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PR Extra 15 - Das Plejaden-Spiel

PR Extra 15 - Das Plejaden-Spiel

Titel: PR Extra 15 - Das Plejaden-Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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Originale; Javed Joschannan hatte die Kopien aus unbekannter Quelle bezogen.
    Vergeblich suchte Arun auf den Folien nach einem verborgenen Hinweis.
    Nach einer Weile ging er systematischer vor und kümmerte sich erst um das, was in Wandnischen und auf Regalen stand. Kleine Fläschchen mit Kristallstaub waren peinlich genau beschriftet. Arun analysierte sogar die Etiketten, ihre Klebeschicht war schon vor Wochen ausgehärtet.
    Irgendwann standen seine Mutter und der Terraner Prajit Singh Roshan unerwartet hinter ihm. Roshan wollte über die Funktion der Kristallbörse auf Mohenjo aufgeklärt werden. Ihm ging es um den Aufbau der Organisation, um Befugnisse und Zugriffsmöglichkeiten.
    Natürlich war die Börse einst gegründet worden, um den Diggern, Händlern und Inhabern von Schürfrechten sichere Umsätze zu gewährleisten. Sich auf Spezialisten im Hintergrund verlassen zu können bedeutete für jeden Zeitgewinn, dafür traten sie gern einen Anteil am jeweiligen Verkaufserlös an die Börse ab.
    Anfangs waren nur die großen, aus der allgemeinen Ware herausstechenden Kristalle gehandelt worden. Damit war die Kristallbörse von Mohenjo weit über die Grenzen des Plejadenbunds bekannt geworden. Dann waren Umsätze und Mengen geradezu explodiert, als der Handel erst auf Criipas und Howalgonium ausgedehnt worden war und wenig später auf alle Arten von Hyperkristallen.
    Die Zusammenarbeit der Börse mit der Transportfirma First Fertile Crystal Batches war sukzessive ausgeweitet worden. Sie war eine Erfolgsgeschichte für alle Beteiligten.
    Erst vor wenigen Jahren hatte Crystal wieder Gespür und Innovationsfähigkeit bewiesen. In einer Zeit, in der wachsende und stärker werdende Hyperstürme zum Problem zu werden drohten, hatte die Firma ihre durch innere Schutzschirme gesicherten, versiegelten Transportboxen entwickelt, die die Gefahr eindämmten, dass Kristalllieferungen in Sturmgebieten auslaugten.
    Mohenjo als Sitz der Börse hatte über die Zeit hinweg durch Firmenansiedlungen enorm profitiert. Nicht nur im Handelssegment hatte der Planet eine führende Rolle aufgebaut, in den Bereichen der Kristallreinigung und -bearbeitung zog er nahezu unaufhaltsam nach.
    Arun Joschannan und der verwachsene Terraner redeten lange miteinander. Dass Prajit Singh Roshan nicht nur ein einfacher Händler sein konnte, wurde dem jungen Prospektor schnell klar. Arun war noch nicht weit herumgekommen, aber das Studium auf Maharani hatte ihn viele Bekanntschaften schließen lassen. Deshalb glaubte er zu spüren, dass sich hinter Roshans Äußerem mehr verbarg. Er fragte den Besucher einfach.
    Prajit Singh Roshan lachte leise. »Jetzt kenne ich dich noch nicht einmal einen Tag, Arun, aber mir scheint es, als wäre das schon sehr viel länger. Du wirkst auf mich bodenständig und zuverlässig, aber du hast auch etwas an dir, was ich als neugierige Weltoffenheit bezeichnen möchte. Du verstehst dein Metier, aber du könntest jederzeit andere Richtungen einschlagen …«
    »Mir gefällt, was ich tue«, wandte Joschannan ein.
    »Natürlich.« Roshan nickte bedächtig. »Trotzdem glaube ich nicht daran, dass du dein Leben lang nach Hyperkristallen schürfen wirst.«
    »Sind das jetzt Vermutungen?«, fragte Arun gedehnt. »Oder liest du in meinem Unterbewusstsein? Ist es das, was mir aufgefallen sein könnte? Du bist ein Mutant?«
    »Sagen wir, ein Halbmutant.« Roshan lachte verhalten. »Und ein Methusalem, wenn du so willst, mein Junge. Ich müsste die falschen Augenbrauen abnehmen, die Hautfarbe reduzieren und natürlich auch den Turban lösen …«
    Arun Joschannan hatte die Brauen zusammengekniffen, und er presste die Lippen aufeinander, als er den Terraner ansah. Zögernd fing er an, auf seiner Unterlippe zu kauen.
    »Adams?«, fragte er. »Homer G. Adams? Der Hauptdirektor von Ammandul-Mehan und Ratsherr im Galaktikum?«
    »So wie Bio Rakane, ja.«
    »Wer weiß davon? Ich meine, außer dem Chefwissenschaftler …«
    »Chroc-Gukzz hat mich erkannt. Und nun du.«
    »Wer darf davon wissen?«, fragte Arun. »Ich meine, wenn du inkognito auftrittst, hat das zweifellos einen Grund.« Er stutzte. »Du bist wegen der Kristallgeschichten hier?«
    »Im Großen und Ganzen, ja. Deine Mutter kann davon wissen und Ftak-Gorkh, aber darüber hinaus wäre es mir lieber, niemand würde die Wahrheit erfahren.«
     
    *
     
    Der nächste Tag brachte Bewegung in die von angespannter Unsicherheit geprägte Situation.
    Zwar war die schon am Vortag eingeleitete

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