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PR NEO 0046 – Am Rand des Abgrunds

PR NEO 0046 – Am Rand des Abgrunds

Titel: PR NEO 0046 – Am Rand des Abgrunds Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Themsen
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und Stäben – Lichtleiter, die das Sonnenlicht einfingen und ins Innere des Hauses dirigierten.
    Der Raum war mit nur einem niedrigen Tisch und einigen Sitzkissen spärlich möbliert. Die Lichtgestaltung stellte den einzigen Schmuck dar. Auf dem Tisch standen eine Kanne und zwei Gläser. Daneben leuchteten Daten in der Luft.
    Atlans Kontaktperson – er war sich nicht sicher, ob sie ein junger Mann oder eine Frau war – saß bereits auf einem der Sitzkissen. Sie wies auf das gegenüberliegende. »Setzen Sie sich.«
    Er kam der Aufforderung nach und zwang seine Augen, dem konturlosen Schwarz des Lotsenanzugs nicht auszuweichen.
    »Sie haben meine Zahlungsanweisungen befolgt?«
    »Alles ist vorbereitet. Ich muss es nur noch mit einem Knopfdruck bestätigen, und das Geld ist Ihres.«
    »Gut. Ich habe Zugriff auf alle Datenbanken, die Sie genannt haben, und einige mehr. Was wollen Sie wissen?«
    Der Arkonide griff nach dem Krug, schenkte in beide Gläser ein und schob eines über den Tisch zu der Gestalt, von der er inzwischen recht sicher war, dass es eine Frau war. »Ich habe möglicherweise viele Fragen, aber das richtet sich nach den Antworten«, sagte er.
    »Gut. Ich habe Zeit. Womit fangen wir an?«
    »Wer ist Atlan da Gonozal?«
     
    »Annäherungsalarm.«
    Crest schreckte aus der erneuten, diesmal nüchterner und logisch strukturiert erfolgten Untersuchung des Artefaktes hoch. Sein Blick fiel auf die Anzeigen. Ein blinkender Punkt zeigte an, dass jemand versucht hatte, Funkkontakt aufzunehmen.
    »TIA'IR, warum wurde ich nicht informiert, dass jemand mich erreichen wollte?«
    »Du wolltest nur in Notfällen gestört werden oder falls ein Anruf der anderen Besatzungsmitglieder eingeht. Keine von beiden Bedingungen wurden durch den Anruf erfüllt.«
    »Der Anruf kam nicht von den anderen? Woher dann?«
    »Von dem sich nähernden Schiff.«
    »Darstellung!«, forderte Crest.
    Ein Holo entstand. Er musterte den Kugelraumer, der in der künstlich zugerechneten Beleuchtung silbern glänzte. Auf den ersten Blick hätte man ihn mit jedem arkonidischen Schiff verwechseln können, aber der zweite enthüllte jemandem, der schon viele arkonidische Schiffe gesehen hatte, einige signifikante Unterschiede. Der Derengar in Crest erwachte. Wenn er nicht irrte, sah er vor sich ein ähnlich antikes Schiff wie seines.
    »TIA'IR, erbitte Bestätigung«, sprach er die Positronik an. »Ist das ein bareonisches Schiff?«
    »Meine Datenbank enthält keine Unterlagen über einen Planeten, ein System, ein Volk oder ein Reich dieses Namens.«
    »Kein Wunder«, murmelte Crest. »Bareon wurde erst vor etwa achttausend Jahren besiedelt, das war nach deiner Zeit, Prinzessin. Und würden wir deine Daten auf den neuesten Stand bringen, würdest du immer noch nichts von Bareon wissen. Schließlich hat das Imperium vor ein paar Hundert Jahren die Bareonen wegen ihres raschen Fortschritts präventiv so effektiv ins Vergessen gebombt, dass nur ein Historiker wie ich sie noch kennt. Einer, der auch unangenehmen Themen nicht ausweicht.«
    Crest betätigte ein paar Kontakte an seinem Kommunikationsarmband. Die umfangreiche historische Datenbank darin war eines der wenigen Dinge, die er von der AETRON durch alle Wirren hindurch hatte retten können. Sie belohnte ihn innerhalb kürzester Zeit mit einer Antwort auf seine Frage.
    »Bareonischer Langstreckenaufklärer der Klasse A«, las er ab. »Ein Schnellboot mit hoher Reichweite, das mit seiner Beschleunigung unserem durchaus Konkurrenz machen könnte.«
    »Niemand macht mir Konkurrenz«, behauptete die Positronik der TIA'IR.
    Crest runzelte die Stirn. »Misch dich nicht ein, wenn du nicht gefragt wirst. Stell Funkkontakt zu dem Schiff her.«
    »Funkkontakt hergestellt. Bild-Ton-Verbindung bereit.«
    »Öffnen.«
    Ein Schriftzug in der holografischen Anzeige bestätigte, dass das Sendegerät bereit war.
    »Hier spricht Lefkin da Findur von der TIA'IR. Wer sind Sie, und warum nähern Sie sich unaufgefordert meinem Schiff?«
    Einen Moment waren nur unverständliche Gluckslaute zu hören, dann folgten arkonidische Worte. »Golath ist mein Name, mein Guter, von der IQUESKEL«, hörte Crest. »Ich und meine Freunde sind auf Ihr Schiff aufmerksam geworden, als wir vorhin hier angekommen sind. Ein echtes Schmuckstück!«
    Das Holo der Übertragung flackerte auf. Ein rüsselbewehrter, halbkugeliger Kopf erschien, der direkt auf den Schultern begann. In der braunen, ledrigen Haut saßen beiderseits des

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