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PR Extra 15 - Das Plejaden-Spiel

PR Extra 15 - Das Plejaden-Spiel

Titel: PR Extra 15 - Das Plejaden-Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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besser als ich.«
    »Das war durchaus interessant«, sagte Rakane. »Ich fühle mich gut informiert. Die Zertifikate der Börse sind immer zutreffend?«
    »Absolut. Sämtliche Transporte fallen inzwischen in die Zuständigkeit von Crystal; die Zertifikate sind auch die Grundlage für die jeweiligen Transportversicherungen ab Standort Börse.« Der Topsider, der vor lauter Begeisterung übersehen hatte, seinen Namen zu nennen, lachte. »Hyperkristalle waren schon immer begehrt. Aber seit dem Hyperimpedanz-Schock glaubt jeder, daran verdienen zu müssen. Ich frage mich immer öfter, wohin das eines Tages führen soll. Dass Raumfahrt unerschwinglich wird? Ich kann es mir nicht vorstellen.«
    »Das müssen Sie auch nicht«, sagte Rakane. »Wir stehen erst am Anfang einer neuen Entwicklungsphase … Übermitteln Sie mir die Landekoordinaten für die Insel?«
    Godiun erwies sich als strahlend blaues Juwel in der Weltraumschwärze.
    Die optische Wiedergabe in der Zentrale der ZHAURITTER II zeigte aus großer Distanz drei mittelgroße Kontinente. Die Landmassen standen relativ eng beieinander, eine nördlich des Äquators, die anderen erstreckten sich bis weit in den Süden. Zwischen ihnen dehnte sich ein kleiner Ozean, der durchaus den Eindruck erweckte, als handelte es sich um eine vor Jahrmillionen eingebrochene Landmasse.
    Ungefähr in der Mitte des Ozeans erhob sich die Insel der wundersamen Dinge. Vorgelagerte Korallenriffe hatten weitläufige helle Strände entstehen lassen. Das Meer rings um die Insel war nicht tief, es schimmerte in hellen Farben. Den Kontrast dazu bildete das üppige Grün der Küstenregionen.
    Der Raumhafen, kaum mehr als eine lange Piste zwischen zwei Flussarmen, lag nur wenige Dutzend Kilometer landeinwärts. Es gab keinen Lärmschutzwall und nur wenige Hafengebäude. Die Anlage bot rund zwanzig großen Schiffen Platz. Ein einziger Hundert-Meter-Kugelraumer stand dort, einige Kilometer entfernt lagen zwei kleine Topsider-Schiffe nebeneinander. Eine Korvette und mehrere Space-Jets wirkten, als hätte sie jemand willkürlich verstreut.
    Weiße Flecken auf dem Meer entpuppten sich als Segelschiffe, die vor dem Wind kreuzten. In einem Naturhafen inmitten eines wild zerklüfteten Küstenbereichs lagen zwei dieser Schiffe vor Anker. In dem Gebiet gab es eine größere zusammenhängende Siedlung. Straßen zogen sich ins Land hinein, aber sie endeten übergangslos im Grün, als hätte jemand für eine Zukunft geplant, die niemals eingetreten war.
    Erst kurz vor der Landung meldete sich die Positronik des Raumhafens. Sie hieß den Chefwissenschaftler des Galaktikums willkommen.
    Eine verschlafene Welt, stellte Bio Rakane fest.
     
    *
     
    »Eines Tages werde ich mir Topsid ansehen und dort vor allem die alten Häuser. Es muss ein eigenartiges Gefühl sein, in Gebäuden zu wohnen, die wie auf den Spitzen aufeinandergestellte Kegel aussehen …« Arun Joschannan lachte leise. Mit beiden Händen fuhr er durch den hellen, feuchten Sand und raffte ihn zusammen. Er formte einen Kegel und versuchte, einen zweiten obenauf zu modellieren. Die Konstruktion sackte sofort in sich zusammen.
    Ein helles, belustigt klingendes Zischen antwortete ihm, Sechs schlanke Krallenfinger kratzten über den Sand und legten sich auf seinen Handrücken. Er hielt still und genoss die Berührung der Schuppenhaut, wie er es immer tat, wenn Pert-Gukzz ihm nahe war.
    Die Topsiderin war wie eine Schwester für ihn. Sie war Freundin, Vertraute, Gefährtin. Ihre Fremdheit, die manche Menschen behaupteten, die Topsider immer noch mit Distanz sahen, nahm er schon lange nicht mehr wahr. Pert-Gukzz war ebenso ein Kind Godiuns, wie er es war, sie kannten einander von klein auf.
    Er griff mit der anderen Hand zu und drückte Pert-Gukzz’ Krallenfinger. Ihr Zischen veränderte sich um eine Nuance, die kaum jemand wahrgenommen hätte, der nicht mit Topsidern vertraut war. Arun schaute auf.
    Pert-Gukzz neigte sich ihm entgegen. Die Beine angewinkelt und halb im Sand vergraben, hatte sie eben noch den Blick über die Korallenbank schweifen lassen. Die See war heller als der tiefblaue Himmel, ein eigenartiger Kontrast, wie man ihn selten sah. Trotzdem hatte es nicht den Anschein, als würde ein Sturm aufziehen.
    »Noch zwei Tage, dann holt uns die Alltagsroutine wieder ein«, sagte Arun leise.
    Pert-Gukzz züngelte. Ihr lang gestreckter Schädel, die flache Mundpartie war keine Handspanne mehr von ihm entfernt. Ihre schmalen verhornten Lippen

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