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PR Lemuria 03 - Exodus der Generationen

PR Lemuria 03 - Exodus der Generationen

Titel: PR Lemuria 03 - Exodus der Generationen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
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durchlässt«, sagte Solina. »Oder es gibt gar keine Station.«
    »Für die Transmitterenergie käme auch ein fremdes Raumschiff infrage, das inzwischen seine Position gewechselt hat«, spekulierte Sharita. Ihr schwarzer Kampfanzug ließ sie immer wieder mit der Umgebung verschmelzen. »Wie dem auch sei: Das Transmitterecho kam von dort.« Sie streckte den Arm aus. »Knapp einen Kilometer von hier.«
    Denetree aktivierte den Zoom-Effekt ihres Helmvisiers und sah eine Felsformation, die sich nicht von den anderen Geröllansammlungen in der Senke zu unterscheiden schien. Lethir sprach aus, was ihr durch den Kopf ging.
    »Dort gibt es nur Gestein, weiter nichts.«
    »Mal sehen.« Coho holte einen kleinen, keilförmigen Gegenstand aus der Instrumententasche an ihrem Gürtel und betätigte mehrere Tasten an seiner Seite. »Hinter den Felsen dort.«
    Die Gruppe trat in den Schatten eines großen Felsbrockens, und Sharita warf das keilförmige Objekt hoch. In der geringen Schwerkraft stieg es Dutzende von Metern weit auf, und dann zündete ein kleiner Treibsatz, der es noch weiter nach oben brachte.
    »Was ist das?«, fragte Denetree.
    »Ein energetischer Köder«, klang Sharitas Stimme aus dem Helmlautsprecher der jungen Lemurerin. »Vielleicht beißt jemand an.«
    Aus dem kleinen Keil wurde eine lodernde Fackel am Himmel.
    Und fast einen Kilometer entfernt, bei einer völlig normal wirkenden Gesteinsformation, veränderte sich etwas. Denetree nutzte erneut die Zoomfunktion des Helmvisiers. Es glühte zwischen den Felsen, und ein Finger aus Licht tastete nach oben, nach dem Köder, dessen heller Schein abrupt verschwand.
    »Transmitterenergie«, stellte Sharita fest. Sie blickte auf die Anzeigen ihres Multigeräts. »Und ein Echo.«
    Sie wandte sich ihren Begleitern zu.
    »Alle gut herhören, und das gilt auch für euch beide.« Die letzten Worte richtete sie an die beiden Akonen, die dicht neben Lethir standen und stumme Zwiesprache mit ihm zu halten schienen. »Was auch immer für das Verschwinden der Kriecher und des Ha-luter-Schiffes verantwortlich ist: Es befindet sich da vorn. Wir nähern uns, aber ohne Antigrav. Unsere energetischen Emissionen müssen so gering wie möglich bleiben. Denetree?«
    »Ich komme zurecht.«
    »Also gut. Machen wir uns auf den Weg.«
    Schon beim ersten Schritt machte Denetree einen Fehler. Sie stieß sich zu stark ab, stieg dadurch weit auf, segelte nach vorn und drehte sich. Einmal mehr erschien Solina Tormas neben ihr, stabilisierte sie, landete gemeinsam mit ihr und half bei den nächsten Schritten. Was so einfach aussah, war erstaunlich schwer: das Gehen bei niedriger Gravitation. Denetree stellte fest, dass sie mit kleinen, sorgfältig kontrollierten Sprüngen besser vorankam, und zusammen mit der Historikerin folgte sie den anderen, die einen Vorsprung von etwa zwanzig Metern gewonnen hatten.
    »Na bitte«, sagte Solina auf Lemurisch. »Jetzt geht es schon viel besser. Eigentlich ist es ganz einfach.«
    »Alles ist einfach, wenn man weiß, worauf es ankommt«, erwiderte Denetree.
    Als sie die Felsformation erreichten, hatten die anderen bereits damit begonnen, sie zu untersuchen. Denetree verzichtete darauf, selbst aktiv zu werden, denn hier ging es um Dinge, mit denen sich ihre Begleiter besser auskannten.
    Die Gruppe rückte zusammen und beobachtete, wie Solina Tormas und Sharita Coho das sichtbare Metall mithilfe von Sensoren untersuchten. »Eine ähnliche Legierung wie bei der Station auf Mentack Nutai«, sagte die Kommandantin der PALENQUE schließlich.
    »Na bitte!«, entfuhr es Echkal cer Lethir in einem fast triumphierenden Tonfall. »Also ist es tatsächlich eine altakonische Anlage. Für die ich hiermit akonisches Hoheitsrecht beanspruche.«
    »Ma-Techten...«, sagte Sharita gedehnt. »Glaubt mir, ich habe viel Geduld. Bei einer Crew wie der meines Schiffes muss man viel Geduld haben, aber wenn du so weitermachst, wirst du noch erleben, wie mir der Geduldsfaden reißt, und das ist kein schöner Anblick...«
    Denetree trat fort von der Gruppe, und aufgrund der geringeren Reichweite der Funkgeräte wurden die Stimmen im Helmlautsprecher sofort leiser. Aus dem Augenwinkel hatte sie etwas bemerkt, das sie sich aus der Nähe ansehen wollte. Mehrere Meter neben der Stelle mit dem Stück Metall war ihr ein Felsblock mit sonderbaren Strukturen aufgefallen. Denetree hatte schon immer ein besonderes Auge für Muster gehabt, und diese spezielle Sensibilität half ihr jetzt. Auf den

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