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PR Lemuria 02 - Der Schläfer der Zeiten

PR Lemuria 02 - Der Schläfer der Zeiten

Titel: PR Lemuria 02 - Der Schläfer der Zeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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waren. Er setzte die Jet fünfzig Meter neben dem schildkrötenähnlich wirkenden Shift auf; mehr Platz gab es nicht auf der Hügelkuppe.
    »Wir alle sind auf dem Damm, den das Bruchstück aufgeworfen hat, Terraner Rhodan«, meldete sich Arsis Tachim, die die Landung beobachtet hatte. »Das helle Viereck. die Teile stammen aus der Arche.«
    »Verstanden«, sagte Denetree und, nach einem Hilfe suchenden Blick zu Rhodan, der ihr zunickte: »Wir kommen.«
    Sie blieben in ihren Sitzen und betrachteten das seltsam monströse und zugleich lebendige Bild mit dem abgestürzten Fragment im
    Zentrum. Abseits, auf einem ebenen Stück vor einer dürftig bewachsenen Düne, sahen sie etwa zwei Dutzend Gräber; längliche Hügel, aus denen jeweils ein rindenloses, weißes Stück Holz ragte.
    »Es hat viele Tote gegeben«, flüsterte Denetree, fassungslos angesichts des lädierten schwarzen Metallfragments, das von Rußstreifen, Schmelzspuren und den Folgen der Explosionen gezeichnet war. »Und die Überlebenden.?«
    Es schien unter den etwa 250 Überlebenden, die sich außerhalb des Fragments befanden, zwei Gruppen zu geben. Etwa die Hälfte schien sich in der Nähe des Wracks einrichten zu wollen und schleppte Einrichtungsgegenstände aller Art aus dem zerstörten Koloss. Aus Geröll, Erdreich, Holzbalken und metallenen Trägern und Winkeln war eine lange Rampe gebaut worden, deren Oberfläche aus geriffelten Eisenplatten bestand. Einige Lemurer arbeiteten mit Schweißgeräten, andere mit mechanisch betriebenen Trennschleifern. Auf der Rampe wurden Gegenstände und ausgeschlachtete Kabinen aus dem Wrack bugsiert.
    Einige Gruppen Lemurer, meist alte Personen, standen teilnahmslos herum, sahen den Schuftenden zu und schienen auf Befehle oder Kommandos ihres Kommandanten zu warten. Anscheinend wagten sie nicht, irgendwo anzupacken, weil sie innerlich überzeugt waren, zu versagen. Ein bekannter Effekt, dachte Rhodan.
    Aus einigen dunklen Luken in der schrägen Wand griffen Traktor-strahl-Kräne in die Luft und bugsierten containerartige Dinge zu Boden und auf die Rampe hinunter. Eine Art Haus, dessen Fenster offene Kabinenluken waren, stand halb eingegraben neben einer Plattform. Die Kanten des Gebäudes ließen erkennen, dass es aus der Arche herausgeschnitten worden war. Also liefen in dem Bruchstück noch energieerzeugende Kraftwerke, dachte Rhodan. Aber wie lange noch?
    »Gehen wir hinunter«, meinte Hyman Mahal. »Es sind anscheinend einige tüchtige Leute dabei, die sich schnell organisiert haben. Trotz des Schocks.«
    »In meinem Schiff wurde viel gearbeitet. Sogar geschuftet. Alles war geregelt.« Denetree beschleunigte ihre Schritte und konnte die Augen nicht von dem Geschehen rund um das Fragment losreißen. »Einige Anführer haben den Überblick, und die meisten anderen
    gehorchen - aus Notwendigkeit, aber auch aus Begeisterung.«
    Rhodan staunte über die archaische Technik, die zu großen Teilen unzerstört geblieben war. Auf der Schmalseite des Ringteils sah er mächtige Düsen und die Öffnungen von Absorbern; die wuchtigen, von zahllosen Einschlägen zernarbten und kraterübersäten Schutzplatten liefen in schweren Schienen. Beim Anflug hatten sie in fünf Decks und deren Lage hineinsehen können, also hatte der Ring quer zur Flugrichtung rotiert, um künstliche Schwerkraft zu erzeugen. Etwa in der Mitte des Bruchstücks klaffte ein exakt rundes Loch von knapp zwanzig Metern Durchmesser, das am Rand kaum beschädigt war.
    Rhodan hob das linke Handgelenk vors Gesicht. »Picosyn, Rundumortung, Dokumentation und konventionelle Messung.«
    Der Minikom gab eine kaum hörbare Bestätigung. Offensichtlich lieferten Kraftwerke im Wrack ausreichend Energie, denn die Lemu-rer hatten begonnen, Öffnungen in die Hülle zu schneiden und Rampen aus Metall zu bauen, auf denen sie alles Bewegliche hinausschleppten. Auch dieser Teil der Besatzung bestand aus »gewöhnlichen« Lemurern und einer großen Anzahl Mutationen. Die vier sahen in etwa 200 Metern Entfernung, auf einer felsigen Fläche, Markierungsstäbe und gespannte Schnüre, offensichtlich die ersten, ziemlich hilflosen Entwürfe einer dauerhaften Siedlung.
    Die akonische Historikerin Solina lief Perry Rhodan entgegen. Der Haarknoten auf ihrem Hinterkopf hatte sich halb aufgelöst. Sie rief aufgeregt: »Ihr kommt gerade zur rechten Zeit. Wahrscheinlich bricht hier bald das Chaos aus. Die Lemurer sind noch immer völlig desorientiert. Sie haben die Autorität, ihren

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