Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Lemuria 05 - Die letzten Tage Lemurias

PR Lemuria 05 - Die letzten Tage Lemurias

Titel: PR Lemuria 05 - Die letzten Tage Lemurias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
Vom Netzwerk:
Flottenkommando ausübte. Vielleicht gab es doch noch einen Funken Hoffnung, dass sie ihre Mission fortsetzen konnten.
    Er biss die Zähne zusammen.
    Er würde kämpfen und nicht ruhen und rasten, bis er bei seinen Vorgesetzten Gehör fand. Die Mission war zu wichtig, um jetzt zu resignieren. Aber sein Kampf gegen die Mühlen der Militärbürokratie würde Zeit kosten, Zeit, die sie vielleicht nicht hatten. Und es war fraglich, ob er am Ende wirklich siegen würde.
    Thore Bardon sah auf den Hauptbildschirm, auf die Sterne, die wie kalte Augen in der Finsternis des Weltraums leuchteten, und einen Moment lang hatte er das Gefühl, dass sie ihn verhöhnten.
     

6
    Der Sturz in den Abgrund der Zeit endete mit einem grellen Schmerz, der Icho Tolot schockartig klarmachte, dass er nicht länger entstofflicht, reines Bewusstsein in der temporalen Zwielichtzone, sondern wieder ein Wesen aus Fleisch und Blut war, verletzlich und sterblich trotz des Zellaktivatorchips, der ihm das ewige Leben sicherte. Er lag paralysiert auf dem Boden, der sich nach der Phase der Körperlosigkeit kalt und hart und fremd anfühlte, und war zu schwach, um sich zu rühren. Ein Stöhnen drang von seinen Lippen, laut und grollend, und er riss die Augen auf.
    Licht blendete ihn.
    Er kniff die Lider zusammen, die sich lamellenförmig zu Schlitzen verengten, schützte sich so vor der brennenden Helligkeit, und wartete, bis seine Augen sich an die Lichtverhältnisse gewöhnt hatten. Keuchend sah er sich um, noch immer vom Rematerialisierungs-schock halb gelähmt.
    Das Licht ging von dem Kraftfeld aus, das zwischen den trichterförmigen Wandlern der Zeitmaschine wallte und vage an das Abstrahlfeld eines Transmitters erinnerte. Er verfolgte, wie das Feld an Leuchtkraft verlor und schließlich erlosch. Das gedämpfte Brummen der Anlage verstummte.
    Stille breitete sich aus, nur von seinen angestrengten Atemzügen durchbrochen.
    Er war erleichtert. Insgeheim hatte er befürchtet, dass ihm die Bestien durch die Zeit folgen würden, aber das Kraftfeld, das Tor in die Vergangenheit, existierte nicht mehr. Er war in Sicherheit.
    Vorerst.
    Unwillkürlich dachte er an Denetree und seine Begegnung mit der Lemurer-Nachfahrin, die in über fünfzigtausend Jahren stattfinden würde. Er dachte ebenso an Perry Rhodan, an Solina Tormas und Hayden Norwell, die auf Gorbas IV zurückgeblieben waren und vielleicht in diesem Moment dem Tod ins Auge schauten.
    Diese Überlegungen, auch wenn sie Freunde betreffen, sind unwichtig, mahnte ihn sein Planhirn. Sie helfen dir in der aktuellen Situation nicht weiter.
    Das Planhirn hatte recht. Er musste sich orientieren, feststellen, in welcher Epoche er sich befand. Er dachte an sein anderes, zukünftiges Ich, das die Reise, die er jetzt antrat, bereits hinter sich gebracht hatte, und hoffte, dass sein Abenteuer tatsächlich ein gutes Ende nehmen würde. Dass er kein Zeitparadoxa auslöste und sich selbst auslöschte.
    Die Taubheit in seinen Gliedern ließ nach, und er richtete ächzend seinen massigen Körper auf. Sein roter Kampfanzug umgab ihn wie eine zweite Haut und vermittelte ihm ein Gefühl der Sicherheit, das trügerisch war. Automatisch griff er nach dem Kombistrahler an seiner Hüfte.
    Die Umgebung, in der die Zeitmaschine stand, unterschied sich von der des Jahres 1327 NGZ, doch das war keine Überraschung. Er war weit in die Vergangenheit gereist. Er würde vorsichtig sein müssen, wenn er auf Lemurer traf. Möglicherweise würden sie nicht so freundlich und friedlich sein wie ihre Artgenossen an Bord der Sternenarchen.
    Er lauschte, hörte aber keine Stimmen, nur das gedämpfte Brummen verborgener Maschinen, die den Boden zum Vibrieren brachten. Automatisch fragte er sich, wie sich der andere, zukünftige Tolot verhalten hatte, als er an diesem Punkt seiner Reise angelangt war. Würde er genauso handeln und reagieren wie sein zukünftiges Ich, weil die Muster der Zeit bereits festgelegt waren, oder würde es Abweichungen geben, die sich letztendlich zu großen Veränderungen hochschaukelten und die Ereignisse des Jahres 1327 NGZ beeinflussten?
    Das ist irrelevant, wies ihn sein Planhirn kühl zurecht. Spekulationen nützen dir nichts. Du wirst handeln müssen, wie es die Lage erfordert.
    Mit schweren Schritten stapfte er zu dem Tor, das aus der Halle führte. Es öffnete sich automatisch. Tolot blieb abrupt stehen. Vor ihm lag ein breiter Korridor, in dessen Decke in regelmäßigen Abständen runde Leuchtplatten

Weitere Kostenlose Bücher