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PR NEO 0038 – Der Celista

PR NEO 0038 – Der Celista

Titel: PR NEO 0038 – Der Celista Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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Mal mit einer Mehandorwalze reiste. »Sie haben keinen Grund, mir zu helfen, vor allem nicht in diesem Umfang. Was habe ich getan, dass Sie mir derart entgegenkommen?«
    »Sie?« Belinkhar hob ein hellblaues Gewand hoch, das einem Sari glich und wie ein Aquamarin funkelte. »Sie sind ganz schön von sich überzeugt, Rhodan, das muss ich Ihnen lassen. Wieso denken Sie, meine Entscheidung hätte auch nur im Ansatz mit Ihnen zu tun?«
    »Was ist dann der Grund?«
    Sie zog das Gewand an, ehe sie antwortete. Der intensive Blauton unterstrich die Farbe ihrer Augen. »Es geht gegen den Regenten. Das Imperium mischt sich mehr und mehr in unsere Belange ein. Die Ereignisse um das Auftauchen der Naats haben mich überzeugt, dass wir uns gegen diese Machtansprüche wehren müssen. Ich kann meiner Sippe am besten dienen, wenn ich dem entgegentrete. Und Crest wird das wagen, oder? Warum sonst sollte ein Oppositioneller freiwillig zurückkehren?«
    »Nun ... Crest wird tun, was er kann. Seine Kontakte sind weitläufig. Die Macht des Regenten muss zerschlagen werden.«
    »Darin sind wir uns einig. Könnten Sie das Rantiklon bitte schließen?«
    Rhodan brauchte nur wenige Sekunden, um zu begreifen, dass sie das Kleidungsstück meinte. Er trat hinter sie. »Was ist mit Crest und Atlan?«
    »Sie haben sich ohne Probleme eingeschifft. Ihre übrigen Begleiter liegen in den Tiefschlafkojen.« Sie drehte sich um, ehe er von ihr zurücktreten konnte. Ihr Körper berührte seinen beinahe. Interessiert sah sie zu ihm auf. Er spürte ihren Atem an seinem Hals. »Was glauben Sie? Haben wir eine Chance? Eine Handvoll Leute gegen den Regenten?«
    »Ich hoffe es. Wir müssen unerkannt nach Arkon gelangen. Ich setze auf Crests Kontakte.«
    »Sie vertrauen einem Arkoniden?«
    »Ja. Das tue ich.«
    Belinkhar beugte sich vor. Einen Moment glaubte Rhodan, sie wolle ihn küssen, doch dann trat sie einen Schritt zurück und sah ihn prüfend an. Spürte sie, dass er die Wahrheit unterschlug? Was Crest und seine Verbündeten in Bezug auf die Herrschaft des Regenten unternahmen, blieb zweitrangig. An erster Stelle stand das Epetran-Archiv. Rhodan musste es finden und nach Möglichkeit vernichten, damit es nicht in die Hände des Regenten gelangte. Denn darin befand sich die Position der Erde. Aber das konnte Rhodan Belinkhar unmöglich sagen. Was, wenn sie gefangen genommen würde?
    »Sie lügen«, sagte Belinkhar. »Das erkenne ich, Rhodan. Aber ich kann Sie verstehen. Sie dürfen mir die Wahrheit nicht offenbaren. Ich könnte Sie verraten. Die Celistas haben ihre Methoden ...« Ihr Gesichtsausdruck blieb ernst, mit forschendem Blick sezierte sie Rhodan. »Ich kann damit leben, nur einen Teil der Wahrheit zu kennen. Aber ich verlange, dass Sie mir eines zusagen: dass Sie mich niemals ohne guten Grund belügen.«
    »Ich verspreche es.«
    »Ich will kein wertloses Versprechen. Ich will eine Verbindlichkeit. Wir schließen einen Vertrag. Und Sie haben gelernt, welchen Stellenwert Verträge für uns Mehandor haben, oder?«
    Rhodan erinnerte sich gut an den Siebten und seinen Fehler, Belinkhar hintergehen zu wollen. Er wusste, dass er diesen Vertrag nicht leichtfertig schließen durfte. Betrüge niemals einen Mehandor. Er legte die Fingerspitzen auf seine Brust, wie er es bei den Mehandor beobachtet hatte. »Ich sage es zu.«
    »Gut, dann wäre das erledigt.« Belinkhar schlug die Hände zusammen. Die Anspannung verschwand aus ihren Zügen, und sie wurde wieder zu der anmutigen, überraschend jung erscheinenden Frau, die Rhodan in der Kabine in Empfang genommen hatte. Abschätzend musterte sie Rhodan. »Hmm, Ihr Stil ist etwas altmodisch. Wenigstens bringen Sie einen guten Körper mit. Das macht einiges wett.«
    »Was meinen Sie?«
    »Sie sind offiziell mein Hallon-Tá-Bé. Ich möchte bei Talamon Eindruck schinden.«
    »Was ist ein Hallon-Tá-Bé?«
    »Nun ... eine Art Schüler.« Sie wies Richtung Bett. »Die Vermittlung von Lebenserfahrungen ist für uns Mehandor zentral.«
    Rhodan trat an das Sensorfeld, rief den Modus für das Kunststoffmöbelstück auf und ließ es mit einem Fingertippen auseinanderfahren. Statt des Doppelbetts befanden sich nun zwei einzelne Schlafmöglichkeiten im Raum. Soweit er wusste, gab es sogar die Option, eine Trennwand dazwischen hochfahren zu lassen. So viel hatte er der Hochglanzbroschüre beim Warten entnommen. »Vergessen Sie's.«
    »Schade.« Belinkhars Grinsen wurde so breit, dass Rhodan plötzlich wusste, dass sie einen

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