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PR Lemuria 04 - Der erste Unsterbliche

PR Lemuria 04 - Der erste Unsterbliche

Titel: PR Lemuria 04 - Der erste Unsterbliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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Jahren hat die Ochent-Wolke gleichwohl eine zunehmende Zahl von Prospektoren angezogen: Terraner, Blues, gemischte Crews, die nur die Aussicht auf den großen Fund eint, sowie neuerdings Akonen. Bislang haben die Prospektoren lediglich viel Arbeit und Kapital ins interstellare Vakuum gesetzt, doch die Wahrscheinlichkeit, dass sich das schlagartig ändert, wächst mit jedem Tag. Ein Vorkommen fünfdimensional strahlender Quarze... die High-Tech-Hinterlassenschaften eines ausgestorbenen Volkes... ein Erzvorkommen von hoher Reinheit... jeder dieser Funde könnte ein Wettrennen der galaktischen Mächte auslösen und den unerklärten Kalten Krieg, der die Milchstraße im Griff hält, in einen Heißen umschlagen lassen.«
    »Verstehe. Du hegtest die Absicht, eine Krise zu entschärfen, noch bevor sie ausbricht.«
    »Irgendwas sollte ich in all der Zeit denn doch dazugelernt haben, oder?«
    »Und wolltest zugleich, wie mein Planhirn errechnet, den Kontakt zu den Akonen suchen. Um das Forum Raglund, zu dessen wich-tigsten Mitgliedern sie zählen, tendenziell auf die Seite Terras zu ziehen.«
    »Richtig. Ein hochoffizieller Staatsbesuch hätte nichts gebracht, außer langweilige Ansprachen im Rahmen viel zu üppiger Bankette. Daher habe ich gewisse Fäden gezogen, um vor Ort, quasi unterm Volk, die Stimmung zu erkunden und gegebenenfalls aktiv werden zu können. Ein bisschen wie der gute alte Harun al-Rashid. Oh, entschuldigt bitte, das ist eine lokale Legende, die hier niemand kennen kann. Ich wollte damit... «
    »Der Kalif von Bagdad«, warf Solina Tormas ein. »Terranischer Sagenschatz. Er verkleidete sich als normaler Bürger und erfuhr so am Basar, was seine Untergebenen wirklich dachten. Allerdings stimmt die Analogie nicht ganz, da du ja nie ein Hehl daraus gemacht hast, wer du bist und was du vorhast.«
    »Respekt.«
    »Bedenklich stimmt mich«, sagte Eniva, »dass du, wenn Frau den Vergleich zu Ende denkt, den Ochent-Sektor als deinem Herrschaftsgebiet zugehörig betrachtest.«
    »Ich herrsche nirgendwo, auch nicht auf Terra. Lasst uns die Metapher bitte nicht überinterpretieren. Ich hatte jedenfalls gehofft, als Passagier der PALENQUE mehr ausrichten zu können denn als Kommandant einer Flotte von Superschlachtschiffen.«
    »Weiter.«
    »Am vierten März stießen wir durch puren Zufall auf ein Generationenschiff. Auf eine Sternenarche, die vor einem halben Jahrhunderttausend von Lemur, also Terra, gestartet war und im Dilatationsflug, vor Entdeckung geschützt durch eine ebenso archaische wie geniale Anti-Ortungs-Einrichtung, die Milchstraße durchquerte.«
    »Dummerweise«, sagte Solina, »waren wir mit der LAS-TOOR gerade im selben Sektor zugange.«
    »Ach was. Ich würde das eher als Glücksfall bezeichnen. Wir ergänzen uns doch wunderbar, oder etwa nicht?«
    »Wer spricht? Der intergalaktische Diplomat oder der nach wie vor Suchende?«
    Für einen sehr kurzen, sehr heftigen Moment trafen sich ihre Augenpaare. Perry senkte als Erster den Blick. Ich fange mir hier ganz
    sicher nicht schon wieder etwas an, ermahnte er sich.
    Ein innerhalb ein und desselben Kulturkreises stärkerer Gegensatz als jener zwischen der exzentrischen, momentan als Inkarnation von Flora und Fauna gestylten, sich wie eine grasbewachsene Sünde auf ihrem Stuhl räkelnden Adeligen und der nüchternen, kerzengerade dasitzenden Historikerin war kaum vorstellbar. Solinas hellbeiger, pflegeleichter, da durch die Mikrostruktur Schmutz abweisender Overall mit den vielen kleinen, praktischen Taschen hing auf ihrer an sich tadellosen Figur wie nass gewordene und ungebügelt wieder getrocknete Sackleinwand.
    »Weiter, bitte.«
    »H-hm. In dieser Arche, der NETHACK ACHTON, gibt es eine kleine Kultstätte, eine Art Altar. Mit einer Heiligenfigur, die einen Haluter darstellt.« Perry blickte Tolot scharf an. Er hatte die Mimik und Körpersprache seines Freundes zu deuten gelernt. Was er nun sah, zeigte nichts als ehrliche Überraschung.
    »Die Statue eines Haluters in einem Lemurerschiff? Schwer vorstellbar. Höchstens als Mahnung, als Schreckgespenst...«
    »Dieser Haluter wurde von den Bewohnern der Arche unter der Bezeichnung >der Hüter hoch verehrt«, erklärte Solina. »Du kannst dir denken, dass wir uns ebenfalls gewundert haben. Aber es gibt überhaupt keinen Zweifel an dieser Interpretation des Altars; auch Denetree, die du ja bereits kennen gelernt hast, hat sie bestätigt.«
    »Denetree? Sie war das jüngste Mitglied des Einsatzkommandos,

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