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PR Lemuria 01 - Die Sternenarche

PR Lemuria 01 - Die Sternenarche

Titel: PR Lemuria 01 - Die Sternenarche
Autoren: Frank Borsch
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Schiffskommandanten.
    Die beiden Männer waren unbewaffnet, eine Demonstration der Macht. Kam es ihnen in den Sinn, Gewalt anzuwenden, würden es die Soldaten für sie erledigen.
    Der stämmige Mann deutete eine Verneigung an. »Takhan Mechtan ta Taklir, Kommandeur der Siebenten Einsatzflotte - und wie ich sehe, hat mich mein Instinkt nicht getrogen!« Er trat auf Rhodan zu und salutierte. »Es ist mir eine Ehre, dich persönlich zu treffen, Perry Rhodan.«
    »Danke.« Der Unsterbliche nahm die Ehrenbekundung des Admirals mit der reservierten Gleichmut eines Mannesan, der schon tausendmal ähnliche Situationen erlebt hatte. »Was verschafft uns die Ehre deiner Aufwartung?«
    »Die Pflicht, was sonst? Ich wünschte, ich hätte die Gelegenheit, mich mit dir zu unterhalten, aber das ist unmöglich. Deine bloße Anwesenheit auf diesem Schiff beweist die Dringlichkeit meiner Aufgabe.« Mechtan von Ta klir straffte sich. »Ich erkläre dieses Schiff zum Eigentum Akons.«
    »Wie bitte?«
    »Die Auswertung der Orterdaten der LAS-TOOR und der PALENQUE wird belegen, das unser Raumer dieses Schiff zuerst geortet hat. Mithin fällt es unter akonische Jurisdiktion. Seine Einwohner« - er verneigte sich in Richtung des Naahks - »kommen damit selbstverständlich in den Genuss und die Fürsorge des Akonischen Reiches. Wir werden sicherstellen, dass sie keinen Schaden nehmen.«
    Solina folgte den Ausführungen des Generals mit offenem Mund. Nein!, wollte sie schreien. Das dürft ihr nicht! Sie wusste, dass sie die Arche nie wieder betreten würde, sollten die Militärs sie beschlagnahmen. Eher würde sie an Altersschwäche sterben, bevor sie einer unbedeutenden Historikerin von zweifelhafter Loyalität zum Reich den Zutritt gewähren würden.
    Aber Solina schwieg. Sie hatte oft genug in ihrem Leben mit Uniformierten zu tun gehabt, um zu wissen, dass es ihr nur schaden würde. Uniformierte liebten es, andere anzuschreien - und konnten es nicht ausstehen, wenn man den Spieß umdrehte. Wenn sie jetzt protestierte, machte sie selbst die geringen Aussichten zunichte, die ihr noch blieben.
    Rhodan schien ähnliche Überlegungen anzustellen. Mit bemerkenswerter Ruhe sagte er: »Bei allem Respekt, Takhan, ich bezweifle, dass deine Auslegung der Ereignisse vor Gericht Bestand haben wird.«
    »Das werden wir sehen. Wir sind selbstverständlich bereit, uns einem unabhängigen Verfahren zu stellen. Ich bin sicher, dass wir, die Kooperationsbereitschaft beider Seiten vorausgesetzt, innerhalb weniger Jahre zu einem Richterspruch gelangen können. Bis zu diesem Zeitpunkt verbleibt dieses Schiff allerdings in akonischem Gewahrsam. Seine Einwohner bedürfen dringend unserer Hilfe. Während wir hier sprechen, hat bereits ein Reparaturkommando mit dem Einbau einer zusätzlichen Luftversorgung begonnen. Die bestehende Anlage ist so marode, dass das System jeden Augenblick zusammenbrechen kann. Und was das bedeuten würde, brauche ich nicht weiter zu erläutern, oder?«
    Niemand sagte etwas.
    »Ich sehe, wir verstehen uns.« Er wandte sich an den Raumschiffskommandanten, der seinen Ausführungen mit abwesendem Blick gefolgt war, als wäre er in Gedanken ganz woanders. »Achab, geleite unsere terranischen Gäste zu dem für sie vorbereiteten
    Transmitter. Ihr Schiff wartet bereits auf sie, um sie aus dem akonischen Territorium zu bringen. Ich gehe davon aus, dass ihre Grenzübertretung aus Unwissenheit geschah, und verzichte deshalb auf die in diesen Fällen eigentlich angebrachten Sanktionen.«
    Der Maphan trat vor und deutete in Richtung Bug der Arche: »Wenn ich bitten darf«
    Pearl Laneaux fluchte unterdrückt in dieser merkwürdig melodischen Sprache, die so ungeeignet für Grobheiten schien. Sie hatte die Hand am Griff ihres Kombiladers. Es war ihr deutlich anzusehen, was sie von den »Höflichkeiten« Taklirs hielt, doch Solina kannte sie inzwischen gut genug, um zu wissen, dass sie zu klug war, um irgendeine Dummheit anzustellen. Sie rüttelte nur etwas an ihren Ketten, um ihre Peiniger wissen zu lassen, dass sie sie durchschaute.
    Hayden Norwell ließ die Schultern hängen. Er war kein kämpferischer Charakter. Und Rhodan? Der Terraner warf ihr einen flehentlichen Blick zu. Tu etwas!, forderte er sie auf. Du gehörst doch zu ihnen? Tu etwas!
    Solina wandte beschämt den Kopf ab. Was konnte sie schon ausrichten? Sie war nur ein kleines, unbedeutendes Rad im Gefüge des Akonischen Reiches. Diese Mission, diese jämmerlich kurzen Stunden waren der
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