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PR Lemuria 01 - Die Sternenarche

PR Lemuria 01 - Die Sternenarche

Titel: PR Lemuria 01 - Die Sternenarche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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er es rhetorisch überrumpelt hätte, dann hörte er einen Laut, der ihn an einen Seufzer erinnerte, und es sagte: »Die Klügeren unter den Metach sind klug genug, um zu wissen, dass das nicht der Fall ist. Sie wissen, dass es vor dem Zugriff des Schiffs keinen Schutz gibt. Denetree ist wahrscheinlich tot. Sie wird ein ungesichertes Schott gefunden haben und ist ihrem Bruder zu den Sternen gefolgt. Oder sie hat sich in einen Komposter geworfen und ist erstickt. Es gibt keinen Ort auf dem Schiff, an dem sich ein Metach zwei Wochen lang verbergen kann.«
    »Du hast Recht, es gibt keinen«, sagte Launt und fragtesich, wie gut das Netz die menschliche Mimik lesen konnte. Es hatte über fünfhundert Jahre Zeit gehabt, sie zu analysieren.
    »Die Metach warten. Der Naahk hat sie vor den Verrätern gewarnt hat, hat ihnen die Gefahr aufgezeichnet, die dem Schiff durch sie droht. Und er hat ihre Strafe verkündet. Wenn sie nun ausbleibt, werden die Metach an ihm zweifeln, und damit an der Ordnung der
    Dinge. Willst du das?«
    »Nein! Nein, wie.«
    »Und zweifelst du an der Ordnung der Dinge?«
    Launt zwang sich zu einem Ausdruck rechtschaffener Empörung. »Natürlich nicht! Kaum einer hat ihr treuer gedient als ich!«
    »Dann verstehe ich dein Zögern nicht.«
    »Es. es fällt mir nicht leicht. Es geht um Menschenleben.«
    »Das hingegen verstehe ich«, sagte das Netz. »Doch es ist notwendig, ihre Leben zu opfern, um den Verlust vieler weiterer zu vermeiden. Gib den Befehl.«
    Er wollte es nicht, aber was konnte er schon ausrichten? Verweigerte er den Befehl, würde er mit den Verrätern sterben. Nichts wäre gewonnen.
    »Ich werde die Hinrichtung anberaumen«, flüsterte Launt. »Morgen Abend werden die Verräter sterben.«
    »Wie du befiehlst«, antwortete das Netz.
    Der akonische Shift schloss bis auf wenige Meter zu dem Kriecher auf und glich seine Fahrt an.
    »Mann, was für einen Schrott von Syntrons haben die Akonen?«, rief Hayden Norwell. Er spielte die Orteraufzeichnungen des Anflugmanövers auf ein Holo. Das akonische Beiboot wäre um ein Haar mit einer »Antenne« des Lemurerschiffs kollidiert. »Die sollten dringend ein paar Updates einspielen - und zwar terranische!«
    »Vielleicht fliegen sie ihren Shift von Hand?«, warf Perry Rhodan ein.
    »Das ist nicht dein Ernst, oder? So dumm können nicht einmal Akonen sein!«
    »Nicht dümmer als wir Terraner, aber stolzer. Wieso sollten sie einer Maschine überlassen, was sie selbst vermögen?«
    Norwell grunzte etwas und ging nicht weiter darauf ein. Rhodan entschloss sich ebenfalls, die Sache auf sich beruhen zu lassen. Der unsterbliche Terraner war schon oft Akonen begegnet - in Feindschaft, in kühler Distanziertheit und nun, wie er hoffte, in gegenseitigem Respekt. Für die Prospektoren war die Situation neu. Sie wussten nicht, was sie erwartete, und jeder ging auf seine Weise mit seiner Unsicherheit um: Hayden Norwell fluchte, und Pearl Laneaux quatschte mit »Mama« Alemaheyu Kossa, als hinge das Wohl und Wehe des Kriechers davon ab, dass der Gesprächsfaden zwischen ihnen nicht abbrach und nicht etwa der der Syntron-Nabelschnur, die sie mit der PALENQUE verband.
    »Wir werfen jetzt den Anker aus, okay?«, sagte der Funker.
    »Okay.«
    Rhodan spürte keinen Ruck, als der Traktorstrahler des Kriechers sich auf eine Stelle des gewaltigen Rumpfs unter ihnen fixierte, an dem mehrere Hauptstreben seines Gerüsts zusammenliefen. Im nächsten Augenblick war der Schiffskörper unter ihnen zum Halten gekommen, und die Sterne rotierten wild. Ein Stoß zeigte an, dass der Kriecher aufgesetzt hatte.
    Pearl holte tief Luft. »Da sind wir. Checkt eure Anzüge durch, und dann raus mit euch!« Sie sprach Alemaheyu nicht gesondert an; der Funker lauschte ohnehin jedem Wort, das an Bord des Kriechers gesprochen wurde.
    Rhodan hatte seinen Anzug bereits während des Anflugs überprüft und ließ den Übrigen so viel Platz wie möglich. Die beiden Prospektoren stießen in der Enge des Kriechers aneinander an, fluchten und fuchtelten mit den Kombistrahlern herum, die sie gemäß der Vereinbarung mit den Akonen mit sich führen durften.
    Sie verließen den Kriecher. Der akonische Shift hatte einige Meter weiter an dem Lemurerschiff angedockt. Gestalten in Schutzanzügen kamen eben aus dem Boot. Rhodan winkte ihnen zu, und einer der Akonen winkte zurück.
    Im gedämpften Licht, das aus den Schleusenkammern drang, trafen die beiden Gruppen zusammen. Die Anzüge der Akonen wirkten wie

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