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PR Kosmos-Chronik 02 - Alaska Saedelaere

PR Kosmos-Chronik 02 - Alaska Saedelaere

Titel: PR Kosmos-Chronik 02 - Alaska Saedelaere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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Schädel, und nur der Anzug, den du trägst, entfacht grelle Farben.
    Dann dringst du in die Kugel ein ... Oder weicht sie zurück? Du kannst es nicht mehr erkennen, deine Umgebung verwischt, verschmilzt zu einem wirbelnden Konglomerat aus Licht und Schatten. Der Sog reißt dich mit sich ...
     
     
    Mit geringer Geschwindigkeit driftete die Space-Jet über die Ebene der Obelisken. Alaska Saedelaere blinzelte in die gedämpfte Helligkeit, er schwitzte, und der Schweiß brannte unter der Gesichtsmaske wie Feuer. Unwillkürlich griff er mit der rechten Hand zu — und stieß gegen den geschlossenen Helm. Das eigene heisere Ächzen erschreckte ihn.
    Verwirrt hielt er nach der Energiekugel Ausschau, aber da war nichts, was auch nur entfernt den Anschein eines solchen Objekts erweckt hätte. Hatte er phantasiert? Alaska wusste es nicht. Die sterbende Welt barg mehr Rätsel, als er geahnt hatte. Für einen Moment bedauerte er, dass er die Schwarmgötzen nicht mehr fragen konnte.
    »Das ist eigenartig«, hörte er Kopetzky sagen.
    »Wovon reden Sie?« Der völlig entgeisterte Gesichtsausdruck des Piloten überraschte Saedelaere nicht.
    »Von den aktuellen Daten«, antwortete Kopetzky zögernd. »Demzufolge waren wir zweieinhalb Stunden lang ohne Besinnung.«
    »Gibt es Bildaufzeichnungen?«
    Kopetzky schien diese Möglichkeit noch gar nicht erwogen zu haben. Jedenfalls ließ er ein ärgerliches Murren vernehmen. Sekunden später, als die Aufzeichnung auf den Schirmen ein unwirkliches Leuchten flackern ließ, als stecke die Space-Jet in einem heftigen Sonnensturm, ächzte er nur noch.
    »Also kein Traum ... Ich dachte ... «
    »Vielleicht sollten wir ausnahmsweise nicht denken«, sagte Saedelaere.
    »Kopetzky, Sie und ich — wir hatten alle die gleichen Wahrnehmungen«, stellte die Wissenschaftlerin fest. »Entweder befanden wir uns wirklich in diesem Energiesturm, oder wir wurden beeinflusst. Wobei Sie als Mentalstabilisierter solchen Einflüssen nicht unterliegen sollten.«
    Der Pilot sagte: »Die Rückrechnung von Kurs und Geschwindigkeit ist eindeutig. Die DESTINY II wurde über den Obelisken von der Veränderung erfasst.«
    »Wobei ich die Transmitterversion allmählich anzweifle.« Saedelaeres unschlüssige Geste irritierte.
    »Das habe ich kaum anders erwartet«, platzte die Wissenschaftlerin heraus, winkte aber sofort ärgerlich ab. »Entschuldigung, das meine ich nicht so, wie es sich anhört.«
    Saedelaere zuckte mit den Achseln. »Ich habe keine Aversion gegen Transmitter, wenn Sie das meinen.«
    »Ich wollte sagen ... «
    » ... dass weder ein typisches Entstofflichungsfeld noch die erforderlichen Aggregate angemessen wurden.«
    »Was wäre, wenn der seltsame Steg beide Komponenten in sich vereint?«, wandte Kopetzky ein. »Angenommen, mehrdimensionale Energien wurden in Materie umgewandelt, die bei Bedarf ihre hyperphysikalischen Eigenschaften zurückgewinnt.«
    »Ein Memory-Effekt? Ob das machbar ist, fragen Sie lieber unsere Physiker«, erwiderte Saedelaere. »Denkbar ist alles. Auch dass wir mit Dimensionsverwerfungen oder einem anderen Phänomen konfrontiert sind.«
    Mittlerweile hatte Kopetzky die Restfahrt der Jet gestoppt. In fünf Kilometern Höhe, nur vom Antigrav getragen, schwebte sie über der Ebene.
    Wortlos übernahm Alaska Saedelaere die Ortungen. Innerhalb von Minuten überlagerten neu aufbereitete Messdaten ein optisches Standbild. Keine ungewöhnlichen Aktivitäten. Nicht einmal die Obelisken verrieten ihre Position anders als im Bereich des sichtbaren Lichts. Eine Reliefkarte entstand, Höhe und Tiefe nur minimal ausgeprägt und vor allem ohne erkennbare Systematik.
    »Wonach suchen Sie?«, fragte Vivian DeBleue nach einer Weile.
    »Ich weiß es nicht.« Die Worte schienen nur so hingesagt. Hastig tippte Saedelaere auf den Arbeitsschirm, veränderte mit seinen Bemühungen Koordinatengitter und Wiedergabeparameter, bis er endlich mit dem Ergebnis zufrieden schien.
    Die Darstellung wirkte immer noch wie ein flaches, verwaschenes Relief, doch war nun deutlicher eine annähernd runde Absenkung zu erkennen. Die Wiedergabe zeigte sogar eine leichte Bewegung. Nahezu unmerklich für das menschliche Auge verschoben sich Höhenpunkte, und erst die farbliche Markierung durch den Bordrechner ließ die Veränderung wirklich deutlich werden.
    »Das sieht aus ... «, Theodorich Kopetzky verstummte ebenso jäh, wie er herausgeplatzt war. Offensichtlich hielt er seine Feststellung doch für

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