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PR Lemuria 01 - Die Sternenarche

PR Lemuria 01 - Die Sternenarche

Titel: PR Lemuria 01 - Die Sternenarche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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Lufttemperatur musste weit unter null Grad liegen. Sharita fröstelte trotz der Uniformjacke, in der sie den ganzen Tag geschwitzt hatte. Rhodan, der nur leichte Freizeitkleidung trug, musste es noch schlimmer ergehen.
    »Verschwenden wir keine Zeit!« Sie leuchtete den Weg vor ihnen aus und ließ den Lichtkegel dann suchend, durch den Raum wandern. Der Lauf ihres Strahlers folgte dem Licht.
    »Hast du Angst, dass sich hier Weltraummonster versteckt haben, die darauf warten, über uns herzufallen und uns zu fressen?«, fragte Rhodan.
    Sharita überging seine Bemerkung. Sie fühlte sich sicherer mit der Waffe in der Hand. Das zählte, nicht, was Rhodan davon hielt.
    Der Lichtkegel ihres Vielzweck-Armbands wanderte auf und ab. Sharita schätzte, dass sich die Decke ungefähr zehn oder fünfzehn Meter über ihnen befand und gleichzeitig den Rumpf bildete. Sie befanden sich in einem großen Lagerraum oder Hangar.
    Was war darin transportiert worden?
    Links und rechts von ihnen, entlang der Wände, die den Rumpf markieren mussten, zog sich in knapp einem Meter Höhe ein Band entlang. Eine Bank für Passagiere? Möglich. Das hätte bedeutet, dass sie ein Fahrzeug vor sich hatte, das für kurze Strecken konzipiert war. Eine Fähre oder Ähnliches. Das würde auch den breiten, leeren Innenraum erklären: Standplätze für planetengebundene Fahrzeuge oder Ausrüstungscontainer.
    Doch wenn das Wrack tatsächlich Teil einer Kurzstreckenfähre war, fragte sich Sharita, was hatte es dann im Ochent-Nebel verloren, weitab von jeder galaktischen Zivilisation? Und dazu mit nahezu Lichtgeschwindigkeit dahin rasend?
    Sie und Rhodan erreichten das Ende des Hangars. Vor ihnen ragte eine Wand auf, die den gesamten Querschnitt des Rumpfs einnahm. Der Eispanzer verbarg die Schotte, die die Spitze der Fähre mit dem Laderaum verbinden mussten, vor ihren Blicken.
    Sharita spreizte den kleinen Finger der Hand, mit der sie den Kombilader hielt, und tippte auf ihr Multifunktions-Armband. Eine Reihe von Diagrammen und schematischen Darstellungen wechselte einander ab.
    Sie grunzte zufrieden, zielte mit dem Kombilader auf eine Stelle etwa drei Meter zu ihrer Rechten. Ein breit gefächerter Energiestrahl schmolz die Eisschicht auf einer Fläche von mehreren Quadratmetern. Als der Wasserdampf sich an anderer Stelle niederschlug und die Sicht wieder frei war, schaute Sharita auf eine Metallfläche, die sich stellenweise dunkel verfärbt hatte.
    Kein Wunder, dachte sie, die Konstrukteure dieser Fähre werden nicht im Traum daran gedacht haben, dass ihr Innenraum Temperaturen nahe dem absoluten Nullpunkt ausgesetzt wird. Das Material ist der Belastung nicht gewachsen.
    »Bingo, da haben wir unser Schott!«
    Auf der Fläche war ein Rechteck aus geraden Linien sichtbar geworden, breit genug, um zwei Menschen gleichzeitig den Durchgang zu ermöglichen.
    Sharita löste den Kombilader aus.
    »Nein!«, rief Rhodan, aber es war zu spät. Der fokussierte Desintegratorstahl folgte dem Umriss des Schotts. Das Metall bot keinen nennenswerten Widerstand. Es löste sich im Bereich des Strahls in grünliches Gas auf, an den Rändern wurde das Metall schlagartig schwarz.
    Wenige Augenblicke später kippte das Schott, herausgelöst und seines Halts beraubt, nach vorn. Es kam mit einem dröhnenden Schlag auf, der noch in der Zentrale der PALENQUE zu hören sein musste.
    »Was hast du jetzt schon wieder?« Sie hatte es satt, ständig auf dem Prüfstand zu stehen. »Hätte ich zuerst auf ein Spezialistenkommando warten sollen, das das Schott vorsichtig öffnet, damit ich nichts Wertvolles vernichte?«
    »Ja. Und. «
    »Ich weiß nicht, was du hast«, unterbrach sie ihn. »Einen besseren
    Schnitt hätten sie auch nicht hingekriegt, oder?«
    »Wohl kaum.«
    »Na also. Wieso dann der Aufstand?«
    »Ich glaube, ich habe Buchstaben gesehen. Links neben dem Schott, in Augenhöhe.«
    »Vielleicht Interkosmo? >Bitte nicht schießen, der Schlüssel liegt unter der Matte!<«
    Rhodan ging nicht auf ihren verletzenden Spott ein. »Nein, nicht Interkosmo. Aber in einer Sprache, die mir bekannt vorkommt.«
    Prima!, dachte Sharita. Das hast du gut hingekriegt. Wenn das so weitergeht, jagst du eines Tages aus Nervosität die ganze PALENQUE in die Luft.
    »Kein Grund zur Aufregung«, versuchte sie Rhodan zu beschwichtigen. »Das können ja nicht die einzigen Schriftzeichen in dem ganzen Ding hier gewesen sein.«
    Rhodan nickte geistesabwesend. Er war offenbar mit den Gedanken

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