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PR Lemuria 06 - Die längste Nacht

PR Lemuria 06 - Die längste Nacht

Titel: PR Lemuria 06 - Die längste Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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sein.
    Und Levian Paronn, älter als der Admiral und wohl auch erfahrener, der Schöpfer der Sternenarchen, akzeptierte. Knapp zwanzig Minuten nach dem Gespräch traf er über den Transmitter im Flaggschiff ein. Er hatte die Daten gesehen, die von zwei Aufklärern der Siebenten Flotte stammten.
    Gorbas-IV, der Stützpunkt der Bestien, brannte. Dass Drorah noch nicht gegen die Anwesenheit terranischer Schlachtschiffe protestiert hatte, war ein geradezu einmaliger Vorgang. Inzwischen hatten sich 18 LFT-Raumer zurückgezogen. Ebenso die PALENQUE und die LAS-TOOR. Aufgefangene Funksprüche besagten, dass Perry Rhodan und seine Begleiter sich nicht mehr auf Gorbas-IV befanden.
    Mit drei Metagravetappen hatten die Schiffe eine Dunkelwolke angeflogen. Es stand außer Zweifel, dass Perry Rhodan sich inzwischen dort befand. Sehr wahrscheinlich auch Icho Tolot.
    Levian fragte sich, wie der Haluter auf eine erneute Begegnung reagieren würde. Er machte sich auf alles gefasst.
    Die Siebente Flotte materialisierte einen Lichtmonat von der Dunkelwelt entfernt. Auf den Ortungsschirmen zeichnete sich eine erbitterte Raumschlacht ab.
    »Die Bestien sind dir gefolgt, Levian«, sagte Takhan Mechtan von Taklir. »Dieser Kampf ist in Wahrheit dein Kampf. Die Terraner, die in dieser Schlacht sterben werden, sterben für dich. Und wenn wir eingreifen, werden auch Akonen zu den Toten gehören.«
    »Keiner stirbt für mich«, widersprach Levian heftig.
    »Wofür denn?«
    »Sie kämpfen, weil sie wissen, was die Bestien aus Lemuria gemacht haben.«
    »Also sterben sie für die Freiheit der Galaxis - und für den Frieden.«
    Levian drückte die Lippen zusammen. Sein Blick schweifte ab zur Panoramagalerie. »Ich brauche keinen Galaktopsychologen, Takhan«, sagte er endlich. »Was willst du wirklich von mir?«
    »Ich will, dass du Akon, Terra und alle anderen Sternenreiche verstehst. Du bist verblendet, Levian, und es muss die verdammte Zeit sein, die dir das angetan hat.«
    »Die Zeit«, sagte Levian sinnend, »tut mir nichts mehr an. Sie hat mich akzeptiert, das war der erste Schritt auf meinem Weg.« Mit einer Hand öffnete er den Magnetverschluss seiner Bordkombination, und dann schlossen sich seine Finger um das metallene Ei des Zellaktivators. »Solange ich das hier trage, bin ich frei in meinen Entscheidungen. Es gibt keine Zwänge.«
    Mit knappen Anweisungen veränderte er die Wiedergabe über seiner Konsole. Die Normaloptik zeigte ein scheinbar unberührtes Sternenmeer; das Licht brauchte noch gut einen Monat, bis es von explodierenden Raumschiffen kündete, die für kurze Zeit hell wie Sonnen erstrahlten. Erst die Überlagerung der Hyperortung zeigte das Ausmaß der rund um die Dunkelwelt tobenden Schlacht.
    Die Bestien hatten es verstanden, mehrere Keile in den Pulk der terranischen Schiffe zu treiben und damit frühzeitig die Front der Angreifer aufzubrechen. Ihre Übermacht, die zudem steten Nachschub erhielt, versetzte sie in die Lage, selbst den Transformsalven zu widerstehen. Die Zahl der Wracks, die ausglühend und auseinanderbrechend schon wie ein Schwarm von Asteroiden durch das Schlachtfeld trieben, wuchs stetig an. Im planetaren Umfeld würden sie bald eine größere Bedrohung darstellen als die gegnerischen Geschütze.
    Andererseits wimmelte der Raum ohnehin von Einheiten der unterschiedlichsten Größen. Die Terraner hatten eine Vielzahl von Beibooten ausgeschleust. Hundertachtunddreißig Einheiten unter LFT-Kennung zeigte der Syntron an.
    Die großen Schlachtschiffe der Bestien, die Levian sah, weckten die schlimmsten Erinnerungen in ihm, die er am liebsten für immer verdrängt hätte. Raumer wie diese hatten lemurische Welten verwüstet und Flüchtlingskonvois angegriffen.
    Letztlich waren sie schuld am Untergang des Großen Tamaniums. Und nun brachten sie sogar die terranischen Schlachtschiffe in Bedrängnis.
    Die Siebente Flotte hätte nicht sehr viel später erscheinen dürfen. Levian registrierte, dass die Schiffe kurz vor dem Eintritt in die letzte Uberlichtetappe standen.
    Er hatte den Takhan ignoriert, der nach wie vor neben seinem Sessel stand. Mechtan von Taklir machte sich jedoch mit einem nachdrücklichen Räuspern bemerkbar.
    »Es ist müßig, mit dir darüber zu reden, Levian. Du wirst ohnehin keine Gelegenheit mehr erhalten, in die Vergangenheit zurückzukehren ... «
    »Aus einer fiktiven Zukunft in meine reale Gegenwart«, berichtigte Levian. »Das ist der Unterschied, mit dem wir beide nicht klarkommen,

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