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PR Extra 15 - Das Plejaden-Spiel

PR Extra 15 - Das Plejaden-Spiel

Titel: PR Extra 15 - Das Plejaden-Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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steckt wirklich mehr dahinter?
    Möglicherweise reihte sich Javed ein in die Reihe der anderen Toten: die Piloten einiger Kristalltransporte, die beiden Polizisten von Chractyz. Was war mit der Sprengung, die. den Felssturz vor der Mine ausgelöst hatte? Lag Pert-Gukzz mit ihrer Befürchtung doch nicht so falsch, und wenn ja, wer hätte das Opfer sein sollen? Er selbst, Arun? Wer war er denn schon? Der Erbe eines beachtlichen Firmenanteils, sobald Javed und meine Eltern … Er brachte den Gedanken nicht zu Ende.
    Die schon hoch am Himmel stehende Sonne weckte ihn.
    Eine Verwünschung auf den Lippen, kam Arun Joschannan auf die Beine. Er wählte die Ultraschalldusche, streifte sich mit beiden Händen das über Nacht verlegene blauschwarze Haar zurück und zog einen einfachen Freizeitanzug an.
    Als er die Halle betrat, diskutierte Sanyogita mit dem verwachsenen kleinen Terraner über irgendwelche wirtschaftlichen Gegebenheiten. Die beiden nahmen ihn gar nicht wahr, und er dachte nicht daran, die Unterhaltung zu stören.
    Pert-Gukzz kauerte mit angezogenen Beinen in einem der großen Sessel; ihr Stützschwanz fiel über die Seitenlehne und pendelte langsam. Sie wechselte ein paar Worte mit Ftak-Gorkh, dem Firmenpatriarchen und Mitinhaber der Dachfirma Joschannan-Gorkh. Diese gemeinsame Gründung gab es erst, seitdem vor zwei Generationen die unbewohnte Kristallinsel zum Schürfgebiet geworden war. Vorher hatten sich die Firmen ausschließlich mit den von den Eingeborenen als Tauschware gebrachten Hyperkristallen finanziert, und auch das war kein schlechtes Geschäft gewesen. Die Familien Gorkh und Gukzz verbanden sich, nach der Ansiedlung auf Ashla va Gugdase hatten sie ihren zweiten Namensteil nach der neuen Herkunft umbenannt. Gugdase entstammte der Sprache der Eingeborenen, Gukzz lautete die Übertragung ins Topsidische.
    Ftak-Gorkh kam wortlos auf Arun zu und umarmte ihn. Arun spürte den Schmerz des alten Topsiders. Sie brauchten beide keine Worte, die ohnehin nicht ausgereicht hätten, ihrer Trauer um den Verlust des geliebten Menschen Ausdruck zu verleihen. Zu schweigen und des Toten zu gedenken war für Topsider die edelste Form der Anteilnahme.
    Alle schauten auf, als Schritte herandröhnten. Der Haluter betrat die Halle, neben ihm kam Chroc-Gukzz.
    Sanyogita nickte dem Haluter zu. »Wir alle sind sehr gespannt auf das Ergebnis Ihrer Untersuchung, Bio Rakane«, sagte sie.
    »Der Kristallsplitter lässt keine Rückschlüsse zu«, sagte der Haluter. »Ich kann nicht erkennen, dass von ihm die tödliche Strahlung ausgegangen wäre. Aber die beiden blauen Mivelum wurden manipuliert und damit auf ein besseres Niveau angehoben; die messbaren Spuren deuten auf eine Behandlung mit harter Strahlung hin. Es steht zu befürchten, dass Javed Joschannan während dieser Arbeit kontaminiert wurde.«
    »Das ist Unsinn!«, rief Arun laut, besann sich aber sofort. »Entschuldigen Sie, Bio Rakane. Ich weiß, dass Sie nur das wiedergeben, was Sie erkennen konnten. Aber Onkel Javed hätte so etwas nie getan!«
    »Die Fakten sind eindeutig: Die Mivelum wurden verändert.«
    »Natürlich!«, sagte Ftak-Gorkh. »Das ist völlig richtig. Javed hat vielleicht geahnt, dass ihm etwas zustoßen könnte, deshalb hat er mich ins Vertrauen gezogen. Er ist nach Chractyz geflogen, weil er dort herausfinden wollte, was mit den Kristallen geschieht. Er sagte mir, dass die Ehre der Firma auf dem Spiel steht. Und dass er nahe daran sei, die Wahrheit zu erkennen. Vielleicht hat er das sogar geschafft, aber er hat mit dem Leben dafür bezahlt.«

4
     
     
    Bio Rakane zog sich noch einmal für ausgiebige Messungen ins Firmenlabor zurück. Eine Zeit lang assistierten ihm Arun Joschannan und Pert-Gukzz, doch als keine neuen Ergebnisse erkennbar wurden, ging Arun ebenfalls.
    »Was geschieht auf Chractyz?«, wandte er sich an Chroc-Gukzz. »Gibt es wenigstens dort eine brauchbare Spur? Wahrscheinlich hat er Aufzeichnungen oder Hinweise auf die Herkunft der Kristalle hinterlassen. Je länger ich darüber nachdenke, desto überzeugter bin ich, dass wir uns schnellstens auf Chractyz umsehen sollten.«
    »Das erledigt bereits eine Spezialtruppe«, sagte der Polizeibeamte. »Sobald meine Leute fündig werden, erfahren wir als Erste davon.«
    Am späten Nachmittag begab Arun sich ins Firmenbüro seines Onkels. Holoaufnahmen besonderer Kristalle lagen herum, dazu von der Kristallbörse auf Mohenjo erstellte Expertisen. Allerdings handelte es sich nicht um

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