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PR Kosmos-Chronik 02 - Alaska Saedelaere

PR Kosmos-Chronik 02 - Alaska Saedelaere

Titel: PR Kosmos-Chronik 02 - Alaska Saedelaere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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nördlichen Amerika geortet. Natürlich versuchen wir, mehr herauszufinden, aber nur noch ein gewaltiger Fleck geschmolzenen Schnees zeigt uns den Landeplatz.
    Wir haben zwar das fremde Raumschiff nicht gefunden, aber dafür einen weiteren Überlebenden, Bilor Wouznell. Er berichtet von einem riesigen schwarzen Raumschiff, und aus seinen Aussagen ergibt sich, dass die Unbekannten auf der Erde Untersuchungen vornehmen.
    Zurück in Terrania City, füge ich einen fünften Punkt in die Zielsetzung der Terra-Patrouille ein: Die Hintergründe des Auftretens einer unbekannten Macht auf der Erde müssen geklärt werden.
     
     
    Notiz 2/April 3582
    Wir sind nach Imperium-Alpha umgesiedelt. Inzwischen wurden zwei Gleiter von den unbrauchbaren Funkkontrollmechanismen befreit und wieder flugfähig gemacht. Aber die Entwicklung schreitet dennoch zu langsam voran. Ich kann mir die Ungeduld nicht erklären, die mich befallen hat. Warum will ich plötzlich alles auf einmal? Nur weil ich fürchte, das fremde schwarze Raumschiff könnte die Antwort auf alle Fragen sein?
    Kauk, Tingmer, Pollard und der Roboter sind vor Tagen nach Norwegen aufgebrochen, um einen Bereich seltsamer Ruhe inmitten eines stetig wachsenden Orkantiefs zu untersuchen. Am Namsos-Fjord haben sie das fremde Schiff entdeckt: Wir kennen solche Raumer nicht und ebenso wenig die einen Meter sechzig großen Humanoiden, deren Körper von einem schwarzen, mit Stacheln durchsetzten Pelz bedeckt wird. Ein großes, ovales, strahlend blaues Auge dominiert die Gesichter.
    Eines steht für mich inzwischen fest: Terra hat den Sturz durch den Schlund im Mahlstrom in einer bislang unbekannten Galaxis beendet.
    Die Fremden errichten ein mehrere Kilometer durchmessendes, zum Meer hin offenes Becken — und jetzt sind Douc Langur und ich unterwegs, um mehr herauszufinden. Die HÜPFER fliegt irrwitzig tief, wir hoffen, auf diese Weise der Ortungsgefahr entgehen zu können.
    Während ich das hier schreibe, beginnt zum ersten Mal seit langem wieder mein Cappin-Fragment zu rebellieren. Mein ... ? Ich werde mich nie daran gewöhnen — nie ... Das Cappin-Fragment rebelliert. Seine Reaktion ist so intensiv, dass grelle Lichtspeere aus den Maskenschlitzen hervorstechen. Das bedeutet, der Gewebeklumpen spürt überdimensionale Energien, und es gibt nur einen Ort, von dem solche Emissionen ausgehen können ...
     
     
    Die Notiz weist im Anschluss einen dicken Strich aus. Alaska Saedelaere hat ihn als symbolischen Schluss-Strich gesetzt. Die Analysen behaupten, dass er die Eintragung an dieser Stelle wegen des reagierenden Organklumpens unterbrochen hat.
    Der Rest des Textes auf dieser Schicht wurde eindeutig erst Tage später geschrieben und fasst das Geschehen zusammen. Zu diesem Zeitpunkt hat Alaska Saedelaere die von ihm selbst gewählte Form der Dokumentation möglicherweise schon als lästig empfunden. Die Tatsache, dass er dennoch in der Folge alle zehn Schichten nutzt, wirft ein Schlaglicht auf seinen Charakter, der in den geschichtlichen Dokumentationen so noch nicht festgehalten wurde: Er ist beständig und beharrt auf seinen Entscheidungen, selbst wenn sie sich im Nachhinein als zu aufwendig erweisen.
    An dieser Stelle sei auf einen Ausspruch von Reginald Bull verwiesen, der allerdings erst Jahrhunderte später gesagt wurde: »Alaska ist ein Mann, mit dem man Okrills zähmen kann.«
     
     
    Wie passt das alles zusammen?
    Wir konnten beobachten, dass die stachelpelzigen Fremden aus ihrem Raumschiff ein etwa dreißig Meter hohes Metall-Ei entluden und in dem riesigen Becken verankerten. Mich irritiert die Selbstverständlichkeit, mit der dieser Vorgang ablief, als hätte er sich viele Male wiederholt. Ist es verrückt, daraus abzuleiten, dass die Fremden auf das Erscheinen Terras gewartet haben? Diese Überlegung quält mich. Oder rede ich mir nur ein, dass die Stachelpelze für den neuen Standort der Erde verantwortlich sind und damit möglicherweise auch für das Verschwinden der Menschen?
    Irgendetwas wird in dem Becken produziert und in eine zweite, kleinere Station am Ende des Fjordeinschnittes transportiert. Natürlich haben wir einen dieser Transporte überfallen, um uns in den Besitz eines der flaschenförmigen Behälter zu bringen. Wir haben es nicht geschafft — ich konnte nur einen der Container aufbrechen. Dessen Inhalt war eine dampfende, gallertartige Masse, deren Freisetzung das Cappin-Fragment toben ließ. Es war das erste Mal, dass ich deshalb das Bewusstsein

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