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PR Lemuria 05 - Die letzten Tage Lemurias

PR Lemuria 05 - Die letzten Tage Lemurias

Titel: PR Lemuria 05 - Die letzten Tage Lemurias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
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hatten trotz ihrer Überzahl keine Chance gegen sie. Alle würden sterben - Männer, Frauen und Kinder.
    Diese Lemurer sind schon seit über fünzigtausend Jahren tot, erklärte das Planhirn. Ungeduld schwang in seinem Gedankenimpuls mit. Du kannst ihnen nicht helfen.
    Aber er konnte die wehrlosen Flüchtlinge nicht ihrem Schicksal überlassen. Die Bestien schienen von dem verborgenen Zeittransmitterkomplex nichts zu ahnen, sonst wäre er ihr Primärziel gewesen. Sie waren gekommen, um unter den Bewohnern dieser Welt ein Blutbad anzurichten, mehr nicht. Und auch wenn das Planhirn recht hatte und diese Lemurer von seiner temporalen Warte aus schon seit fünfzig Jahrtausenden tot waren, konnte er nicht tatenlos zusehen, wie sie abgeschlachtet wurden.
    Tolot dachte an sein anderes, zukünftiges Ich, das dieses Abenteuer, diese fantastische Reise durch die Zeit, bereits hinter sich gebracht hatte, und er fragte sich erneut, wie der andere Tolot in dieser Lage gehandelt hatte. Er konnte sich nicht vorstellen, dass er bei diesem Blutvergießen passiv geblieben war. Er musste den Lemu-rern geholfen haben, und vielleicht war diese Hilfe der erste Schritt auf dem Weg gewesen, der ihn schlussendlich zur Sternenarche geführt hatte...
    Und er brauchte Freunde auf dieser Welt, Verbündete. Die Lemu-rer waren die logischen Alliierten. Er konnte nicht abseits stehen und zuschauen, wie sie abgeschlachtet wurden, trotz aller Bedenken, die er in Bezug auf ein Zeitparadoxon hatte.
    Tu es nicht!, bohrte sich der Gedankenimpuls des Planhirns in seine Überlegungen. Du hast keine Chance. Die Übermacht der Bestien ist zu groß. Konzentriere dich auf die Zerstörung des Zeittransmitters!
    Aber Icho Tolot hatte seine Entscheidung bereits getroffen.
    Mit einem Grollen stürmte er los, der Stadt entgegen, dem Gemetzel, das die Bestien anrichteten, entschlossen, dem Morden ein Ende zu machen, ein vierarmiger Riese, der in diesem Moment so wild und bedrohlich wirkte wie seine blutrünstigen Vorfahren.
     

9
    »Die Halbraumphase nähert sich dem Ende«, meldete der Erste Offizier Palanker von seinem Kontrollpult schräg hinter Thore Bardons Kommandantensitz. »Rücksturz in den Normalraum in zehn Minuten.«
    »Verstanden«, sagte Bardon heiser. Sein Gesicht blieb unbewegt, aber innerlich war er aufgewühlt. Das Ziel war greifbar nah, Torbutan im 87. Tamanium und die Zeitmaschine, die dort auf sie wartete... wenn sie Glück hatten.
    Bis auf das vibrierende Brummen des aktivierten Halbraumantriebs war es still in der Zentrale. Niemand sagte ein Wort, alle hingen ihren Gedanken nach, und ihre Gedanken bewegten sich in denselben Bahnen.
    Wir werden durch das Tor der Zeit gehen, sagte sich Bardon fiebrig, zurück in die Vergangenheit, um die Gegenwart neu zu gestalten und den Lemurern eine Zukunft zu geben. Wir werden die Bestien zu einem Zeitpunkt schlagen, an dem sie es am wenigsten erwarten, und jercy... Aböl, Dhoma und Chemee... sie werden wieder leben.
    Er spürte, wie Tränen in seinen Augen schwammen, und wischte sie verstohlen fort.
    Und all das haben wir nur Levian Paronn zu verdanken, fügte er in Gedanken hinzu. Ohne den Technad wäre die Mission gescheitert.
    Der Wissenschaftler, der mit seinen Sonnen- und Neutrinoforschungen berühmt geworden war und als Technischer Administrator von Tanta III die Übertragungsleistung des Sonnensechsecktransmitters optimiert hatte, war ein weitsichtiger Mann. Er hatte nicht nur sofort die Möglichkeiten erkannt, die eine funktionstüchtige Zeitmaschine bot, sondern es auch geschafft, einen verbohrten, engstirnigen Militär wie Admiral Targank vom Sinn der Mission zu überzeugen. Obwohl die Schlacht um Tanta III noch getobt hatte, obwohl die Bestienschiffe in immer neuen Wellen die zentrale Steuerungswelt des Sonnentransmitters angegriffen hatten, hatte der Admiral ihnen einen aus zwanzig Schweren Kreuzern bestehenden
    Verband zur Verfügung gestellt, mehr als Thore Bardon sich in seinen kühnsten Träumen erhofft hatte.
    Sie hatten die treue, halbwracke IBODAN zur Generalüberholung in ein Raumdock bringen können und befanden sich jetzt an Bord der KOLOSCH, einem schnelleren, massiver bewaffneten Schweren Kreuzer, der erst vor Kurzem die Große Raumwerft von Lhordavan verlassen hatte, das modernste Schiff seiner Klasse.
    Fast zärtlich strich Thore Bardon über die breite Armlehne seines Kommandantensitzes. Wenn sie schon früher Schiffe wie die KOLOSCH gehabt hätten... vor siebenundneunzig Jahren,

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