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PR NEO 0042 – Welt aus Seide

PR NEO 0042 – Welt aus Seide

Titel: PR NEO 0042 – Welt aus Seide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Plaschka
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Es würde Krieg bedeuten, es ihnen zu nehmen!«
    Überraschenderweise reagierte Sergh da Teffron nicht auf seine Entgleisung. Der Arkonide stand ganz ruhig und spielte mit dem Ring an seiner rechten Hand.
    »Achthundert Jahre«, wiederholte er nachdenklich, und da war ein ungesundes Blitzen in seinen Augen. »Was Sie nicht sagen.«
    »Die Trebolaner sind uns zwar technologisch weit unterlegen, aber sie sind in der Überzahl. Wenn wir wirklich ...«
    »Die Konsequenzen überlassen Sie mir«, schnitt ihm da Teffron das Wort ab. »Und was das zahlenmäßige Verhältnis angeht, das lässt sich leicht ändern.« Er gab jemand ein Zeichen. Wahrscheinlich Stiqs Bahroff.
    »Die 192. vorgeschobene Grenzpatrouille des Imperiums ist in Marsch gesetzt. Sie wird in etwa zwanzig Stunden im Trebola-System eintreffen.« Die dünnen Lippen des Arkoniden verzogen sich zu einem gespenstischen Lächeln. »Damit dürften sich Ihre Sorgen zerstreut haben, oder?«
    »Allerdings«, brachte Quetain Oktor hervor.
    So viele Jahre hatte sich der Fürsorger die Aufmerksamkeit des Imperiums gewünscht. Hatte gehofft, eines Tages im Mittelpunkt der Politik zu stehen statt im Abseits, abgeschoben auf einen unbedeutenden Posten. Er hätte nicht gedacht, dass dieser Tag nun sein würde und dass es sich so ... enttäuschend anfühlen würde.
    »Haben Sie noch irgendwelche weiteren Beobachtungen im Zusammenhang mit dem ... Zepter ... vorzutragen?«, fragte da Teffron.
    »Nein, Edler«, sagte Quetain Oktor.
    Sergh da Teffron nickte nachdenklich, als wäre ihm gerade etwas eingefallen. Dann unterbrach er ohne ein weiteres Wort die Verbindung.
    Mit einem leisen Summen ihrer Servomotoren erwachte Kaprisi aus ihrer Starre und schaute ihn an. »Diese Lüge war unklug«, sagte sie besorgt. »Früher oder später wird er von der HETH-KAPERK und den beiden auffälligen Passagieren erfahren.«
    »Es war keine Lüge«, verwahrte sich der Fürsorger ihres Vorwurfs, nahm sich ein Glas von der Anrichte und goss sich einen Tuglan-Branntwein ein. »Er hat mich schließlich nicht nach ihnen gefragt, oder?«
    Er trat vor die verdunkelte Scheibe seines Büros und blickte auf die phantastischen Schemen der Stadt unter ihm hinab. »Du hast deine Entdeckung doch niemandem mitgeteilt, oder?«
    Sie gab keine Antwort.
    »Kaprisi?«
    »Nein, Fürsorger«, versicherte der Roboter.
    »Dann lösche diese Daten aus dem Netz der Station!«, befahl Oktor und drehte sich zu ihr um. »Jetzt sofort! Ehe er oder jemand anderes sie findet.«
    Kaprisi öffnete den Mund, dann nickte sie. Einen Moment schaute sie ins Leere, dann kam wieder Bewegung in ihre Glieder. »Erledigt«, sagte sie.
    »Was mich betrifft, handelt es sich bei der Kette dieses Arkoniden um nicht mehr als ein Schmuckstück. Und was den anderen Reisenden betrifft, wer kann das schon sagen?« Er überlegte kurz. »Hat der Kapitän der HETH-KAPERK sich denn schon zurückgemeldet?«
    »Noch nicht«, sagte Kaprisi. »Er hat nur bestätigt, dass er die Einladung wie gewünscht ausgesprochen hat.«
    »Auch gut.« Mit grimmigem Lächeln nippte Oktor an seinem Glas und schaute wieder aus dem Fenster. »Ab sofort bestimme ich die Regeln dieses Spiels ...«

10.
    Perry Rhodan
     
    »Bei den anderen ist er nicht!«, rief Belinkhar. »Sie überprüfen noch die restlichen Räume auf diesem Stockwerk und kommen dann nach.«
    »Und hier ist er auch nicht.« Rhodan wandte sich an Chabalh. »Und du hast ihn wirklich hier hineingehen sehen?«
    Der Purrer gab ein zustimmendes Knurren von sich, doch sein Schwanz peitschte ungehalten den Boden.
    »Verdammter Narr«, murmelte Rhodan. Dann merkte er, dass Chabalh und Belinkhar ihn überrascht anschauten. »Ich führe nur Selbstgespräche«, entschuldigte er sich. »Ich hätte Crest einfach nicht allein lassen sollen.«
    »Er war kaum aufzuhalten«, wandte Belinkhar ein.
    »Wie die ganze Zeit schon.« Rhodan hob hilflos die Schultern. »Er wird immer unberechenbarer – und er ist unvorsichtig geworden. Ich wollte das lange nicht wahrhaben, aber manchmal ist er nicht mehr der Mann, den ich kannte.«
    »Meinst du, er hat das Gebäude verlassen und ist auf eigene Faust in die Stadt?«
    Zum wiederholten Mal versuchte Rhodan Crest über seinen Kommunikator zu rufen, doch vergebens. Er schüttelte den Kopf.
    »Ich fürchte, etwas ist ihm passiert.« Er warf einen besorgten Blick zurück in die große Halle, in der einige Trebolaner andächtig vor den Ausstellungsstücken und den erklärenden Konsolen

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