PR Lemuria 02 - Der Schläfer der Zeiten
Kommandanten, verloren. Zuerst wollten sie eine Siedlung bauen, aber jetzt. dort hat sich der Landeteil oder das Überlebensmodul des Kommandanten befunden.«
Sie zeigte auf die runde Öffnung. Im dunklen Inneren waren undeutlich Klammern und Gleitschienen zu erkennen. Viele Überlebende stellten ihre Tätigkeit ein und liefen zusammen. Arsis Tachim, die schmalgesichtige Kopilotin des Shifts, hob die Hand und nickte dem Team der Jet zu.
»Die eine Gruppe will sich in der Nähe der Arche ansiedeln, wegen der Einrichtung. Die anderen wollen möglichst weit weg. Aber sie wissen nicht, wie sie die schweren Dinge abtransportieren können.
Sie wissen auch nicht, wohin sie wandern sollen. Wir alle sind völlig verwirrt, und viele haben sich zuerst gefürchtet.«
»Wir haben ihnen von unseren Schiffen berichtet«, sagte Solina und umarmte flüchtig Denetree. »Aber das hat sie nicht beeindruckt. Sie kämpfen um Fassung, sind desorientiert, brauchen einfach dringend eine neue Autorität. Sogar die Mücken und Vögel sind psychologische Probleme. Aus einem geschlossenen System mit all seiner Sicherheit sind sie in die Weite eines offenen Planeten geschleudert worden. Diese Weite ist für sie unendlich. Ihr Kommandant - sie glauben, er hat sie im Stich gelassen.«
Denetree und Solina warfen Rhodan bezeichnende Blicke zu.
Langsam schüttelte er den Kopf. »Ich eigne mich möglicherweise dafür, aber ich stehe nicht für die administrative Rettung der Lemu-rer zur Verfügung. Der Kommandant. wahrscheinlich hat er sich mit seinem Überlebenszylinder aus dem Fragment gesprengt. Bald werden wir mit ihm reden können.«
»Das ist dieser Fund im Norden, ungefähr zwanzig Kilometer entfernt«, warf der Shiftpilot ein. »Also ist auch das Funksystem der Arche ausgefallen.«
»Kein Wunder«, meinte Shimon trocken. »Wird beileibe nicht der einzige Schaden sein.«
Denetree stand bei einer Gruppe Überlebender und redete auf sie ein. Solina Tormas ging zu ihr und hörte der Unterhaltung einige Minuten lang zu. »Es gibt wirklich ein hoffnungsloses Durcheinander«, sagte sie schließlich. »Die Wirklichkeit hat sie alle überwältigt. Sag deinen Leuten, Denetree, dass wir den Notlandepunkt anfliegen, an dem der Kommandanten-Zylinder aufgeschlagen ist. Wenn er lebt, bringen wir ihn hierher. Dann haben sie ihren Anführer wieder.«
Die Translatoren arbeiteten mit voller Leistung. Rhodan wurde klar, dass die Lemurer nur zum Teil von diesem Vorschlag begeistert waren. Der Schock der Notlandung saß noch zu tief. Und wenn er jetzt damit anfing, nach einem Datenträger suchen zu wollen, vergrößerte er das Chaos nur. Der Kommandant würde die Vergangenheit der Arche kennen und wissen, ob und wo größere, aussagestarke Datenmengen zu finden waren.
Er blieb vor zwei älteren Lemurern stehen. Sie machten einen besonnenen Eindruck. Rhodan riskierte bewusst einen persönlichen
Misserfolg, aber er würde es sich nicht verzeihen, wenn er es nicht versuchte. Er deutete auf den hochragenden Koloss. »Ihr seid vor fünfzig Jahrtausenden von Lemuria gestartet. Die Schiffe. die Archen sind Teil einer wichtigen Entwicklung in der Galaxis. In eurem Trümmerstück werdet ihr, wenn ihr die Einrichtung herausreißt, sicherlich Datensammlungen finden können. Logbücher. Erinnerungen der ganz Alten.«
»Wozu soll das gut sein? Wir müssen überleben - da helfen keine Erinnerungen.«
»Ohne Vergangenheit keine Zukunft«, sagte Rhodan störrisch. »Vielleicht könnt ihr meine Bitte erfüllen. Bringt die Aufzeichnungen bitte heraus und verständigt uns; es ist wichtig, dass wir alle - ihr und wir, die hilfreichen Fremden - die Vergangenheit kennen.«
»Wie sehen diese Speicher aus?«, fragte der Kahlköpfige verständnislos.
Rhodan zuckte mit den Schultern. »Das weiß ich nicht. Das Aussehen sollte einem Gerät entsprechen, wie es sich ein lemurischer Techniker als Speicherelement vorstellt.«
»Viele Technons haben überlebt. Wenn es nicht zerstört ist, werden wir es finden. Bedeutet das, dass ihr wiederkommt?«
»Nach einiger Zeit«, antwortete Rhodan. »Wir fliegen zum nächsten Fragment.« Er blickte auf die optische Wiedergabe des Multifunkti-ons-Armbands, registrierte einige Werte und betrachtete das Hologramm. Dann hielt er die Sequenz an und speicherte sie. Er drehte sich um. »Suchen wir nach dem Kommandanten«, sagte er zu den ratlos herumstehenden Akonen und seinen drei Teammitgliedern. »Von ihm erfahren wir viel mehr, und wenn wir
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