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PR Extra 15 - Das Plejaden-Spiel

PR Extra 15 - Das Plejaden-Spiel

Titel: PR Extra 15 - Das Plejaden-Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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Die Verbindung war einseitig, weil ein Empfangselement die Gefahr der Entdeckung erhöht hätte.
    Arun musterte Passanten, die vorübereilten. Auf dem Ruinengelände hantierten einige Bauarbeiter. Die beiden Topsider auf dem schnell laufenden Rollband, blickten sie nur zufällig zu ihm herüber, oder gehörten sie zur Polizeitruppe?
    Mineralhandel Topsid. Er schaute noch einmal zu dem dezenten Schriftzug auf, als er den Eingangsbereich der Hallen betrat.
    Ein freundlich lächelnder Maharani-Terraner empfing ihn.
    Arun hätte selbst nicht zu sagen vermocht, welcher böse Geist ihn ritt, als er alles zur Seite wischte, was er sich zurechtgelegt hatte. Manchmal musste man eben improvisieren.
    »Ich glaube, mein Onkel hatte einen Besprechungstermin. Javed Joschannan.«
    Wahrscheinlich fielen Chroc-Gukzz in dem Moment etliche Zähne aus dem Kiefer, aber das war ihm egal. Arun grinste in sich hinein. Topsider verloren ohnehin oft Zähne, aber ihre Natur sorgte permanent für Nachschub.
    Der Maharani ließ keine Regung erkennen. Entweder hatte er sich bestens unter Kontrolle, oder der Verdacht gegen MHT war tatsächlich aus der Luft gegriffen.
    »Javed Joschannan, Mitinhaber von Joschannan-Gorkh auf Godiun, einer der großen Kristallproduzenten …«
    »Ich habe schon verstanden.« Der Mann wühlte sich durch ein Holo, das Arun nicht einsehen konnte. »Ich kann keinen Termin erkennen. Tut mir leid, aber du scheinst einem Irrtum zu unterliegen. Wir sind nicht die einzige verarbeitende Firma im Haus.«
    »MHT, das passt schon. Genau davon sprach mein Onkel, bevor er starb.«
    »Oh, das tut mir aufrichtig leid.«
    »Danke! Javed gab mir noch zwei Hyperkristalle, eigentlich perfekte blaue Mivelum …« Arun fand plötzlich Gefallen daran, zu provozieren. »Die Kristalle wurden von MHT bearbeitet!«
    Der Maharani hob die Brauen. Ein Hauch von Nachdenklichkeit erschien in seinem Gesicht. »Joschannan, sagtest du?« Er widmete sich wieder dem Holo. »Natürlich, das ist unter den beiden Mivelum verzeichnet. Javed hat sie für Testzwecke erhalten, eigentlich wollte er sie gestern schon zurückgeben. Du hast die Kristalle bei dir?«
    »Nein.«
    Ein abschätzender Blick traf Joschannan. In dem Moment hatte er das Gefühl, zu weit gegangen zu sein. Er lächelte trotzdem.
    Der Maharani nahm mehrere Schaltungen vor und löschte das Holo. »Ich führe dich. Unsere Hallen sind etwas unübersichtlich. Dein Onkel scheint direkt mit der Geschäftsleitung verhandelt zu haben.«
    Sie durchquerten zwei große Hallen, in denen überwiegend Topsider arbeiteten, aber auch einige Maharani-Terraner. Es sah aus wie überall, wo die Veredelung von Hyperkristallen betrieben wurde. Staubfreie Zone; Prallschirme riegelten die Arbeitsbereiche gegeneinander ab. Absolute Ruhe herrschte in dieser hoch technisierten Umgebung, ausgeklügelte Akustiksperren sorgten dafür.
    Arun sah sich aufmerksam um. Einzelne Galerieetagen kragten weit über, Roboter bewegten sich in grellfarbig gekennzeichneten Gefahrenbereichen. Er versuchte zu erkennen, welche Methoden in der Halle angewendet wurden. Zweifellos mehrere Arten energetischer Unterstützung, zu der auch die Transmitterreinigung zählte, hier offenbar über Distanzen von nur wenigen Metern. Es war egal, ob ein Transmitterdurchgang nur wenige Handspannen überbrückte oder einen halben Planetendurchmesser, entscheidend waren in der Mehrzahl der Fälle die hyperphysikalischen Bedingungen von Ent- und Rematerialisation.
    »Nicht erschrecken«, sagte der Maharani.
    Ein Zugfeld griff nach ihnen beiden und hob sie vorbei an zwei unterschiedlich weit vorkragenden Galerien. Eine schmale Plattform, etwa zehn Meter über dem Hallenboden, nahm sie auf.
    Eine vollpositronische Analysestraße erstreckte sich an der Längswand. Gut zweihundert Meter, schätzte Arun. Mehrere Holoschirme zeigten Bilder aus den einzelnen Trennkammern im Innern des Aggregatkolosses. Arun glaubte, grüne Skabole zu erkennen, nicht die besten und schon gar nicht die teuersten Kristalle.
    »Hier wird einiges durchgeschleust«, vermutete Arun.
    Der Maharani reagierte mit einem nichtssagenden Achselzucken.
    Sie betraten ein geräumiges Büro. Technik vom Feinsten, stellte Arun fest. Ein Holoraum, der den Eindruck vermittelte, hoch über dem Planeten im Weltraum zu schweben.
    Der erste Schritt kostete enorme Überwindung und war wohl nur für jemanden problemlos gehbar, der schon einmal ein Raumschiff in ähnlicher Position verlassen hatte. Das

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