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PR NEO 0038 – Der Celista

PR NEO 0038 – Der Celista

Titel: PR NEO 0038 – Der Celista Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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waren. Das ganze Schiff konnte es durch sie erfahren, und vielleicht irrte er sich ...
    Der Roboter kam. Elnatiner wies ihn an, die betreffende Stelle zu reinigen. Danach entfernte die Maschine die oberste Lackschicht.
    Elnatiner machte weitere Untersuchungen. Sie mündeten in einer Recherche. »Ich muss mit Talamon darüber sprechen.« Wann hatte er sich das letzte Mal derart alarmiert gefühlt? Beim Transitionsfehlalarm vor drei Arkonjahren? Wenn er nicht sofort mit Talamon sprechen konnte, würde er in Muskelzuckungen verfallen. Das Chitin fühlte sich mit einem Mal härter an, die Fühler weicher. Sie krümmten sich unter dem Wissen.
    »Talamon, nimm die Verbindung an, oder ich spucke dir ins Ruhelager!«
    »Oh. Er wird gemein«, sagte Farekh und suchte ein Stück Abstand. »Versuch es eben noch mal.«
    »Und sag uns, was los ist, ja?«, bat Sernath mit großen Augen.
    Elnatiner versuchte es erneut. »Talamon meldet sich nicht. Sein Gerät muss kaputt sein.«
    »Oder er hat etwas Besseres zu tun«, sagte Farekh.
    »Was sollte er Besseres zu tun haben, als meinen Kontaktversuch anzunehmen?« Elnatiner bemerkte verärgert, wie Farekh und Sernath einen längeren Blick tauschten. Irgendwie legten die Hominiden eine Telepathie in solche Anstarrsekunden, die ihm ein Rätsel blieb. »Was?«
    Sernath hob die Schultern. »Geh einfach nachsehen, Elnatiner! Das ist das Logischste.«
    »Für solch offensichtliche Aussagen brauche ich keine Gesprächspartner!« Elnatiner nahm die Hand vom Kommunikator und machte sich mit staksenden Schritten auf den Weg.

19.
    Talamon
    Die Falle
     
    »Talamon, mach auf!«
    Talamon ignorierte die Stimme Elnatiners in seinem Innenohr. Unauffällig griff er mit einem Finger in die Ohrmuschel, um das Implantat abzuschalten. So sinnvoll es bei Empfängen und anderen Anlässen war, im privaten Bereich konnte diese winzige technische Errungenschaft die Hölle sein.
    Einen ungünstigeren Moment konnte der Kleine kaum finden.
    »Alles in Ordnung?«, fragte Belinkhar. Nackt lag sie neben ihm, die Hand auf seiner Brust. Talamon roch den Duft ihrer mit Öl betröpfelten Haut.
    »Oh ja. Lass uns weiter...«
    Die Kabinentür glitt auf. Hindurch stakste Elnatiner, die Fühler steil erhoben. Unbeeindruckt kam er auf ihn zu. »Talamon, warum schaltest du einfach ab? Es ist wichtig!«
    Belinkhar fuhr hoch. »Elnatiner!«
    Einen Augenblick war Talamon sprachlos. Dieser Teil der Zentrale war extra gesichert, und er hatte die Kodes gerade erst geändert! »Was machst du hier? Wie kommst du hier rein?«
    Elnatiner trat an das Bett und blieb davor stehen. »Ich kenne den neuen Kode deiner Kabine.«
    »Du kennst ihn? Wieso ...?«
    »Für Notfälle.« Der Insektoide legte den Kopf schief und sackte leicht in den Knien ein. »Ihr seid nackt? Ich verstehe. Endlich! Ihr hattet ein Einsehen, habt euch zusammengefunden und beschlossen, dem sinnlosen Brauch der Bekleidung zu entfliehen, um euch gegen ihn aufzulehnen. Oder ... ist das so eine Art Paarungsritual? Ihr habt in diesem Raum gerade übermäßig viel Sauerstoff verbraucht. Ist alles in Ordnung?«
    »Natürlich. Wir haben eine Besprechung. Das sieht man doch«, sagte Talamon.
    Belinkhar starrte sowohl ihn als auch Elnatiner finster an. Sie setzte sich in den Schneidersitz und stemmte die Fäuste in die Hüften. »Elnatiner, du störst uns! Raus!«
    Elnatiner griff an seinen Gürtel zum stiftförmigen Mehrzweckgerät. »Darf ich ein paar Aufnahmen machen? Zur Erinnerung an diesen denkwürdigen Moment? Ich hätte nie gedacht, dass ihr überhaupt in der Lage seid, in Bezug auf das Thema der Bekleidung Logik zu zeigen. Das ist so überwältigend, als würde ein Ma'pek sein erstes Wort sprechen.«
    »Möchtest du, dass ich aus deinen Chitinplatten Schuhe mache?«, fragte Belinkhar.
    Elnatiner zögerte, ließ die Hand dann sinken. Er setzte an, etwas zu sagen, doch Talamon kam ihm zuvor. Dessen Blick las auf dem Kommunikator Elnatiners die Zeit ab.
    »Verbann mich! Großartig, dass du unser – Gespräch – unterbrochen hast, Elnatiner. Wir müssen los!«
    »Los?«, fragte Belinkhar und griff nach ihren Sachen.
    »Die Messung der Signaturen ist gleich abgeschlossen. Wir müssen rüber in den Garten. Zur Falle!«
    Belinkhar sprang auf. »Dein Timing ist mal wieder beeindruckend mies, Tal! Und du hast mich belogen. Du hast gesagt, wir hätten mindestens noch ...«
    »Entschuldigt«, mischte sich Elnatiner gestelzt ein. »Aber ich habe eine wichtige Mitteilung zu machen,

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