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PR Lemuria 01 - Die Sternenarche

PR Lemuria 01 - Die Sternenarche

Titel: PR Lemuria 01 - Die Sternenarche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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»Und hat die Legende eine Grundlage?«
    Rhodan zuckte die Achseln. »Eine bestimmt, aber niemand weiß, welche. Die Sintflut ist eine Katastrophe, die in den Überlieferungen vieler der alten Völker der Erde zu finden ist. Der Verdacht liegt nahe, dass sie alle von derselben Katastrophe berichten. Es gibt viele Forscher, die glauben, dass in der Legende von Noahs Arche die Erinnerung an den Untergang von Atlantis vor 15.000 Jahren fortlebt. In gewisser Weise ist damals eine Welt untergegangen.«
    »Glaubst du auch daran?«
    »Nun, ich bin zumindest skeptisch. Meines Wissens gab es nur einen Überlebenden des Untergangs von Atlantis - meinen Freund Atlan. Und er überlebte nicht in einer Arche, sondern unter weit weniger romantischen Umständen in einer unterseeischen Kuppel.«
    Während des Gesprächs waren sie weiter den Gang vorgedrungen. Sie gelangten an ein offenes Schott. Solina blieb einen Augenblick lang stehen, um einen verblichenen Schriftzug darüber zu lesen. »Sektor XV oder XXI, Notkammer«, murmelte die Historikerin. »Genauer kann ich die Zahl nicht erkennen. Es ist auf jeden Fall Lemurisch, eine sehr frühe Stufe der Schriftentwicklung.«
    Sie durchquerten das Schott. Der Gang dahinter verengte sich weiter. Zu beiden Seiten warteten primitive Schutzanzüge, die Pearl eher an Säcke erinnerten, auf Benutzer. Sie berührte einen davon probeweise. Das Material war härter als erwartet. Es würde schwer sein, sich einen solchen Anzug in den wenigen Momenten überzustreifen, die ein Notfall den Menschen an Bord lassen würde. Als sie mit der ganzen Kraft ihrer Finger an dem Anzug drückte, traten Risse hervor, in denen sich ein leuchtendes Orange zeigte. Das blasse Gelb der Oberfläche musste demnach das Resultat des Alterungsprozesses sein.
    Pearl fragte sich, was Alemaheyu von ihren Entdeckungen und speziell von Rhodans Geschichte hielt, aber der Funker, der ihren Gesprächen und ihren Anzugkameras nach wie vor zugeschaltet war, meldete sich nicht zu Wort.
    Immer tiefer drangen sie in den Gang vor. Pearl fühlte sich unwohl in dem engen Durchlass. Bei jedem Schritt streifte sie die an den Wänden aufgehängten Schutzanzüge. Was, wenn sie jetzt auf die Bewohner des Schiffs trafen? Die Enge des Gangs hätte der Begegnung eine Unausweichlichkeit verliehen. Eine schnelle Flucht wäre dann unmöglich, selbst mithilfe der Antigravaggregate. Sie würden für lange Sekunden ein nicht zu verfehlendes Ziel bieten. Käme es also zu einer Begegnung, die feindselig verlief, wäre Pearl gezwungen, das Feuer zu eröffnen. Der Gedanke behagte ihr nicht im Geringsten.
    Aber Pearls düstere Befürchtungen bestätigten sich nicht. Sie marschierten weiter, ohne auf irgendwelche Lemurer zu stoßen.
    Als Pearl gerade Pause anordnen wollte, versperrte ihnen ein geschlossenes Schott den Weg.
    »Was jetzt?«, fragte sie. Ihr war von den Akonen nicht offiziell das Kommando über den gemischten Trupp zugestanden worden. Sie hatte damit, dass sie sich an die Spitze gesetzt hatte, einfach Fakten geschaffen. Fakten allerdings, die sie lieber nicht austesten wollte. Sie hob den Kombilader und deutete auf das Schott. »Wieder durchbrennen?«
    »Nein, nicht doch!«, kam ein empörter Ausruf von hinten. Gleich darauf quetschte sich Solina Tormas an den übrigen Expeditionsteilnehmern vorbei. »Das ist doch nicht dein Ernst!« rief sie laut. »Willst du etwa dieses einmalige Artefakt zerstrahlen?«
    »Ich?« Pearl brauchte einen Augenblick, um ihre Fassung wiederzuerlangen. »Ich?! Wer hat denn einen Zugang in den Rumpf gebrannt?«, entgegnete sie empört. »Ich bestimmt nicht. Ihr. «
    Solina Tormas hörte ihr schon gar nicht mehr zu, falls sie es überhaupt je getan hatte. Die Akonin schubste sie zur Seite - kein böswilliger Akt, die Historikerin verschaffte sich lediglich den Platz, den sie brauchte - und tastete das Schott und die Wand darum ab.
    Wenige Augenblicke später hörte Pearl ein triumphierendes »Na also!«
    Die Terranerin sah ein kleines, in die Wand eingelassenes Display. Es war lichtschwach und unscharf, sodass sie lediglich ein paar verwaschene Buchstaben erkennen konnte, die sie für lemurische hielt.
    Solina gab über eine virtuelle Tastatur Befehle ein, wann auch nur langsam. Pearl hatte den Eindruck, dass die Akonin die lemurischen Worte in Gedanken genau buchstabieren musste. Gegen ihren Willen regte sich ein gewisser Respekt in Pearl. Sie hatte von einer Historikerin keine praktische Veranlagung zum Hacken von

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