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PR NEO 0038 – Der Celista

PR NEO 0038 – Der Celista

Titel: PR NEO 0038 – Der Celista Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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verschiedenen Planeten gibt es oft vorherrschende Gruppen, und die bleiben auf einer solchen Reise lieber unter sich. Es ist schon ein Wunder, dass Sie Arkoniden und Mehandor einträchtig an einem Ort sitzen sehen. Finden Sie nicht?«
    Rhodan senkte die Stimme. »Ich hatte auf mehr Freiheit im Geist gehofft. Mein Traum ist ein Miteinander. Ob in meiner Heimat oder im All.«
    »Ein schöner Traum.«
    Ein Serviceroboter rollte heran und fuhr zwei seiner vier Arme aus. Er stellte zwei leere, achteckige Platten zwischen ihnen ab.
    Rhodan knurrte der Magen. »Ist das ein Scherz? Oder wird das Essen am Tisch aufgefüllt?«
    Belinkhar hielt sich grinsend die Hand vor den Mund. »Sie armer Mann. Fürchten Sie zu verhungern?«
    Rhodan blickte zur nächsten Sitzbucht. Ein zierlicher Mehandor hielt eine silberne Platte von der Größe eines Löffels an einem Griff fest und führte sie an den Mund. Auf halber Höhe erschien eine gelbe Kugel in mundgerechter Größe. Sie schwebte wenige Zentimeter von der Platte entfernt.
    Nach kurzem Suchen fand Rhodan dasselbe Plättchen auch an seinem Platz, integriert in farblich ähnliche Elemente. Er hob es hoch, bewegte es über den Teller und führte es zum Mund. Ohne Zögern biss er in die plötzlich sichtbar werdende Kugel. Die Konsistenz war fleischig, doch der Geschmack ließ sich mit nichts vergleichen, was er je gegessen hatte. Rhodan schloss die Augen und genoss das Mahl. Das schmeckte ganz anders als die Speisen, die er in der Gefangenschaft der Naats erhalten hatte.
    »Sie lernen schnell«, sagte Belinkhar. »Das ist eine Terk-Platte. Sie erlaubt es zu essen, ohne dabei Metall oder andere Stoffe zu berühren.«
    »Das schmeckt großartig.« Am liebsten ließe Rhodan eine ganze Schiffsladung dieser Kugeln nach Terrania fliegen.
    »Ganz sicher. Das sind Hallon-Nábéa. Die Speisen zum Abschluss des Vertrags. Früher haben wir es mit solchen Details sehr genau genommen, aber inzwischen dürfen sie auch dann gegessen werden, wenn man keinen derartigen Handel schließt.« Belinkhar bewegte das Plättchen geschickt über ihren Teller. Die Kugel, die unter ihrem Besteck kleben blieb, leuchtete violett. »Ich bevorzuge Tá.«
    Nach der Vorspeise gab es eine längere Pause. Eine Durchsage kündigte die erste Transition an. Rhodan schloss die Augen, entspannte sich und hoffte, dass der Sprung zu ertragen sein würde. Der Schmerz kam wie ein Überfall, doch er ließ ebenso schnell wieder nach.
    Überrascht blinzelte Rhodan. »Ich dachte, es würde schlimmer werden.«
    Einige der anderen Gäste sahen blass aus, manche pressten sich die Hände gegen die Schläfen. Zwei verließen fluchtartig das Restaurant.
    »Sie scheinen die Transition ungewöhnlich gut zu vertragen, das ist alles.« Belinkhar bedeutete ihm, ihr ein wenig Zeit zu lassen. Sie fuhr sich über die Stirn und knetete den Nacken. Eine Robotereinheit näherte sich und bot Belinkhar eine Massage an, die sie dankend annahm. Langsam normalisierte sich ihre Gesichtsfarbe, und sie wurde wieder redseliger.
    Leise Musik erklang. Inzwischen füllte sich der Raum, wenn auch einige Plätze leer blieben.
    »Talamon kommt«, sagte Belinkhar, ohne aufzusehen.
    »Woher wissen Sie das?«
    »Die Musik wird erst gespielt, wenn der Sirlon das Restaurant betritt.«
    »Sie leben in einer Welt voller rätselhafter Regeln und Gesetze.«
    »Sie nicht?«
    Rhodan dachte darüber nach. Aus Belinkhars Sicht musste das Leben auf der Erde genauso fremdartig sein wie die Erfahrungen, die er gerade machte. »Doch«, gab er zu. »Es gibt bei uns eine Stadt namens New York, die vorschreibt, welche Schuhe man tragen darf und welche nicht. Dort ist die Höhe der Absätze seit Jahrzehnten festgelegt.«
    »Nur eine Stadt? Warum gilt das Gesetz nicht auf dem ganzen Planeten?«
    »Nun ... Ich denke, bis dahin ist es noch ein weiter Weg.«
    »Über den wir in dieser zauberhaften Einheit nicht sprechen wollen.« Belinkhar berührte seine Hand. »Gesetze und Verträge sind wichtig. Aber nicht immer passend. Lassen Sie uns diese Zeit genießen.«

7.
    Talamon
    Pflichtübung
     
    Talamon betrat das Kartanlon über den zweiten Antigravschacht, der dem Personal vorbehalten war. Zufrieden bemerkte er, wie die Gespräche im prächtig funkelnden Restaurant leiser wurden und ihn die Blicke der Gäste suchten. Einige reisten wiederholt mit der IMH-TEKER, andere hatten von seinem guten Ruf gehört.
    Wie üblich begann Talamon seine Runde durch den Raum, wobei er sich in

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