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PR Lemuria 04 - Der erste Unsterbliche

PR Lemuria 04 - Der erste Unsterbliche

Titel: PR Lemuria 04 - Der erste Unsterbliche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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besitzt der Verdächtige keine geschlossene Brustplatte, sondern Rippen.«
    »Also ein Terraner, kein Akone.«
    »Wiewohl als solcher verkleidet, Hochgnädigster. Er ergab sich widerstandslos, wobei er bekundete, der Terranische Resident zu sein, und uns riet, unser Oberkommando zu verständigen. Da in seiner linken Schulter ein Implantat lokalisiert wurde, bei dem es sich um einen Zellaktivator handeln könnte, kamen wir seiner Anregung nach.«
    »Wo ist er?«
    »Nebenan, Takhan.«
    Sie folgten dem Offizier in den benachbarten Raum, eine Art Bibliothek voller altertümlicher Folianten. Zwei Raumsoldaten bewachten mit angelegten Strahlern einen Mann, der sich bei ihrem Eintreten erhob, die Arme ausbreitete und grüßend den Kopf neigte.
    »Ich bitte um Vergebung für diese etwas unübliche Anbahnung eines informellen Freundschaftsbesuchs«, sagte Perry Rhodan lächelnd.
    Er war es, kein Zweifel. An seinem markanten Kinn klebten Reste einer Biomolplast-Maske, und sein Teint wies eine etwas dunklere Färbung auf als bei ihrer letzten Begegnung. Doch das dunkelblonde Haar, das Glitzern in den graublauen Augen, die kleine, weißliche Narbe am rechten Nasenflügel, vor allem aber die Ausstrahlung des Terraners machte jede Identifizierung durch technische Hilfsmittel überflüssig.
    Mechtan verfluchte im Geiste sämtliche Ahnen, die ihm auf die Schnelle einfielen.
    Warum muss ausgerechnet mir das passieren? Verdammt, wie ziehe ich mich bloß aus dieser Affäre? Weiß Rhodan überhaupt, was er uns mit seiner Wahnsinnsaktion eingebrockt hat?
    Er wusste es. Sein spitzbübischer Augenaufschlag sprach Bände. »Es tut mir aufrichtig Leid, dass ich dich in eine derart unerquickliche Lage bringe, Admiral von Taklir. Ich hoffe, du wirst sie nicht weiter verschärfen, indem du mich auf Drorah inhaftieren oder aber gegen meinen Willen aus dem System deportieren lässt?«
    Mechtans Gedanken rasten. Obwohl die juristischen Grundlagen dafür zweifelsfrei gegeben waren, kam weder das eine noch das andere infrage, wollte man nicht die diplomatischen Beziehungen zu Terra und folgerichtig den Frieden in der Milchstraße auf eine harte Probe stellen. Rhodan hatte den Spieß umgedreht. Er hatte im Prinzip genau dasselbe gemacht wie sie, als sie sein Schiff und das des Haluters an der Peripherie des Blauen Systems festsetzten: vollendete Tatsachen geschaffen. Gegen welche die andere Seite zwar, im Einklang mit allen geltenden Gesetzen und bilateralen Vereinbarungen, vorgehen konnte - allerdings um den Preis, gerade dadurch, dass man auf sein gutes, verbrieftes Recht pochte, als der uneinsichtige, feindselige Part dazustehen und so die Schuld an einer Eskalation auf sich zu laden.
    Achab ta Mentec räusperte sich diskret. Nicht zum ersten Mal war Mechtan heilfroh, ihn an seiner Seite zu haben. »Das kann sich zu mehr als bloß einem handfesten Skandal auswachsen«, sagte der Maphan ruhig.
    »Oder auch nicht«, gab Rhodan ebenso unaufgeregt zurück. Er lehnte sich, beneidenswert entspannt, mit der Schulter gegen ein Wandregal und verschränkte die Arme vor der Brust. »Es kommt ganz darauf an, wie wir - gemeinsam - meine Anwesenheit in diesem außergewöhnlichen Raumfahrzeug bewerten.«
    Was gibt es da herumzudeuteln? Du hast dich hier eingeschlichen wie ein Dieb und Betrüger!, wollte Mechtan auffahren. Er hielt sich gerade noch im Zaum.
    »Wen juckt es, auf welchem Weg ich an Bord gelangt bin?«, fragte der legendäre Terraner, als hätte er seine Gedanken gelesen. »Ich bin da. Wir sollten versuchen, das für alle Beteiligten Beste daraus zu machen.«
    Achab sagte: »Mit Verlaub, Takhan, ich empfehle, dieses... Missverständnis unter sechs Augen zu bereinigen.« Er sah Mechtan fragend an.
    Der nickte. Sehr wohl war ihm nicht in seiner Haut; immerhin, Achab schien, ganz im Gegenteil zu ihm selbst, einen möglichen Ausweg aus dem Dilemma erspäht zu haben.
    »Waffen senken und sichern. Habt Acht, links um, wegtreten«, befahl der Maphan den beiden Wachsoldaten. Nachdem sie hinausmarschiert waren, lud er Rhodan und Mechtan mit einer Handbewegung ein, sich zu setzen. »Ich muss eingestehen, Resident, dass es dir gelungen ist, uns in verblüffend kurzer Zeit zu übertölpeln. Eine beachtliche Leistung, noch dazu in konzertierter Aktion mit Solina Tormas und Eniva ta Drorar.«
    Rhodan hob die Augenbrauen. »Ich fürchte, ich kann dir nicht ganz folgen.«
    »Die Vorgehensweise der Historikerin wurde nicht mit dir koordiniert?«
    »Auch wenn ich

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