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PR Lemuria 01 - Die Sternenarche

PR Lemuria 01 - Die Sternenarche

Titel: PR Lemuria 01 - Die Sternenarche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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Drorars, der Netzwerkspezialistin der LAS-TOOR, auch nur von weitem sah, doch schließlich war es geschafft: Sie war zurück im HistNet.
    Dachte sie.
    Das dumme Logo rührte sich nicht. Was war da los? Solina war versucht, der winzigen Box unter der Tischplatte, in dem ihr persönlicher Syntron untergebracht war, einen Tritt zu versetzen. Sie hatte in Quellen vieler Völker davon gelesen, dass diese Strategie in ihrer technischen Frühzeit als probates Mittel gegolten hatte, ein störrisches Gerät zur Verrichtung seiner Arbeit zu bringen. Als stecke eine universelle Konstante dahinter.
    Solina glitt etwas zurück und holte aus.
    »Solina!«
    Der Ruf kam zu spät. Ihr Fuß war bereits auf dem Weg, verfehlte aber vor Schreck sein Ziel. Schmerzhaft rammte ihr großer Zeh in das feste Material des Schreibtischs.
    »Autsch!« Hölle, das tat richtig weh!
    »Solina! Was treibst du da?«
    Die Historikerin blickte auf und sah in ein Gesicht. Es war das Jere von Baloys, des Kommandanten der LAS-TOOR.
    Mist! Weiß Jere Bescheid? Egal, tu so, als wäre nichts gewesen!
    »Ich. ich. äh. die Schnalle meines Schuhs ist aufgegangen, Maphan. Ich wollte sie gerade schließen, als du anriefst, da bin ich erschrocken und habe mich angeschlagen.«
    »Aha.« Jere von Baloys sah einen Augenblick nach oben, als bitte er einen unsichtbaren Gott, ihn von der Plage dieser lebensuntauglichen Yidari zu befreien.
    Gut so! Unterschätz mich!
    »Wie schwer bist du verletzt?«, fragte der Kommandant.
    Solina suchte vergeblich nach einem Anflug von Ironie in seinen Zügen. Es kam ihr zwar gelegen, dass der Kommandant sie für unpraktisch hielt, aber so sehr, dass.
    »Es geht schon wieder«, sagte sie.
    »Kannst du gehen?«
    »Natürlich, Maphan. Was. « »Dann sieh zu, dass du in die Zentrale kommst! Wir brauchen dich hier.«
    Sie starrte noch einen Augenblick, nachdem das Holo erloschen war, an die leere Stelle in der Luft, dann schüttelte sie ihre Überraschung ab und rannte zum nächsten Transmitter.
    Der Kommandant bat sie, die nutzlose Historikerin Solina Tormas, dringend in die Zentrale?
    Sie hätte ihren HistNet-Zugang dafür gegeben, zu erfahren, was los war.
    Der Posten des Funkers war mit Abstand der beste an Bord der PALENQUE, davon war Alemaheyu Kossa felsenfest überzeugt. Mehr noch: Funker war der beste Posten, den man überhaupt haben konnte.
    Alemaheyu störte es dabei nicht, dass sein Stand bestenfalls ein dürftiges Ansehen genoss. Bestenfalls. Meist wurde der kraushaarige Terraner belächelt, wenn er bei den kurzen Zwischenstopps auf Raumhäfen mit Einheimischen ins Gespräch kam.
    »Funker, aha. Machen. « Machen das nicht die Syntrons?, lag ihnen auf der Zunge, aber die meisten kriegten im letzten Moment die Kurve und sagten: »Ah, Funker! Interessant. Was. äh. treibt denn so ein Funker?«
    »Er funkt«, antwortete Alemaheyu dann beiläufig und bedachte sein Gegenüber mit seinem Wasfüreinedumme-Frage!-Blick. Bislang hatte noch niemand gewagt, weitere Fragen zu stellen.
    Was eine Schande war, glaubte Alemaheyu, entging ihnen doch ein Vortrag über den schönsten Beruf der Welt. Über das großartige Gefühl, Spinne im Netz, Teil einer Gemeinschaft zu sein. Bei Ale-maheyu liefen alle Fäden der Kommunikation der PALENQUE zusammen, intern wie extern. Ihm entging nichts. Er wusste über die -ständig wechselnden - Liebschaften und Beziehungen an Bord Bescheid, über das - zumeist bewegte und nicht unbedingt von Erfolgen verwöhnte -Vorleben der Prospektoren. Kossa wusste, wer mit wem, weshalb und warum oder auch nicht und mit wem noch. Er musste nur die Augen schließen und sich die einzelnen Besatzungsmitglieder vorstellen, um eine genaue Beschreibung der Stärken und Schwächen, Eigenheiten und Launen jedes Einzelnen herunter zu rattern.
    Zugegeben, einen Großteil seiner Arbeit als Funker nahmen ihm tatsächlich mehrfach redundante syntronische Systeme ab. Doch jede Redundanzkette hatte ihre Grenzen, und in solchen Fällen war menschliches Einfühlungsvermögen gefragt, das auch nach Jahrtausenden der technischen Entwicklung keine noch so ausgefeilte
    Persönlichkeitssimulation ersetzen konnte. Und außerdem übernahmen die Syntrons lediglich die Routineaufgaben, die Pflicht sozusagen, und überließen Alemaheyu die Kür: Das Netz der Beziehungen zwischen den Besatzungsmitgliedern zu pflegen, es zu kräftigen, damit es auch den stärksten Gewalten trotzen konnte.
    Kossa war überzeugt davon, dass er ein guter Netzknüpfer

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