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PR Lemuria 01 - Die Sternenarche

PR Lemuria 01 - Die Sternenarche

Titel: PR Lemuria 01 - Die Sternenarche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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fabrikneu und schienen speziell für ihre Träger geschneidert. Sie saßen jedenfalls bestens und betonten die beträchtliche Körpergröße ihrer Träger. Die Anzüge der Terraner dagegen zeigten die Spuren von hunderten von Welten, auf denen man sie bereits eingesetzt hatte. Rhodan hörte Norwell empört keuchen; dem Prospektor schienen dieselben Gedanken durch den Kopf zu gehen und nicht zu behagen. Rhodan störte sich nicht an der Ungleichheit: Die Erfahrung hatte ihn gelehrt, bei kritischen Missionen eher auf bewährte Technik zu setzen als auf die neuesten High-Tech-Spielereien, die einen im Zweifelsfall meist im Stich ließen.
    Pearl Laneaux, die mit Abstand zierlichste und kleinste Person beider Gruppen, deutete auf eine Stelle im Rumpf in einiger Entfernung. Wortlos setzten sich Terraner und Akonen in Bewegung. Niemand sprach, obwohl beide Seiten eine Frequenz für die Kommunikation vereinbart hatten und sie mit Interkosmo auch eine gemeinsame Sprache zu Verfügung hatten. Es musste die Befangenheit sein. Zudem besaßen sie kein Gesicht, das Material der Helme funktionierte wie ein Einwegspiegel. Sah man sein Gegenüber an, sah man lediglich das eigene Gesicht.
    Sie machten Halt. Zwei der Akonen nahmen einen wuchtigen Gegenstand von einer Antigravplattform, die ihnen autonom gefolgt war, und machten sich an ihm zu schaffen. Eine große Plane entfal-tete sich und formte sich zu einer Art Zelt, die Terraner und Akonen von den rotierenden Sternen abschloss. Rhodan war froh darüber, die schnelle Bewegung hatte eine leichte Übelkeit in ihm aufsteigen lassen. Die Akonen stellten ihre Kombistrahler auf eine niedrige Leistungsstufe und verschweißten den Rand des Zelts mit dem Rumpf des Lemurerschiffs. Offenbar zufrieden nickten sie einander zu, dann justierten sie ihre Kombilader neu und brannten ein kreisrundes, etwa einen Meter fünfzig durchmessendes Loch in den Rumpf.
    Rhodan hätte es vorgezogen, sich den Weg in das Lemurerschiff nicht mit Strahlern zu bahnen, doch die Orter und Taster hatten nirgends ein Schott gefunden, dass sie öffnen könnten. Der Ortungsschutz des Schiffs schien demnach auch im Nahbereich zu wirken, sonst hätten sie die Schleuse finden müssen, durch die die Fähre das Mutterschiff verlassen hatte.
    Das herausgelöste Stück stieg nach oben. Die Rotation des Lemurerschiffs erzeugte eine nach außen gerichtete Schwerkraft, die auch die Terraner und Akonen auf der Stelle ins All geschleudert hätte, wenn sie nicht ihre Antigravs besessen hätten. Einer der Ako-nen fing die Stahlscheibe mit einem Traktorstrahler ein, bevor sie das Zelt zerreißen konnte, und verankerte sie mit einer Magnethalterung an der Außenfläche des Rumpfs. Die Zeltwände spannten sich unter dem plötzlichen Luftdruck, hielten aber.
    Pearl Laneaux war offenbar bemüht, von Anfang an zu zeigen, wer das Kommando hatte, und steuerte in die im Dunkeln liegende Öffnung. Abwechselnd folgten ihr Akonen und Terraner. Als alle angekommen waren, verschweißten die Akonen das aus dem Rumpf herausgelöste Stück von neuem. Es würde einen eventuell notwendigen schnellen Rückzug behindern, aber sie schuldeten es einer eventuell vorhandenen Besatzung des Schiffs, den durch ihren Einstieg angerichteten Schaden so gut wie möglich wieder zu reparieren.
    Sie klappten ihre Helme ein.
    Die erste Begegnung mit den Terranern erschütterte Solina Tormas. Das sollten die Wunderkinder der Galaxis sein? Der Anblick ihrer jämmerlichen Schutzanzüge - sie sahen aus, als hefteten die Terraner sie zum Trocknen immer an die Außenhülle ihres Schiffes, und waren offensichtlich älteren Datums - ließ der Historikerin deutlich vor Augen treten, dass die goldenen Zeiten des Solaren Imperiums längst vorüber waren. Das hier waren nicht die Übermenschen, die unter der Führung ihres Ober-Übermenschen Perry Rhodans einst beinahe die gesamte Milchstraße unter ihren Einfluss gezwungen hatten. Damals wäre es undenkbar gewesen, dass die Terraner irgendetwas anderes als das Neueste und Beste an Ausrüstung benutzten.
    Die zweite Begegnung ließ Solina beinahe vor Überraschung umkippen.
    Als sie in das Lemurerschiff eingedrungen waren und sicher gestellt hatten, dass ihnen keine unmittelbare Gefahr drohte, klappten sie ihre Helme ein.
    Neugierig musterte sie die Terraner. Ihre Anführerin, die sich als Pearl Laneaux vorstellte, hätte auch nach akonischen Maßstäben als Schönheit gegolten, wäre sie nicht so verflucht kurz geraten. Hayden

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