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PR Kosmos-Chronik 02 - Alaska Saedelaere

PR Kosmos-Chronik 02 - Alaska Saedelaere

Titel: PR Kosmos-Chronik 02 - Alaska Saedelaere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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zusammengetragen.
    »Ich komme jetzt zu Ihnen«, sagte Alaska schwer. Callibso würde eine Weile ohne ihn auskommen müssen.
     
     
    Er verwünschte die Menschen, die keine andere Lösung parat hatten, als zur Waffe zu greifen, sobald sie Probleme auf sich zukommen sahen. Erst schießen und später fragen, sofern dann noch jemand antwortenkonnte, das passte nicht ins kosmische Zeitalter. Wer die ungeheuren Weiten kannte, die Raumschiffe überwanden, sollte eigentlich eine andere Einstellung an den Tag legen.
    Alaska Saedelaere wusste, dass er ungerecht reagierte, dass Speideck vermutlich nie eine andere Art der Problembewältigung gelernt hatte. Doch in dem Fall wollte er einfach ungerecht sein, zumal er sich über die wirkliche Tragweite der Geschehnisse keine Vorstellung machen konnte.
    Die Straße lag in nahezu völliger Finsternis. Nur der Mond und einige wenige Sterne lockerten mit ihrem fahlen Schein die Schwärze auf kurze Distanz auf. Früher war hier rund um die Uhr der Pulsschlag Terranias gegenwärtig gewesen, war das Leben in der Nacht eher lauter und lärmender geworden — derzeit waren die eigenen Atemzüge der einzige Hinweis auf Leben.
    Ein Raumschiff wie das, dem er sich mittlerweile bis auf weniger als fünfzig Meter genähert hatte, hatte Alaska Saedelaere nie zuvor gesehen. Nichts regte sich.
    Irgendwo über sich wusste der Transmittergeschädigte drei Augenpaare, die begierig in die Straßenschlucht hinabstarrten, um ihn zu sehen. Kanube hatte ihn eben erst aufgefordert, ins Haus zu kommen, aber Alaska dachte nicht daran, das Raumschiff auch nur eine Sekunde lang aus den Augen zu lassen. Wenn er erfahren konnte, wohin die Erde auf ihrer kosmischen Odyssee verschlagen worden war, dann hier.
    Hin und wieder wechselte er mit Kanube einige Sätze. Dabei hielt er das Armbandgerät dicht vor den Mund und redete im Flüsterton, als fürchte er, von dem fremden Raumfahrer frühzeitig entdeckt zu werden. Das war so unlogisch wie die ganze Situation.
    Ein flüchtiges Aufblitzen ließ ihn zusammenzucken. Instinktiv griff er zur Waffe, zog die Hand aber in derselben Bewegung wieder zurück, als hätte er sich die Finger am Knauf des Strahlers verbrannt. War er schon ebenso verrückt wie Speideck?
    Eine Luke öffnete sich vor ihm, Licht fiel auf die Straße und verwandelte in einem eng begrenzten Bereich die Nacht zum Tag.
    Augenblicke später erschien der Fremde in der Schleuse. Nur schemenhaft zeichnete sich der Körper inmitten der blendenden Helligkeit ab, aber schon dieses flüchtige Erkennen genügte, um Saedelaere mehrmals zur Waffe greifen zu lassen. Er verstand plötzlich, weshalb Speideck geschossen hatte. Obwohl er selbst schon den fremdartigsten Lebensformen begegnet war, begann sein Puls zu rasen.
    Der Fremde stand regungslos einen Schritt vor dem hellen Rechteck. Alaska glaubte die Blicke zu spüren, die ihn taxierten. Und er registrierte seinerseits in aller Deutlichkeit, dass der Unbekannte seine Arme langsam zur Seite streckte.
    Sie standen sich auf weniger als fünfzig Meter gegenüber und zögerten. So kommen wir nicht weiter!, schoss es Saedelaere durch den Sinn. Auch er hielt die Arme leicht angewinkelt und die Handflächen dem anderen zugewandt.
    In dem Moment, in dem Alaska den ersten Schritt vorwärts machte, kam der Fremde ebenfalls auf ihn zu.
    Dieses Volk war unbekannt. Der Körper des Raumfahrers wirkte auf den ersten Blick wie ein Sitzkissen mit vier Beinen und zwei Armen. Der Leib war nicht höher als einen halben Meter und durchmaß etwa siebzig Zentimeter. Gut einen Meter lang waren die kräftigen Beine; die muskulösen Arme endeten in dreigliedrigen scharfen Klauen und wirkten etwas kürzer. Sieben jeweils gut dreißig Zentimeter messende Fühler auf der Körperoberseite dienten offensichtlich der Sinneswahrnehmung. Alaska erkannte es an der Art, wie sich einige der Fühler ihm entgegenbogen. Die einzige Bekleidung des Wesens bestand aus einem metallartigen Band um die Körpermitte, an dem mehrere Taschen hingen.
    Bis auf wenige Schritte standen sie sich gegenüber, als der Fremde als Erster zu sprechen begann: »Ich bin Douc Langur, ein Forscher der Kaiserin von Therm. Meine Mission ist friedlicher Natur.«
     
     
    Unter normalen Umständen wären sie sich höchstwahrscheinlich nie begegnet, doch das Schicksal hatte sie zusammengewürfelt: drei grundverschiedene Männer, eine junge Frau und ein Außerirdischer, der entweder nicht viel über sich selbst zu berichten wusste

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