotensessel und brachte es irgendwie fertig, eine der Armlehnen aus der Verankerung zu lösen. Dass er es geschafft hatte, wurde ihm erst richtig bewusst, als er mit dem Gestänge wild auf die bereits geplatzte Frontscheibe einschlug.
    Die Hitze versengte ihm die Schuppen. Jeder Atemzug floss wie Feuer in seine Lungen, und ringsum war lauter werdendes Knistern und Prasseln, in dem Kheryk-Akkrun nicht einmal mehr seine wuchtigen Schläge gegen die Scheibe hörte.
    Wie ein Roboter drosch er auf das Glas ein. Er bemerkte kaum, dass es endlich splitterte, dass die Risse größer wurden und handflächengroße Elemente ausbrachen. Aber schon Sekunden später drückte er den Kopf in die entstandene Öffnung. Dass Glassplitter die Hautschuppen aufschnitten, ignorierte er, denn sogar die heiße Wüstenluft erschien ihm plötzlich wie eine unsagbare Wohltat.
    Gierig atmete er ein, während hinter ihm das Türschott aufbrach und eine Glutwoge das Cockpit überflutete. In der zerborstenen Scheibe spiegelte sich das heranbrandende Feuer. Erneut stieß Kheryk-Akkrun mit der Armlehne des Sessels zu, dann hüllte ihn die sengende Hitze ein.
    Er schrie nicht. Ungläubig starrte er auf seine Hände, die Arme, blickte an sich hinab. Seine Kombination loderte grell auf und wirbelte in teils noch brennenden Aschenocken davon.
    Unerträglich fraß sich die Hitze in sein Fleisch. Er wollte schreien, aber er konnte es nicht. In diesem Moment fühlte er sich wie eine lodernde Fackel. Ein trüber, Blasen werfender Vorhang schien sich über ihn zu senken.
    Alles um ihn herum wich einer eigenartigen Düsternis.
    Kheryk-Akkrun fühlte sich leichter als jemals zuvor. Der Schmerz verflog.
    Vielleicht, war da ein jäher Gedanke, wird doch alles gut.
    Kheryk-Akkrun versuchte, wenigstens das festzuhalten.

1
     
     
    Das schwarze Raumschiff verließ den Linearraum rund eine Lichtstunde über der Ekliptik des 38-Planeten-Systems.
    An Bord der 350 Meter durchmessenden Kugel herrschte Stille. Korridore und Räumlichkeiten waren leer und verlassen, abgesehen von einigen unermüdlich arbeitenden Reinigungsrobotern. Nur in der Zentrale waren zwei Kontursessel besetzt.
    Die Panoramagalerie zeigte das Band der Milchstraße mit ihrer Sternenfülle. Im Vordergrund standen ein blauer Sonnenriese und einige der sonnennächsten Planeten.
    Innerhalb weniger Sekunden erreichte ein Hyperfunkspruch das Schiff. Die Lautsprecherfelder machten eine fein modulierte Kunststimme hörbar. Die Systemüberwachung bat um Identifikation.
    Zeitgleich leuchteten im Panoramaholo zwei Dutzend Markierungen auf. Eingeblendete Datensätze ließen erkennen, dass es sich um Schlachtschiffe der Heimatflotte handelte. Ihr Energiestatus wuchs sprunghaft an.
    Vom Platz des Kommandanten erklang ein grollendes Räuspern.
    »Identifikation des Schiffes als ZHAURITTER II. Ich bin Bio Rakane, Ratsherr des Galaktischen Rates und Chefwissenschaftler des Galaktikums. Ich erbitte Einflugerlaubnis. Identkode wird gesendet.«
    »Kode empfangen und anerkannt«, antwortete die Kunststimme. »Willkommen im Yogul-System, Bio Rakane. Leider liegt kein Avis vor …«
    »Darauf wurde bewusst verzichtet: Unterdrücke bitte jede Information über meine Anwesenheit.«
    »Wenn Sie es wünschen, Bio Rakane.«
    »So ist es. Ich benötige Landeerlaubnis für Maharani und Mohenjo.«
    »Erlaubnis ist erteilt. Die Systemverwaltung wünscht Ihnen einen angenehmen Aufenthalt.«
    Die Hyperfunkverbindung wurde unterbrochen. In der Hologalerie erloschen die Ortungsmarkierungen der einsatzbereiten Schlachtschiffe.
    Das Raumschiff beschleunigte. Eine Einblendung zeigte die Zeit bis zum Beginn der nächsten kurzen Überlichtetappe

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