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PR Lemuria 01 - Die Sternenarche

PR Lemuria 01 - Die Sternenarche

Titel: PR Lemuria 01 - Die Sternenarche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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Planetenökologien und ein Logistiker - ging er als Techniker durch.
    »Mal sehen.« Robol von Sarwar beschäftigte sich einen Moment lang mit den Orterdaten. Er vertiefte sich so sehr in seine Arbeit, dass er unwillkürlich zufrieden grinste, als er etwas herausfand. Es war kein schöner Anblick. Seine Zähne waren schwarz, die Folge eines Kindheitsunfalls. Die Vergiftung hatte gestoppt werden können, und auch die Stimulation zum Wachstum neuer Zähne hatte funktioniert. Nur waren die neuen pechschwarz gewesen.
    Die Zähne erweckten, zusammen mit seinen dunklen Augen, oft den Eindruck, dass man einen Roboter vor sich hatte, weshalb Robol es vermied, sie zu zeigen.
    Robol blickte auf und sah zu Solina. »Etwas habe ich gefunden«, sagte er, wie es für ihn typisch war, mit beinahe geschlossenem Mund. »Zwischen diesen Antennen spannen sich teilweise Felder, die Neutrinos einfangen.«
    »Energetische Felder? Das klingt nach fünfdimensionaler Technik!«
    »Kann sein. Vielleicht ist es auch nur Zufall. Die Felder entstehen und verschwinden im schnellen Rhythmus. Viel kann da nicht hängen bleiben.«
    »Neutrinos. « dachte Solina laut nach. »Nehmen wir an, sie versuchen, sie absichtlich zu fangen. Wozu. «
    Sie kam nicht dazu, ihren Gedanken weiterzuspinnen.
    Das terranische Boot hatte die Höhe der »Antennen« erreicht. Da das gesamte Lemurerschiff sich um die Längsachse drehte, um in seinem Innern auf diese Weise künstliche Schwerkraft zu erzeugen, rotierten die »Antennen« wie die Speichen eines Rades. Für eine Umdrehung benötigte das Schiff knapp 40 terranische Sekunden.
    »Was hat er vor?«, rief Robol von der Steuerkonsole. »Ist er verrückt geworden?«
    Solina wusste, was er meinte. Das terranische Boot machte keine Anstalten, den rotierenden »Antennen« auszuweichen. Im Gegenteil, der Pilot hielt direkt auf sie zu. Er nahm sogar Kurs in Richtung Rumpf des Schiffs, wo die Abstände zwischen den »Antennen« nur noch mehrere Dutzend Meter betrugen. Mit der Exaktheit einer Maschine schlüpfte das Boot zwischen zwei von ihnen hindurch.
    Der Pilot musste Nerven aus Stahl haben.
    Solina verfolgte auf dem Holo, wie das terranische Boot seine Fahrt verlangsamte und wenige Meter über dem rotierenden Rumpf verharrte, offenbar auf der Suche nach einem geeigneten Andockpunkt. Dann bemerkte sie, wie die Antennen des Lemurerschiffs immer größer wurden, sich die schlanken Masten in mächtige Türme verwandelten.
    »Robol, was soll das? Hast du jetzt auch den Verstand verloren?«
    Der Pilot des Shifts wandte den Blick nicht von den Instrumenten ab. »Im Gegenteil. Verstehst du nicht, dass die Terraner uns demütigen wollen? Sie wollen uns beweisen, dass sie mutiger sind als wir! Denen zeige ich was!«
    Der riesige Zylinder des Lemurerschiffs wuchs sprunghaft an, füllte nicht nur das Orter-Holo, sondern auch die gesamte Fläche der frontalen Sichtluke des Shifts, tat sich vor ihm auf wie eine Wand aus Stahl.
    Robol kümmerte es nicht. Mit entblößten pechschwarzen Zähnen -pfiff er eine Melodie oder bildete Solina sich das nur ein? - sah er dem Stahlkoloss entgegen, um schließlich im selben Moment, als Solina sie bereits zerschellen sah, einen genau kalkulierten Energiestoß an die Impulsdüsen zu geben. Das Lemurerschiff schien einen Sprung zu machen, Solina sah aus dem Augenwinkel die Basis eines mächtigen Turms, der auf sie zuraste, dann waren sie durch.
    Der Shift glitt eine Handbreit über den rotierenden Rumpf dahin.
    Aus einem Akustikfeld drang die besorgte Stimme Jere von Baloys. »Solina, alles in Ordnung bei euch?«
    »Natürlich, Maphan«, gab sie in aller Seelenruhe zurück. »Was sollte nicht in Ordnung sein?«
    Sie ahnte, dass ihr nicht nur Entdeckungen über Terraner und Lemurer bevorstanden.
    Launt kehrte nur selten in sein Haus zurück, um das ihn mehr als ein Metach heimlich beneidete. Die großzügigen Räume, die ihn gerade durch ihre Leere beruhigt und ihm gestattet hatten, Abstand von den zahllosen Pflichten eines Tenarchen zu finden, erschienen ihm verlassen, ja beinahe wie eine stumme Anklage, seit Denetree auf ihr Rad gestiegen war, um ihr neues Leben zu beginnen.
    Er hatte sie seitdem nicht mehr gesehen und würde es hoffentlich auch nicht mehr. Sollte er ihr trotzdem noch einmal begegnen, dann wohl aller Wahrscheinlichkeit in der neuen Funktion, die ihm der Naahk zugewiesen hatte. Es war ein Gedanke, der ihm die wenigen Stunden Schlaf raubte, die ihm geblieben waren.
    Launt war nicht

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