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PR Lemuria 01 - Die Sternenarche

PR Lemuria 01 - Die Sternenarche

Titel: PR Lemuria 01 - Die Sternenarche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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Gründerväter behalten, deren Mut ihr vor euch hertragen könnt, als wäre es euer eigener!
    Schließlich hatte Solina genug gehabt und jemanden böse angefaucht. Einen kleinen fetten Geologen, den beispiellos untalentierten Sprössling einer der besten Familien des Blauen Systems, einen echten Vaktson, der ihr mitleidig auf die Hüfte geklopft - an ihre Schultern hatte er nicht gereicht - und ihr geraten hatte, sie solle ihr Forschungsfeld doch auf eine nützlichere Epoche verlegen, die glorreichen Abwehrkämpfe gegen die Terraner nach dem ersten Kontakt der beiden Völker oder den Untergrundkrieg der Condos Vasac gegen das damalige Solare Imperium der Terraner.
    Solina hatte so wütend gefaucht, dass der fette Geologe vor Schreck sein Glas hatte fallen lassen und die Beine in die Hand genommen hatte, als hetze ihn das Energiekommando.
    Seitdem hatte niemand mehr an Bord Solina auf ihre Arbeit angesprochen. Genutzt hatte es nichts. Eine nützlichere Epoche. Der fette Geologe hatte ihren wunden Punkt getroffen. Alle Yidari an Bord verrichteten nützliche Arbeiten. Die Astrophysiker katalogisierten den Ochent-Nebel, gewannen neue Erkenntnisse über die Lebenszyklen von Sonnen und halfen damit, die Technologie der Energiezapfung aus Sonnen weiterzuentwickeln. Die Geologen der LAS-TOOR entdeckten Planeten und Monde, die reich an wertvollen Bodenschätzen waren. Sie standen damit in direkter Konkurrenz zu den privaten Prospektoren, waren jedoch selbstverständlich dem Gemeinwohl verpflichtet: Die Rechte an ihren Funden fielen automatisch an den akonischen Staat und damit an alle Akonen. Die Materialforscher gewannen auf den besuchten Welten wertvolle Erkenntnisse über neue Legierungen und Elementkombinationen, die dazu beitragen würden, akonische Produkte auf den Märkten der Milchstraße konkurrenzfähig zu halten.
    Alle taten etwas Nützliches. Selbst der rangniedrigste Neehlak an Bord konnte das noch von sich behaupten, trug er mit seiner Arbeit
    doch dazu bei, die LAS-TOOR flugfähig zu halten.
    Und sie, Solina Tormas?
    Sie steckte ihre Nase in alte Akten und Urkunden, beschäftigte sich tagelang damit, uralten Speicherkristallen ihre Geheimnisse zu entlocken. Und das oft erfolglos: Ohne die passenden Lesegeräte halfen Experimente, was regelmäßig in Datensalat oder, schlimmer noch, in der Vernichtung der Daten endete.
    Und wozu das alles? Um mehr über die Lemurer herauszufinden! Gut, die Zeiten, als die akonische Gesellschaft sich kollektiv geweigert hatte, ihre gemeinsame Abstammung mit den Terranern anzuerkennen, lagen zum Glück viele Jahrhunderte zurück. Man gab sich aufgeklärter im Blauen System. Akonen und Terraner hatten also gemeinsame Vorfahren? Möglich. Und wenn schon - nicht die Abstammung zählte, nicht die Gene, sondern, was man daraus machte. Und so schlecht stand man nicht da. Das Solare Imperium der Terra-ner, einst die größte Macht der Galaxis, war fast vergessen. Heutzutage backten die Terraner kleinere Brötchen. Zugegeben, sie waren eine bedeutende Macht, aber davon gab es in der Milchstraße viele.
    Die Akonen mussten die Terraner nicht mehr fürchten. Die knapp über hundert besiedelten Systeme der Akonen gehörten seit einigen Jahrzehnten dem Forum Raglund und damit einem der größeren politischen Verbünde der Milchstraße an. Seitdem herrschte politisches Tauwetter auf Drohah und den übrigen Welten. Fremde strömten in das Blaue System, die meisten nur als Touristen, aber hier und da hatten sich die ersten Kolonien von Aliens gebildet, die sich auf Dauer niederließen. Es war ein Prozess, der nur langsam in Gang kam und mit vielen Konflikten beladen war, aber eines war unbestreitbar: Ein frischer Wind wehte auf Drorah. Oder war es nur ein laues Lüftchen?
    Solina hatte geglaubt, die Zeiten hätten sich geändert. War sie nicht selbst der lebende Beweis dafür? Sie stammte nicht aus dem Blauen System, sondern von einer der unbedeutendsten Welten des Akonischen Reichs. Den Adel, die Vaktson, kannte sie nur aus den Serien auf dem Trivid. Ihre Familie hatte einen derart unrühmlichen Stammbaum, dass sie irgendwann ganz darauf verzichtet hatte, ihn zu pflegen. Wer wollte schon damit imponieren, dass er einem Geschlecht von politischen Dissidenten entstammte? Und dennoch hatte Solina es geschafft, sich einen Platz an einem der bedeutendsten Forschungsinstitute der Akonen auf der Zentralwelt Drorah zu erarbeiten.
    Aber seit sie ihren Forschungsschwerpunkt auf die lemurische Geschichte

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