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PR Lemuria 01 - Die Sternenarche

PR Lemuria 01 - Die Sternenarche

Titel: PR Lemuria 01 - Die Sternenarche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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gewesen war, und noch wütender auf Rhodan. Musste er unbedingt Recht behalten? Und dazu noch den rettenden Ritter spielen, der ihr zur Hilfe eilte, natürlich ohne ihr Vorwürfe zu machen?
    Sharita stand auf, zog ihre Uniform glatt, schloss den Kragen, der sich geöffnet hatte. Der Stoff war wie eine Klammer um ihren Hals, hielt sie aufrecht. Gut so.
    Sie ging zurück zu dem Wrack, umrundete es langsam. An der schmalen Seite, die sie für die vordere hielt, wölbte sich eine Kuppel, die sie an das Facettenauge eines Insekts erinnerte. Links neben ihr befand sich eine zweite. Sie war geborsten. Sharita sah hinein, machte aber nur die übliche aufgeraute Eisschicht aus. Unten am Bug ragt ein von einem Eispanzer bedeckter Sporn hervor. Eine Antenne? Eigentlich war der Sporn zu kurz und dick für diesen Zweck.
    Sie setzte die Untersuchung fort, bis sie an das hintere Ende des Wracks kam. Ein Gewirr aus geborstenem und gebogenem Metall tat sich vor ihr auf. Sie packte mit beiden Händen - mal sehen, was Rhodan dazu sagen würde! - eine aus der Metallmasse ragende Strebe und zog mit aller Kraft daran. Es knackte, Eisstücke platzten von der Stange ab, aber sie wollte sich nicht lösen - und ließ sich ebenso wenig als Hebel verwenden.
    Rhodan, der hinter ihr Stehen geblieben war, schwieg.
    »Miststück!« murmelte Sharita in Richtung des Wracks. »Wieso musst du es mir so schwer machen?«
    Sie trat zurück. Mit der Linken zog sie Rhodan mit sich, der sie überrascht gewähren ließ, mit der Rechten zog sie ihren Kombilader und legte auf das Wrack an.
    »Sharita, nein!«, rief Rhodan.
    Na also, geht doch!, dachte sie. Klingt ja schon fast menschlich. Du kannst also auch die Fassung verlieren.
    Sharita drückte ab. Ein grüner, flimmernder Strahl löste sich aus ihrer Waffe, fächerte kreisförmig auf und bohrte sich in das Wrack.
    Das Metall ächzte protestierend. Sharita widerstand dem Impuls, in Deckung zu springen - sie wollte sich vor Rhodan schließlich nicht endgültig zur Idiotin stempeln - und wartete reglos. Das Ächzen verklang, das Wrack kam wieder zur Ruhe. In dem Stumpf klaffte ein Loch, groß genug, um einen Menschen Zutritt gewähren zu lassen.
    »Das hättest du nicht tun sollen!«, sagte Rhodan.
    Sharita steckte den Kombilader weg. Ihre Lippen, die sich seit dem Verschwinden von Kriecher XI nach und nach zu einem schmerzhaften Knoten zusammengezogen hatten, entspannten sich. »Aha. Und wieso das?«
    »Du hättest eine Explosion auslösen können!«
    »Habe ich aber nicht, oder?«
    »Nein, aber wer weiß, was du zerstört hast! Vielleicht die einzigen Hinweise, die uns Aufschluss über die Herkunft des Wracks geben könnten. Wieso hast du nicht gewartet, bis. «
    Sharita stampfte wütend auf. »Wieso, wieso, wieso?«
    Weil du mich nervös machst, Unsterblicher!, dachte sie. Weil ich mich bei jedem Schritt, den ich tue, von dir beobachtet fühle. Weil ich einen idiotischen Schiss habe, dass du mich mit allen anderen Kommandanten vergleichst, mit denen du geflogen bist, und mich als Amateurin abtust. Deshalb.
    »Weil ich keine gottverdammte Archäologin bin, sondern die Kommandantin eines Prospektorenraumers«, fuhr sie laut fort. »Kapiert? Ich habe keine Herde Robots und Wissenschaftler, die mir mit neunmalklugen Ratschlägen zur Seite stehen, sich die Hände für mich schmutzig machen und Schritt für Schritt planen und dokumentieren. Ich habe keine Flotte, bei der ich nur anrufen muss, und eine halbe Stunde später fliegt ein Geschwader Schlachtschiffe mit tollen studierten Spezialisten ein. Ich habe nur den hier« - sie tippte gegen die Seite des Kopfs - »und den!« Sie klopfte gegen den Griff des Kombiladers. »Und weißt du was? Ich habe noch nie bereut, den hier bei mir zu haben!«
    Um Rhodan keine Gelegenheit zu einer Erwiderung zu geben, setzte Sharita den linken Fuß prüfend auf eine herausragende Strebe und stieß sich ab. Dunkelheit umfing sie. Sie schaltete ihr Viel-zweck-Armband ein und benutzte es als provisorische Taschenlampe. Rhodan, der ihr wortlos folgte, hatte keins dabei, ebenso wenig eine Waffe. Als Passagier der PALENQUE war er bislang ohne ausgekommen. Und Sharita konnte sich nicht verkneifen, sich still daran zu freuen, dass er von ihr abhängig war, solange sie sich in diesem Wrack aufhielten.
    Eine Eislandschaft erwartete sie. Sharita erinnerte sie an eine Höhle. Ihr Atem stieg in Dampfwolken auf. Es knackte. und klickte in dem Wrack, während das Metall sich aufwärmte.
    Die

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