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PR NEO 0042 – Welt aus Seide

PR NEO 0042 – Welt aus Seide

Titel: PR NEO 0042 – Welt aus Seide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Plaschka
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kauerten. Es war eine surreale Szene. Und er musste sich eingestehen, dass er wahrscheinlich nicht in der Lage wäre, einen freundlichen Trebolaner von einem feindseligen zu unterscheiden.
    Dann lenkte die Konsole zu seiner Rechten seine Aufmerksamkeit auf sich, als das kleine Hologramm, das über ihr schwebte und seine Geschichte erzählte, erlosch.
    »Es startet nicht wieder von vorn«, stellte er fest. »Das heißt, jemand hat es vor Kurzem noch aktiviert.«
    Belinkhar trat an die Konsole und startete die Projektion erneut. Dazu musste sie sich etwas bücken; wie die meisten Einrichtungsgegenstände war sie für Humanoide etwas zu niedrig.
    »Es gibt eine Menüführung auf Arkonidisch«, sagte sie. »Die Übersetzung scheint mir etwas abenteuerlich ... aber wenn ich mich nicht täusche, dauert der Film knapp elf Minuten.«
    »Dann war er entweder nicht sehr spannend, oder etwas anderes hat Crests Aufmerksamkeit mehr gefesselt.«
    Belinkhar beendete die Vorführung.
    Rhodan schaute nachdenklich in Richtung des offenen, flachen Bogens auf der anderen Seite des Raums. »Da könnte er hinausgegangen sein, ohne dass wir es bemerkten.« Er nickte Chabalh kurz zu, und der Purrer verschwand um die nächste Ecke.
    »Führt auf die Straße«, verkündete er, als er zurückkehrte. Mittlerweile bewegte er sich unter den ungewohnten Schwerkraftverhältnissen sicher und effizient.
    Atlan, Goratschin und Matsu stießen aus der Halle zu ihnen.
    »Es sieht so aus, als hätte Crest kurz bei der Konsole hier verharrt und das Panoptikum dann durch diesen Ausgang verlassen«, sagte Rhodan.
    »Verdammter Narr!«, entfuhr es Atlan. Diesmal bestand für niemand ein Zweifel, wen er damit meinte. »Hat er es also endlich geschafft, sich in die Bredouille zu bringen. Und vielleicht auch uns.«
    »Noch wissen wir nicht, was passiert ist«, wehrte Rhodan ab und lächelte insgeheim über Atlans altertümliche Wortwahl. Sie rief ihm wieder einmal in Erinnerung, dass der Arkonide wahrscheinlich mehr terranische Redewendungen und Gebräuche parat hatte als er selbst.
    Goratschin schaute sich suchend um. »Wenn es einen Kampf gegeben hat, floss immerhin kein Blut. Auf diesen Böden hinterlässt man aber auch weder Kratzer noch Spuren.«
    »Ishy«, sagte Perry Rhodan. »Versuche doch bitte, ihn zu finden.«
    Die Mutantin hob selbstbewusst das Kinn. Nachdem sie die Gruppe bei ihren ersten Schritten auf dem Planeten eher aufgehalten hatte, wirkte sie nun sichtlich froh, gebraucht zu werden.
    »Es wird nicht leicht, ihn zu sehen, ohne zu wissen, wo genau er sich befindet«, sagte sie. »Aber es wird gehen. Ich kenne Crest gut genug.«
    Sie überlegte kurz, dann nahm sie eine kleine Kamera von ihrem Gürtel und drückte sie Goratschin in die Hand. Sie trat an die Konsole, um sich zu stützen, senkte den Kopf und konzentrierte sich. Nicht zum ersten Mal fiel Rhodans Blick dabei auf das fehlende Glied am kleinen Finger ihrer linken Hand. Manchmal fragte er sich, welcher Art von Unfall man eine solche Verletzung wohl zu verdanken hatte.
    Dann traten die Knöchel an Matsus Hand weiß hervor. Die Muskeln ihrer ausgestreckten Arme zitterten wie bei einer verausgabten Sportlerin. Und dann, als hätte jemand den Holoprojektor abermals gestartet, erschien ein kleines, kugelförmiges Bild über der Konsole, zwischen ihren Armen und ihrer Stirn.
    Goratschin begann mit ruhiger Hand zu filmen.
    Die Ränder des Bildes waren verschwommen, doch das Innere war in dem halbdunklen Raum gestochen scharf. Fast wirkte es dreidimensional, doch in Wahrheit war es eher wie bei einer jener optischen Täuschungen, die einen immerzu anzuschauen schienen: Das Bild war das gleiche, egal, von welcher Seite man es betrachtete.
    Rhodan studierte besorgt die Szene. Er sah Crest, der auf dem Rücken lag. Sein Körper war in Bewegung, seine Augen aber waren geschlossen. Irgendetwas schüttelte ihn durch. War er bewusstlos? Tot? Er konnte kein Blut erkennen.
    Sein Blick fiel auf die Brust des Arkoniden. Da war etwas an seiner Kleidung – es sah aus, als hätte man ihn gefesselt.
    Aber nicht mit Stricken.
    Er war eingesponnen.
    Ishy Matsu schien das Gleiche zu denken wie er, obgleich die Televisorin die Augen geschlossen hatte und das Bild nur in ihrem Geist wahrnahm. »Die verflixten Spinnen«, murmelte sie. »Er ist ihnen ins Netz gegangen.«
    Atlan lachte trocken auf.
    »Kannst du sehen, wo er sich befindet?«, fragte Goratschin.
    Crest begann kleiner zu werden und in der Mitte des

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