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PR NEO 0036 – Der Stolz des Imperiums

PR NEO 0036 – Der Stolz des Imperiums

Titel: PR NEO 0036 – Der Stolz des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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müssen, aber die übrigen Minuten hatte er nicht damit verbracht, sich zu säubern, sondern das Magazin aus seinem Anus zu drücken und zu waschen.
    »Ich weiß, es gibt appetitlichere Dinge im Universum. Aber manchmal bleibt einem keine Wahl ...« Er zeigte auf einen einfachen mechanischen Knopf am hinteren Ende des Laufs. »Verton-Iror hat mir versichert, dass das Magazin genug Energie für zwanzig Paralysator- oder fünf Thermoschüsse besitzt. Das ist nicht viel, aber mit etwas Glück müsste es reichen, um uns besser auszustatten oder uns zum Jäger zurückzuschießen. Verton-Iror hat ihn für unsere Flucht programmiert.«
    Manoli trat bis an die der Tür gegenüberliegende Wand zurück und richtete die Waffe auf den verschlossenen Eingang. »Stellen Sie sich besser neben mich. Ich kann nicht abschätzen, wie viel Hitze frei wird.«
    »Nein!« Ich rührte mich nicht von der Stelle. »Tun Sie es nicht! Wir müssen warten! Die Übermacht ist viel zu groß, wir haben keine Chance!«
    Härte trat in die Züge des Arztes. »Ich habe keine Chance, seit mich der Transmitter vor Monaten auf Topsid ausgespuckt hat. Ich sollte längst tot sein. Aber ich lebe!«
    »Weil ich über Sie habe wachen lassen!«
    »Danke für Ihre Fürsorge. Doch ab jetzt ziehe ich es vor, für mich selbst zu sorgen.«
    Manolis Finger krümmte sich um den Abzug. Ich warf mich auf den Boden. Ein Energiestrahl zischte an mir vorbei, tauchte die Kabine in grelles weißes Licht. Es drang mühelos durch meine geschlossenen Lider, ließ bunte Schemen auf meiner Netzhaut tanzen.
    Mit einem hässlichen Knall zerplatzte die Tür.

16.
    Sayoaard
    VEAST'ARK
     
    Sergh da Teffron ist in die Zentrale zurückgekehrt. Der angemessene Ort für einen Feldherrn. Und als solcher sieht sich die Hand des Regenten.
    Gedrückte Stille herrscht in der Zentrale. Die Besatzung geht ihrem Dienst lautlos nach, tauscht nur das unabdinglich Notwendige miteinander aus. Mit gesenkten Stimmen, die Köpfe zwischen die Schultern gezogen. Arlena da Ortoba gibt vor, sich der Überwachung der Wartungsarbeiten an einem Impulstriebwerk zu widmen.
    Eine Batterie von Holos zeigt die Lage im System an. Die geisterhafte Waffenruhe hält an. Topsider wie Naats bleiben in ihren Positionen, als fessele sie eine unbekannte Kraft. Der Feldherr Sergh da Teffron hat es versäumt, den Angriffsbefehl zu geben, auf den er hingefiebert hat. Zu sehr beschäftigt ihn das Geschenk, das ihm Atlan da Gonozal gemacht hat.
    Immer wieder wirft er Bahroff verstohlene Blicke zu. Da Teffron glaubt, es wären unauffällige, doch die Kommandantin, ja die gesamte Besatzung hat es längst registriert. Verstohlen werfen die Arkoniden einander ebenfalls fragende Blicke zu. Da Teffron bemerkt es nicht. Er hat nur Augen für Bahroff.
    Spürt sein Gehilfe bereits die Unsterblichkeit in seinen Adern pulsen?
    Bahroff wirkt wie neben sich selbst. Der Mischling hat den Kopf gesenkt. Der Federflaum, der seinen Kopf bedeckt und den er für gewöhnlich mit Hingabe pflegt, ist zerzaust. Eine erste Wirkung des Zellaktivators? Oder rauft sich der Mischling lediglich den Kopf, weil er nicht weiß, wie er mit der Situation umgehen soll? Wie auch immer, er ist in sich versunken. Du hast nicht geglaubt, dass es Bahroff möglich ist. Welche Wahrnehmung vermittelt ihm der Zellaktivator? Sieht er überhaupt etwas? Erkennt Bahroff, was für eine missratene Kreatur er darstellt?
    Du kannst es genauso wenig sagen wie da Teffron. Doch dir kann es recht sein. Seit Bahroff den Aktivator in der Tasche trägt, hat er es versäumt, dich zu quälen. Dich mutet es wie ein Wunder an, beinahe auf einer Stufe mit der Unsterblichkeit.
    Das schwere Schott, das den Zugang zur Zentrale regelt, gleitet langsam zur Seite.
    Da Teffron wendet sich betont langsam um. Die Geste soll Stärke und Gleichmut signalisieren, tatsächlich legt sie seine Schwäche und Unsicherheit bloß.
    Yervor, der Celista, tritt ein.
    Ein Naat folgt ihm. Seine rechte Hand ruht auf der Schulter eines Arkoniden, den er vor sich herführt.
    Du stöhnst gegen deinen Willen auf. Niemand kümmert sich darum. Ein Naat. Ein Artgenosse. Du kennst sie nur aus der Ferne. Außer deinem Vater hast du noch keinem gegenübergestanden. Mehr war unmöglich. Jeder andere Naat hätte dich missachtet – oder er hätte dir die Gunst erwiesen, dich von deinem unwürdigen Dasein als Krüppel zu erlösen.
    Du erbebst. Dein Blick saugt sich an dem Wesen fest. Der Naat zeigt dir, für was du bestimmt

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