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PR Lemuria 01 - Die Sternenarche

PR Lemuria 01 - Die Sternenarche

Titel: PR Lemuria 01 - Die Sternenarche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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äußerst grausam zueinander sein. Diese Leute können nicht ahnen, dass wir ihnen nichts tun wollen.«
    Betreten standen Akonen und Terraner da. Jeder von ihnen hatte sich die erste Begegnung mit den Lemurern in Gedanken ausgemalt. Doch dass sie so verlaufen könnte. damit hatte keiner gerechnet.
    »Sehen wir uns an, was unsere scheuen Freunde gemacht haben, als wir sie gestört haben«, sagte Rhodan. Solina beschlich das Gefühl, dass der Unsterbliche es vor allem mit der Absicht tat, sie nicht ins Grübeln kommen zu lassen. »Ich habe etwas Aufblitzen sehen, als sie wegrannten. Vielleicht hat einer von ihnen etwas zurückgelassen, was für uns aufschlussreich ist.«
    Die Vermutung bestätigte sich rasch. Sie fanden zwischen den Büschen ein Metallgestell, an das zwei Räder montiert waren. Über einem Rad war eine Stange im rechten Winkel zum übrigen Gestell montiert, über dem anderen eine längliche Plastikschale.
    »Was, bei allen Sternengöttern, ist das?«, sprach ausgerechnet Robol, der schweigsame Logistiker aus, was alle dachten.
    »Oh, ganz einfach«, sagte Rhodan. »Das ist ein Fahrrad. Ich hatte als Kind eines.« Der Terraner zog das Gerät an der Vorderstange hoch.
    »Und was macht man mit einem Fahrrad?«
    »Fahren natürlich.« Rhodan konnte ein Lachen nicht unterdrücken.
    »Wie das?«, ließ Robol nicht locker. »Hat es ein Antigravfeld oder so etwas, das es aufrecht hält? Und ich sehe keinen Antrieb!«
    »Es hat auch keinen. Den bringt man mit!« Rhodan klopfte sich auf die Oberschenkel. »Eigentlich ist es offensichtlich. Fahrräder sind das ideale Gefährt für die Arche. Die Entfernungen sind kurz, es gibt keine Steigungen. Und ein Rad ist wartungsarm, verbraucht keine wertvolle Energie, ist emissionsfrei.«
    »Das hört sich zu gut an, um wahr zu sein«, schloss sich Hayden Robol an. Die beiden schienen einander gut zu verstehen. Solina war nicht entgangen, dass die beiden nebeneinander gegangen waren. »Das glaube ich erst, wenn ich es sehe!«
    »Das kannst du haben. «
    Rhodan glitt mit einer routinierten Bewegung auf das Rad und stieß sich ab. Seine Schenkel bewegten sich auf und ab, als er sich rasch entfernte. Solina wartete darauf, dass Rhodan umkippte, doch obwohl er heftig schwankte, behielt der Terraner wie durch ein Wunder das Gleichgewicht.
    Dann bog Rhodan ab und war aus ihrer Sicht verschwunden. Fast im selben Augenblick hörte Solina ein lautes Scharren, gefolgt von einem lauten Ausruf.
    »Perry, was ist los? Alles in Ordnung bei dir?«
    Terraner und Akonen setzten sich gleichzeitig in Bewegung, rannten dem Unsterblichen hinterher.
    »Ja, mit mir schon«, kam die Antwort. »Aber das hier müsst ihr euch ansehen! Ihr werdet es nicht glauben!«
    Als die Nachricht kam, brach Jubel bei den Kalpen aus. Sie schnellten von ihren Lagern hoch, von denen sie sich sonst nur langsam und mit demonstrativem Widerwillen erhoben, um ihre tägliche Arbeit zu beginnen, rannten aufeinander zu, fielen sich in die Arme.
    »Es ist so weit! Endlich ist es so weit!«, riefen sie immer schneller und lauter, bis ihre Ausrufe zu einem Sprechgesang wurden, so laut, dass er noch viele Metach'ton weit zu hören sein würde.
    Tekker befand sich natürlich mitten im Geschehen, skandierte mit seiner hohen Fistelstimme immer neue Ausrufe, die von den übrigen Kalpen aufgenommen wurden.
    Denetree hätte sich am liebsten die dünne Decke, unter der sie übernachtet hatte, über den Kopf gezogen, die Lider fest zusammengepresst und beide Hände gegen die Ohren gedrückt. Doch es hätte nichts genützt; die stampfenden Tanzschritte der Kalpen ließen den Boden erzittern, würden sie nicht vergessen lassen, was geschah.
    Sie war gerettet.
    Die anderen würden sterben.
    Die beiden Sätze hallten durch ihre Gedanken, gejagt vom Singsang der Kalpen. Das Netz hatte sich an diesem Morgen gemeldet, hatte seine Nachricht auf alle Terminals übertragen, auch auf das tragbare der Kalpen, das sie wie ein ungeliebtes, nutzloses Gepäckstück von einem Lagerplatz zum nächsten schleppten und dessen Verlautbarungen sie aus Prinzip misstrauten. Das hatte zumindest Denetree bislang geglaubt. Der Freudentanz der Kalpen belehrte sie eines besseren.
    Die Verlautbarung war direkt vom Netz gekommen. Im Namen des Naahk natürlich, als dessen gehorsames Werkzeug es sich be-zeichnete. In seiner melodischen Stimme, die weder Mann noch Frau gehörte, hatte es dem Tenarchen Launt gedankt, der sich in beispielloser Hingabe bei der Jagd auf

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