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PR NEO 0047 – Die Genesis-Krise

PR NEO 0047 – Die Genesis-Krise

Titel: PR NEO 0047 – Die Genesis-Krise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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Widerhall.
    Nichts, an dem sie ansetzen und den Körper reparieren konnte. Es gelang ihr nicht, in den Japaner hineinzusehen. Sie vermochte nicht zu lokalisieren, wo sein Problem lag. Es war ohnehin in jedem einzelnen Fall neu und gewiss nicht einfach gewesen, aber diesmal sah und fühlte und empfand sie rein gar nichts. Sie war ... parablind und taub dafür, wie es in all den Menschen um sie herum aussah.
    Sue kam sich vor, als hätte sie einen ihrer natürlichen Sinne verloren, nur dass es sich noch weitaus schlimmer anfühlte als das. Sue versank so sehr in sich selbst, dass sie das energetische Flirren des Schutzschirms über ihnen erst bemerkte, als viele Umstehende gleichzeitig den Kopf hoben und aufschrien.
    »Genauer gesagt«, sagte Mercant gerade, »stehen wir unter Quarantäne.«
    »Was soll das heißen?«, herrschte Tako Kakuta den Sicherheitsbeauftragten an.
    »Wir mussten Sie alle hier in Lakeside isolieren. Es geschieht nur zu Ihrem Besten. Etwas geht mit Ihnen vor, was wir leider noch nicht exakt bestimmen können. Sie sollten aber koo...«
    Mehr verstand Sue nicht. Plötzlich schrien eine Menge Leute durcheinander. Irgendwo entstand sogar ein Handgemenge. Jemand ging zu Boden.
    »Sue, wir müssen von hier verschwinden!« Die Stimme tönte hinter ihr auf, direkt an ihrem Ohr. Sue erkannte den Sprecher sofort, schon ehe sie sich zu ihm umdrehte. Der Klang war ihr mittlerweile lange vertraut, und es tat gut, ihn zu hören. Es war Sid, wer sonst. Er legte die Hand auf ihre Schulter. »Los, komm mit!«
    »Wir können nicht einfach so weg«, sagte Sue. »Der Schirm ist ...«
    »Weg von hier«, stellte Sid González klar. »So weit es geht. Wenn es sein muss, bis an den Rand des Schirms. Irgendetwas stimmt nicht.«
    »Irgendetwas? Wohl eher eine ganze Menge, falls dich meine Meinung interessiert.«
    »Sue, dort vorne kämpfen schon einige miteinander, das sind irgendwelche Sicherheitsleute, und diese Explosionen ... Wenn du mich fragst, schnappen die Paragaben über.«
    Das kannst du laut sagen. Und so kannst es auch nur du auf den Punkt bringen, Sid. »Und was hast du vor?«
    »Erst mal sollten wir uns in Sicherheit bringen, so gut es eben geht, danach ...«
    »Nein!«, schrie Tako Kakuta so impulsiv, dass er jeden andere übertönte, sogar das Prasseln und Knacken der Flammen. Alle wichen zurück, gaben für Sue den Blick auf den japanischen Teleporter frei. Kakuta stand vor Allan D. Mercant, hielt ihn an den Schultern gepackt. »Was soll das heißen?«, fuhr der Teleporter den Sicherheitsbeauftragten an. »Eine Krankheit, die nur uns Mutanten befallen hat? Lächerlich!«
    So lächerlich fand Sue nicht, was offenbar vorher Mercant mitgeteilt hatte, ohne dass sie es hatte hören können. Sie musste nur an das denken, was sie soeben selbst erlebt hatte. Irgendetwas stimmte mit ihrer Paragabe nicht. »Ich muss hin«, sagte sie zu Sid.
    »Sue, nicht, es ...«
    »Ich muss.« Sie riss sich von Sid los, ging zu den beiden Kontrahenten. »Was hast du gesagt, Allan?«, fragte Sue. »Eine Krankheit?«
    »Unsinn!«, schrie Tako Kakuta. »Das ist eine alberne Ausrede! Eine Lüge!«
    »Mister Kakuta, ich ...«
    »Ich lasse mich nicht einsperren!«, ereiferte sich der Japaner immer mehr.
    So aufgebracht und völlig aus der Fassung hatte Sue ihn nicht einmal ansatzweise erlebt. Es war, als ... Sie schluckte. Eine Krankheit, dachte sie. Er verhält sich wie tollwütig.
    »Schalten Sie den Schirm ab!«, forderte Kakuta. »Sofort!«
    »Seien Sie doch vernünftig«, bat Mercant eindringlich. »Es dient zu Ihrer eigenen Sicherheit. Wir werden alles in unserer Macht Stehende tun, um Ihnen zu helfen. Doktor Haggard ist bereits unterwegs, und auch ...«
    Der Rest seiner Worte ging in einer Salve von Explosionen unter, und Sue begriff genau, was geschah. Die Paragaben sämtlicher Mutanten entluden sich, verselbstständigten sich. Ihre aufgewühlten Gefühle ließen sie die Kontrolle verlieren. Zu ihrem Glück wurden die Pflanzen und der Boden so weit entfernt vernichtet, dass niemand zu Schaden kam. Bruchstücke von Ästen pfiffen, umringt von Steinchen, durch die Luft, Druckwellen wummerten. Ein fast mannshoher Baum, von den Ferronen vor wenigen Tagen eingepflanzt, neigte sich ächzend zur Seite und kippte krachend um. Die Wurzeln fingen in der erhitzten Luft Feuer. Knisternd zischten Flammenzungen auf. Ascheflocken und verkohlte Blätter segelten umher.
    Im nächsten Moment musste Sue schmerzlich ihre erste Einschätzung der

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