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PR NEO 0037 – Die Stardust-Verschwörung

PR NEO 0037 – Die Stardust-Verschwörung

Titel: PR NEO 0037 – Die Stardust-Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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würde sich jede Entrüstung darüber, dass ich auf Eigeninitiative hin zu ihm vorgedrungen war, in Luft auflösen.
    Der Aufzug rauschte hoch, ohne noch einmal anzuhalten. Ich hatte eine Vorrangschaltung programmiert. Oben stieg ich aus.
    Ein schlichter dunkelblauer Teppichboden lag auf dem Flur, der nur wenige Meter vom Aufzug entfernt in einem kleinen Fenster endete. Die Aussicht von der Spitze des Kontrollturms über das lang gezogene Startfeld war atemberaubend. Menschen bewegten sich klein wie Insekten im Umfeld des Haltegerüsts für die startenden Raketen.
    Ohne noch lange zu zögern, ging ich zu Pounders Büro – dem einzigen Raum in dieser luftigen Höhe, zu dem vom Korridor her eine Tür führte.
    Ich klopfte, mir wohl bewusst, dass der alte Knochen damit ganz sicher nicht rechnete.
    Sofort ertönten Schrittgeräusche aus dem Zimmer, dann wurde die Tür aufgerissen. Pounder sah mich an. »Was wollen Sie hier?«, fragte er verwirrt. »Und wie kommen Sie überhaupt hierher?«
    »Die Tür stand offen.« Es war allzu offensichtlich eine Lüge.
    Pounder scherte sich nicht darum. »Was wollen Sie, Mister Gonardson?«
    An ihm vorbei sah ich ins Büro. »Ich hoffe, ich bin nicht unhöflich, wenn ich frage, ob ich eintreten darf?«
    »Lassen wir die Floskeln!«, herrschte er mich an. »Kommen Sie rein und sagen Sie mir, was Sie hier zu schaffen haben! Ich hoffe für Sie, dass es wichtig ist.«
    »Das ist es«, versicherte ich.
    Wir gingen ins Büro. Ein Fenster lief fast vollständig rundum und erlaubte die Sicht auf das gesamte Gelände von Nevada Fields. Pounder thronte in seinem Büro darüber; der Kontrollturm ahmte in seiner äußeren Form selbst eine Rakete nach, als sitze der Flight Director höchstpersönlich auf dem Platz, der ihn ins All katapultieren würde. Vielleicht hatte er einst genau darauf gehofft; nun war er zu alt dafür. Dennoch war und blieb es sein Lebenswerk, den Vorstoß der Menschheit ins All voranzutreiben. Was ich ihm zu zeigen hatte, würde der Weltraumfahrt einen bislang ungekannten Schub geben.
    Der Blick ging weit über die Grenzen des eigentlichen Startgeländes hinaus, hin zu dem ausgetrockneten Hochtal, in dem nur karge Josuapalmen wuchsen.
    »Eine beeindruckende Aussicht«, sagte ich.
    »Lassen wird das!«, forderte der Flight Director.
    Ich zog meinen Pod. »Ich versuche, die Schwierigkeiten mit der NOVA-Rakete zu lösen. Und wie Sie wissen, arbeite ich mit Tombe Gmuna zusammen, weil wir einen Saboteur jagen, ohne zu wissen, ob es ihn wirklich gibt. All das kostet viel Recherche. Ich bin über etwas gestolpert zum Thema Armstrong Base.«
    Pounder antwortete mit Schweigen, was mir endgültig bewiesen hätte, dass der Funkkontakt tatsächlich abgebrochen war. Nur wusste ich das schon längst mit absoluter Gewissheit.
    »Ich habe den letzten Funkkontakt mit unseren Leuten auf dem Mond analysiert, ehe die Verbindung abbrach. Und ich bin auf etwas gestoßen, was bislang offenbar jeder übersehen hat. Eine verschlüsselt unterlegte Datei im Datenstrom.«
    »Sie lügen«, sagte Pounder. »Wenn es so etwas gäbe, hätten wir es längst gefunden.«
    Ich hob den Pod. »Wollen Sie es sehen?«
    Der Flight Director nahm das Gerät in die Hand, warf einen Blick auf das Display. Dort hatte ich die Bilddatei abgelegt, die Rico mir geschickt hatte. Natürlich stammte sie nicht aus dem Datenstrom des offiziellen Funkverkehrs – aber es spielte keine Rolle, ob Pounder wusste, dass ich log, oder nicht.
    Lesly Pounder senkte den Pod, ging zu seinem Stuhl an dem großen Schreibtisch und setzte sich. Er atmete geräuschvoll durch, schaute sich das Bild wieder an.
    Ich wusste genau, was er vor sich hatte. Ich hatte die Abbildung Dutzende Male angestarrt, weil ich ihr nicht glauben wollte. Immer wieder dachte ich seitdem an die Heimat. An Arkon. Der Kontakt mit anderen Arkoniden lag womöglich zum Greifen nah. Doch dazu musste es der NASA gelingen, einen bemannten Mondflug zu entsenden.
    Zur Armstrong Base.
    Und zu dem havarierten arkonidischen Kugelraumer in der Nähe der Mondbasis.
    Das Bild zeigte eine Aufnahme von der erdabgewandten Seite des Mondes – der dunklen Seite, die man von der Erde aus niemals sah. In einem etwa drei Kilometer durchmessenden Krater lag der Kugelraumer.
    Pounder schloss die Augen. »Das Bild wird jeder Überprüfung standhalten?«
    »Selbstverständlich.«
    »Sie überlassen mir diese Datei, Mister Gonardson.« Es war keine Bitte. Er hob den Kopf, schaute mich an.
    Ich

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