PR Kosmos-Chronik 02 - Alaska Saedelaere
Hyperphysikerin heraus. »Müssen wir uns wirklich streiten?«
»Spart den Sauerstoff!«, pflichtete Saedelaere bei. »Die Reserven reichen höchstens noch für achtzehn Stunden.«
Meldrassan hatte seinen Kontursessel in Liegestellung gebracht. Gedankenverloren blickte er durch die Panzertroplonkuppel in den Weltraum hinaus. »Es wäre interessant. Ihre Eindrücke zu kennen, Mr. Saedelaere«, sagte er sinnend. »Immerhin dürfte als erwiesen gelten, dass RQM II Ihre Probleme verursacht hat.«
»Wie unser Pilot schon sagte: eine alte Transmitteranlage ... «
»Der Steg interessiert mich.«
Saedelaere seufzte. »Was wollen Sie hören?«
»Den Grund, weshalb die Schwarmgötzen einen derart hohen Aufwand betreiben.«
»Vielleicht interessieren sie sich für die Obelisken«, wandte der Major ein. »Die schattenlosen Steine stehen in Zusammenhang mit dem Schwarm.«
»Ich brauche eine Antwort«, drängte Meldrassan. »Es ist wichtig für uns alle.« Ein plötzlicher Hustenanfall ließ ihn verstummen. Als er endlich weiterredete, klang seine Stimme belegt. »Versuchen Sie, sich zu erinnern, Mr. Saedelaere.«
Nur wer den Transmittergeschädigten genau beobachtete, und Arnold Meldrassan tat das, konnte sehen, dass er unschlüssig die Finger in den Handballen rieb. »Das alles ist so wenig greifbar wie meine gelegentlichen Albträume.«
»Kopetzky?«, drängte der Kosmopsychologe.
»Ich weiß nicht, was Sie wollen«, antwortete der Pilot. »Vor allem, wozu.«
»Ich will die Wahrheit über den Steg. Mein Volk hat ... « Meldrassan unterbrach sich so abrupt, als hätte er genau das nicht sagen wollen. Sein rasselndes Atmen wurde zum gequälten Schnaufen.
»Wer ... ?« Saedelaere war aufgestanden und neben den Galaktopsychologen getreten. Dass Meldrassan bleich geworden war und schwitzte, konnte er schwerlich übersehen. »Wer sind Sie?«, wollte der Transmittergeschädigte wissen.
»Meldrassan — Arnold Meldrassan«, kam die schwache Antwort. »Geboren auf ... «
»Ihr Sauerstoff ist verbraucht«, stellte Saedelaere erschrocken fest. »Die Anzeige steht auf null.«
Meldrassan rang bereits nach Atem, er gierte nach jedem Sauerstoffatom. Heftig schüttelte er den Kopf, als Saedelaere Anstalten traf, beide Anzüge zu koppeln. »Hören Sie auf damit!«
Der zwingende Ton ließ Alaska zögern. »Die Sauerstoffvorräte waren in allen Anzügen gleich. Was haben Sie gemacht?«
»Sie wissen es nicht?« Ein bitteres Lächeln umfloss Meldrassans Mundwinkel. »Mein Sauerstoffverbrauch ist erhöht ... solange ich diese Gestalt habe.« Er hustete, ein Zucken durchlief seinen Körper. »Tun Sie's nicht!«, ächzte er, als Saedelaere fortfuhr, ihre Anzüge zu verbinden. »Wir hätten bald beide zu wenig. Ich gehöre ... zum ... Heimlichen Imperium. — Ihre einsame Welt, Alaska, haben wir lange ge ... sucht ... «
Saedelaere drückte die kraftlos werdenden Arme zur Seite, die ihn immer noch abwehren wollten. Augenblicke später floss Sauerstoff von seinem Raumanzug in den anderen. Er fühlte sich selbst unsagbar schwach und ausgelaugt. Wenn nicht bald Hilfe kam, war es ohnehin zu spät.
»Meldrassan ist ein Cyno?«, fragte Major Snider zögernd, als müsse er sich erst über die Folgen klar werden, die seine Feststellung nach sich zog.
Die erste, überraschende Begegnung mit den Fremden hatte vor einem dreiviertel Jahr stattgefunden, am 24. November 3441. Alaska entsann sich gut. Auf der Wüstenwelt Dessopato hatten Reginald Bull und Julian Tifflor die Konferenz der Immunen vorbereitet. Perry Rhodans Absicht war es gewesen, eine Galaktische Völkerallianz zu gründen, um gemeinsam gegen die vom Schwarm ausgehende Bedrohung vorzugehen. In den Ruinen einer vor über zweihunderttausend Jahren untergegangenen Zivilisation hatten sich zehntausend Immune versammelt, Blues ebenso wie Akonen, Arkoniden, Neu-Arkoniden, Aras, Antis und viele andere. Die Sternenreiche terranischer Herkunft waren mit dem Carsualschen Bund, der Zentralgalaktischen Union und den Fracowitz-Systemstaaten vertreten gewesen sowie mit einer Vielzahl kleinerer Gruppen. Sogar Haluter waren erschienen, deren Vorfahren vor fünfzigtausend Jahren das Imperium der Ersten Menschheit mit Tod und Vernichtung überzogen hatten.
Ein flaches schwarzes Diskusschiff, knapp fünfzig Meter durchmessend und nur acht Meter hoch, hatte für Verwirrung und Unruhe gesorgt. Es war so jäh erschienen, als wäre es erst dicht über den Landeplätzen materialisiert. Nicht
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