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PR NEO 0035 – Geister des Krieges

PR NEO 0035 – Geister des Krieges

Titel: PR NEO 0035 – Geister des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Humberg
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Kreuzer mit friedlichen Nachmittagen in den Sumpfhöhlen Kerh-Onfs.
    Konzentriere dich , rief Reban-Terkh sich zur Ordnung und sah zurück auf seinen eigenen Arbeitsplatz. Du kannst das.
    Seit es ihm wieder gelang, die Schlacht als Abstraktum zu begreifen – als wenig mehr als dieses Holo –, fand er sich weit besser in ihr zurecht und agierte auch zielgerichteter. Zwar waren Angst und Sorge nicht von ihm gewichen, doch hatte er sie deutlich mehr im Griff. Solange er sich konzentrierte.
    Hin und wieder zerbrach die Illusion. Wenn der Trubel in der Zentrale zunahm, Hektik regierte und das gesamte Festungsgelände unter dem Beschuss der arkonidischen Kampfroboter und der Naats erbebte. Doch bislang hielten die Schutzwälle, und obwohl Reban-Terkhs Anzeigen mitunter bedrohlich flackerten, wusste er, dass die Geschütze des Feindes der Anlage selbst nichts würden anhaben können. Dafür waren die Naats zu weit entfernt – und es oblag ihm, sie auf Distanz zu halten.
    »Status?«, rief Tresk-Takuhn über die Geräusche der Positronik hinweg und sah zur taktischen Station.
    »Die Reaktivierung des Energieschirms hat unsere Lage deutlich verbessert, Kommandant«, meldete Rekk-Kullahn. »Die Überlebenden der KEAT'ARK sind wieder auf sich gestellt«
    »Also ist es nur eine Frage der Zeit.«
    »Diese Annahme erscheint gerechtfertigt«, stimmte der Offizier zu. »In Zahl und Bewaffnung sind die ohnehin geschwächten Bodentruppen uns turmhoch unterlegen.«
    Hisab-Benkh, der nach wie vor neben Reban-Terkhs Station stand und, den Rücken an die Wand gelehnt, das Geschehen beobachtete, hob mahnend die linke Hand. »Lasst uns nicht denselben Fehler zweimal begehen! Diese Naats sind ausdauernder als gedacht. Nur weil wir mehr sind, heißt das nicht, dass wir ihnen automatisch den Garaus machen werden.«
    »Von automatisch kann wohl keine Rede sein«, widersprach Tresk-Takuhn schroff. Der Missgriff mit dem Energieschirm hing ihm merklich noch an den Schuppen. »Schließlich haben auch wir Bodentruppen dort draußen, oder etwa nicht?«
    Die hatten wir vorher schon, dachte Reban-Terkh. Und trotzdem sind die Lederschädel noch da.
    Das war vermutlich die größte böse Überraschung dieses an derlei Dingen nicht armen Tages: Die Naats bewiesen ebenso eindrucksvoll wie todbringend, dass sie nicht die tumben Kampfkolosse waren, für die Reban-Terkh – und offenbar auch Tresk-Takuhn – sie immer gehalten hatte. Neben ihrer Kraft und ihrer schon suizidal anmutenden Entschlossenheit zeichneten sie sich in diesen bangen Stunden auch durch strategisches Geschick aus. Oder wie sollte er es sonst nennen, dass sie bereits zwei der der Festung am nächsten liegenden Geschützstationen erfolgreich sabotiert hatten? Die Naats kämpften ohne Rücksicht auf Leib und Leben – in der Hinsicht ähnelten sie den Topsidern.
    Hisab-Benkh trat in die Raumesmitte, wo er mit ausgestreckter Hand auf die animierte Karte des Schlachtfelds deutete. »Das gefällt mir trotzdem nicht«, sagte er leise. »Es ist zu ruhig geworden.«
    Reban-Terkh stutzte. War nicht genau das das Ziel ihrer Bemühungen?
    »Na, weil wir gewinnen.« Tresk-Takuhn klopfte dem stämmigen Archäologen auf die Schulter. »Ich scheine unserer Truppenstärke unrecht getan zu haben. Wie es aussieht, besiegt sie die ungebetenen Gäste auch ohne Hilfe aus dem Orbit. Es dauert nur länger.«
    Hisab-Benkh brummte unwirsch. »Oder die eigentliche Front ist längst woanders, und wir hier drin haben es nicht bemerkt.«
    Das klang absurd. Die Zentrale stand im dauernden Kontakt mit den Bodentruppen und den Tubtors und anderen Schiffskommandanten oben im All. Hätten die Naats ihre Strategie geändert, hätte Tresk-Takuhn es erfahren.
    Andererseits: Reban-Terkh konnte nicht bestreiten, dass sich das Innere der Zentrale – wenn nicht sogar der Festung als Ganzes – eigenartig distanziert vom Rest des Geschehens anfühlte. Genau diese scheinbare Distanz war es ja, die ihn endlich wieder effizient arbeiten ließ.
    »Unsere Soldaten blockieren den Naats jeglichen direkten Zugang zur Festung«, sagte Tresk-Takuhn und zeigte auf die entsprechenden Punkte im Holo. »Ich habe Gleiter an den östlichen Kratern und eine kleine Armee aus Robotern auf der Troofbath-Ebene im Süden positioniert. Ich weiß, wo die Naats sind.«
    Der Stämmige legte das schuppige Haupt leicht schräg. »Du weißt, wo die Naats sind, die du im Auge hast«, betonte er. »Was, wenn das nicht alle sind?«
    Tresk-Takuhn machte eine

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