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PR Extra 15 - Das Plejaden-Spiel

PR Extra 15 - Das Plejaden-Spiel

Titel: PR Extra 15 - Das Plejaden-Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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öffneten sich leicht und ließen die spitzen, seitlich zusammengedrückten und nach hinten gekrümmten Zähne sehen. Ich möchte den Augenblick genießen und nicht schon wieder nur an die Arbeit denken, schien ihre Geste zu bedeuten. Dass Pert-Gukzz die Nickhäute über ihre großen Kugelaugen zog, zeigte ihren Wunsch nach Ruhe und Entspannung.
    »In Ordnung«, murmelte Arun Joschannan. »Reden wir nicht darüber.«
    Pert-Gukzz legte den Kopf auf seine Schulter und rieb die Schuppen sanft an seinem Hals. Er ließ ihre Hand los und legte den Arm über ihren Rücken, zog die junge Topsiderin näher an sich heran.
    Ihre gespaltene Zunge tastete über sein Ohr, und das war etwas, das große Vertrautheit ausdrückte.
    Arun verurteilte die Blicke, die Fremde Pert-Gukzz und ihm mitunter zuwarfen, weil sie ihnen sexuelle Motive unterstellten. Einige beneideten ihn möglicherweise deshalb, davon war er überzeugt. Andere hätten am liebsten Feuer und Schwefel regnen lassen, das waren die Ewiggestrigen, die vermutlich nicht einmal mit ihrem eigenen Glaubensparadies klarkommen würden.
    »Worüber denkst du nach, Arun?«, zischelte Pert-Gukzz.
    »Ich …?«
    Er schwieg schon wieder und spürte prompt, dass seine Freundin unruhig wurde. Wahrscheinlich machte sie sich mehr Gedanken über die Zukunft, als er selbst es wahrhaben wollte.
    Sie waren zusammen aufgewachsen. Kein Wunder, wenn die Familien nahe beieinander lebten.. Als Kinder hatten sie miteinander gespielt, hatten gelernt, gegenseitig Rücksicht zu nehmen, weil der eine das Meer liebte und die andere sich wenigstens hin und wieder gern im Sumpf aalte. In der Schule hatten sie sich gegenseitig angespornt, jeder hatte dem anderen seine schnelle Auffassungsgabe beweisen und zeigen wollen, zu welchen Anstrengungen er fähig war.
    Dann das gemeinsame Prospektorenstudium auf Maharani. Nie war ein anderer Studienzweig auch nur in Betracht gekommen. Die Familien betrieben die gemeinsame Handelsfirma Joschannan-Gorkh, und weder Arun noch Pert-Gukzz zweifelten daran, dass sie eines Tages gemeinsam das Unternehmen leiten würden.
    »Du könntest mir die Schuppen massieren«, sagte die Topsiderin, als er noch immer schwieg. »Die Sonne trocknet die Haut aus.«
    Arun nickte stumm. Er raffte eine Handvoll feuchten Sand zusammen und ließ ihn auf Pert-Gukzz’ Rücken rieseln. Mit allen zehn Fingern rieb er den Sand über die Schuppenhaut. Die junge Topsiderin ließ ein wohliges lang anhaltendes Grollen hören.
    Sie war jetzt vierundzwanzig Jahre alt, nur wenige Dutzend Tage trennten sie. Seit einiger Zeit dachte sie schon an ihr erstes Gelege, das hatte sie ihm vor Kurzem eingestanden. Fünf Eier konnten Topsider-Frauen einmal im Jahr legen. Arun fragte sich, wie es sein würde, Pert-Gukzz mit ihren ersten Nestlingen zu erleben.
    Dass sie ebenso interessiert darauf wartete, dass Arun Joschannan eines Tages Kinder in die Welt setzte, war ihm klar. »Ich hoffe, Arun, dass unsere Kinder ebenso vertraut miteinander umgehen werden wie wir«, hatte sie ihn wissen lassen. »Dann ist das Leben schön.«
    Ein durchdringender Summton schreckte ihn auf. Sein Armband blinkte in allen Farben des Regenbogens.
    »Die Firma ruft«, stellte Pert-Gukzz fest.
    Er winkelte den Arm an, das Gespräch wurde automatisch angenommen. Kein Bild entstand, es war eine reine Sprechverbindung. Die Stimme seiner Mutter erklang.
    »Ich störe ungern, Arun«, sagte Sanyogita Joschannan, »aber ich muss deinen Urlaub unterbrechen.«
    »Was ist geschehen?«
    »Wir haben Besuch auf der Insel – hohen Besuch.«
    Pert-Gukzz stemmte sich auf den Armen hoch. Mit ruckartigen Bewegungen, die ihn an einen irdischen Waran erinnerten, schüttelte sie den überschüssigen Sand von ihren Schultern. Ihr Blick ging in die Höhe.
    »Es geht um Hyperkristalle?«, fragte er.
    »Eigentlich um Qualitätsprobleme …«
    »Das ist unmöglich! Wenn das jemand behauptet, versucht er, sich auf Kosten anderer zu sanieren.«
    »Das glaube ich nicht«, widersprach Sanyogita heftig. »Unser Besucher sollte in der Hinsicht über jeden Verdacht erhaben sein. Es ist Bio Rakane.«
    Pert-Gukzz züngelte. »So eine Chance, den Chefwissenschaftler des Galaktikums kennenzulernen, kommt wahrscheinlich nie wieder.«
    Arun stieß einen schrillen Pfiff aus. »Wir kommen!«, sagte er.
     
    *
     
    »Ich habe leider keine Erklärung für einen solchen Vorfall.« Arun Joschannan schaute zu dem Haluter auf. Mit 1,89 Metern war er selbst keineswegs klein, Bio

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