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PR Lemuria 01 - Die Sternenarche

PR Lemuria 01 - Die Sternenarche

Titel: PR Lemuria 01 - Die Sternenarche
Autoren: Frank Borsch
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Neugierde.
    Die Prospektoren waren auf dem Weg nach Meklaran, in das Vergnügungsviertel von Kreytsos, aber sie machten nicht den Eindruck, als ob sie Vergnügen erwarteten.
    Im selben Maß, wie das Licht von Pollaco Hermi dahinschwand, erhellte sich die Straßenbeleuchtung. Und als die Prospektoren sich zunehmend von ihrem Schiff entfernten, ging vor ihnen eine neue Sonne auf: die Lichter von Meklaran.
    Alemaheyu spürte einen Knoten in seinem Hals. Perry Rhodan trat neben den Funker der PALENQUE und fragte: »Nervös?«
    Kossa sah den Unsterblichen verwundert an. »Du weißt davon?«
    Der Terraner nickte. »Natürlich. Du solltest ja wissen, wie das ist. An Bord der PALENQUE gibt es keine Geheimnisse.«
    »Scheint so.« Kossa schluckte. »Ja, schätze, ich bin nervös, ein wenig. «
    »Wird schon schief gehen!« Rhodan hob den linken Arm, als wolle er dem Funker aufmunternd auf die Schulter klopfen, ließ es aber sein.
    »Danke«, sagte Kossa nur. Und hing wieder seinen Gedanken nach, die nicht, wie Rhodan vermutete, zur Gänze von dem Abend beherrscht wurde, der vor ihm lag.
    Bevor sie die PALENQUE verlassen hatten, hatte Alemaheyu Kossa ein letztes Mal seine Konsole durchgecheckt. Aus Gewohnheit, ohne besonderen Anlass. Und bei der Archivierung der Logfiles der vergangenen Tage war er auf eine Anomalie gestoßen. Er hatte nicht mehr die Zeit gehabt, sie genauer zu untersuchen - Sharita Coho akzeptierte keine Unpünktlichkeit -, aber alles sprach dafür, dass die Antennen der PALENQUE einen Hyperfunkimpuls aufgefangen hatten. Der Bordsyntron hatte ihn als natürliches Phänomen des Ochent-Nebels eingestuft und darauf verzichtet, Kossa darauf hinzuweisen.
    Kossa war rasch zu einer anderen Auffassung gekommen: Der
    Impuls war künstlich - und sein Ursprungsort war die Arche.
    Was unmöglich war.
    Vollkommen unmöglich.
    Hyperfunk war fünfdimensionale Technologie. Der technische Stand der Archen war Jahrhunderte, wenn nicht Jahrtausende davon entfernt.
    Der Impuls konnte nicht von der Arche stammen.
    Alemaheyu war derart gefangen in seinen Gedanken, dass er nur am Rande mitbekam, dass sie die Grenze von Meklaran erreichten. Eine Formenergiekuppel wölbte sich über dem Viertel, sorgte für eine Sauerstoffatmern zuträgliche Atmosphäre.
    Die Prospektoren legten ihre Schutzanzüge ab und ließen sie im bewachten Schleusenbereich zurück. Schreiend bunte Freizeitkleidung kam zum Vorschein. Die mit süßen Düften - Lockstoffen verschiedenster Etablissements - übersättigte Luft stieg dem Funker in die Nase. Kossa liebte diesen Duft, aber an diesem Abend war er zu sehr in den Wirbeln seiner Gedanken gefangen, um ihn bewusst wahrzunehmen.
    Angenommen, der Funkimpuls war tatsächlich von der Arche ausgegangen? Was konnte er dann bedeuten? Ein Notsignal vielleicht? Oder eine Aufforderung?
    Ja, das war es vielleicht. Eine Aufforderung, der die ako nische Flotte nachgekommen war. Das musste es sein.
    Den Akonen war alles zuzutrauen.
    Vielleicht auch Kunstgeschmack? Alemaheyu würde es noch an diesem Abend herausfinden.
    Sharita setzte sich erneut an die Spitze der Prospektoren und führte sie zielsicher zum Drunken Sailor. Kannte sie ihr Ziel bereits? Oder verbarg sie souverän, dass sie einem Navigationssystem folgte? Mit ihren knapp 2000 Jahren nicht die älteste Kneipe Meklarans, nicht die berühmteste, nicht die berüchtigste und, wie Alemaheyu befand, als sie in ihr Schummerlicht eintraten, mit Sicherheit keine, durch die seit ihrer Eröffnung auch nur ein Putzroboter gegangen war. Einfach nur eine ganz gewöhnliche, heruntergekommene Kneipe in einem ganz gewöhnlichen, heruntergekommenen Vergnügungsviertel.
    Mit anderen Worten: Das Drunken Sailor war der ideale Ort für ihr Vorhaben.
    In dem halbrunden Saal waren Tische für ungefähr hundert Personen aufgebaut, die Stühle auf die kleine, erhöhte Bühne ausgerichtet, bei deren Anblick Alemaheyu auf der Stelle jeder Gedanke an mysteriöse Hyperfunkimpulse entglitt.
    Noch eine halbe Stunde und.
    Die Türen am gegenüberliegenden Ende des Saals glitten auf, und die Besatzung der LAS-TOOR strömte in das Drunken Sailor. Lange Sekunden beäugten Terraner und Akonen einander schweigend und unsicher, dann legte die gnädige Seele von Wirt einen Klangteppich maahkschen Zwerchfellgesangs über die peinliche Szene - eine kluge Wahl, kein Nicht-Maahk konnte diese so genannte Musik ertragen
    - und ermöglichte es Terranern und Akonen, sich in seinem Schutz auf die Tische zu
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