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PR NEO 0047 – Die Genesis-Krise

PR NEO 0047 – Die Genesis-Krise

Titel: PR NEO 0047 – Die Genesis-Krise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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Krise auch beenden. Denn es ist eine Krankheit, und jede Krankheit ist heilbar.«
    »Das wage ich allerdings zu bezweifeln«, gab Eric Manoli zu.
    »In dieser Hinsicht und nur in dieser sehe ich mich nicht als Mann der Wissenschaft, sondern der Philosophie«, sagte Fulkar. »Ich bin davon überzeugt, dass es eine Heilung für jeden nur denkbaren Schaden im Organismus eines lebendigen Wesens gibt. Und mag die Lösung noch so gut verborgen sein, sie existiert. Die Antwort liegt irgendwo in den Kranken verborgen. Unsere Patienten selbst liefern alle nötigen Hinweise. Darum habe ich inzwischen den toten Kakuta untersucht.« Der Ara schaute sich um, vergewisserte sich, dass er die gewünschte Aufmerksamkeit bekam. »Die Obduktion war äußerst aufschlussreich, wenn auch sehr schwierig wegen des ... Zustands der Leiche. Ich ließ sämtliche Einwirkungen des höherdimensionalen Energieschirms unbeachtet. Aus rein wissenschaftlicher Sicht war es ein Gewinn, ein Glücksfall, dass das Gehirn weitgehend unbeschädigt blieb.«
    Bulls Finger krampften sich um die Tischkante.
    Dem Ara entging das offensichtlich nicht. »Ich spreche als Arzt, Mister Bull. Nur als Arzt. Ich habe eine Untersuchung vorgenommen und eine erstaunliche Veränderung in den genetischen Werten des Toten entdeckt. Der Vergleich mit der letzten Gewebeprobe lieferte aufschlussreiche Hinweise, weshalb ich auch von der Hypothese einer grundlegenden Krankheit überzeugt bin. Meine Vermutung, dass die Mutantengaben in der von Ihnen sogenannten Junk-DNS verankert ist, fand ich bestätigt. Durch die Untersuchung von Kakutas Leiche ebenso wie durch den Inhalt von Doktor Haggards Brief, den er mir freundlicherweise im genauen Wortlaut mitgeteilt hat.«
    »Nun lies ihn schon vor, Frank!«, polterte Reginald Bull.
    Fulkar gab eine Art Räuspern von sich. »Gleich, gleich! Lassen Sie mich für alle Nichtmediziner im Raum noch eine Erklärung vorwegschicken. Es handelt sich bei dieser Junk-DNS um den größten Anteil des menschlichen Erbguts, nahezu 95 Prozent, und er scheint keine relevanten Erbinformationen in sich zu tragen, warum Ihre Wissenschaftler ihn auch als nicht kodierend bezeichnen. Je nach Zusammenstellung dieser Junk-DNS aktiviert sie allerdings die vorher bereits latent vorhandenen Parafähigkeiten eines Mutanten. Eine Frage der Kombination.«
    Fulkar blätterte in seinem Notizblock und hielt eine Seite hoch, die eine komplizierte Grafik zeigte, in deren vielen Linien und Kurven Mercant nicht das Geringste zu erkennen vermochte. »Die Krankheit manipuliert die Junk-DNS der Mutanten.«
    »Eine Mutation?«, fragte Manoli. »Aber wir haben doch ausgeschlossen, dass dies vorkommen könnte! Es gibt kein Mutanten-Gen, das ...« Er unterbrach sich selbst. »Entschuldigen Sie, Fulkar. Natürlich. Die manipulierte Junk-DNS verändert die Paragabe, weil sie bestimmte Gene aus- und andere einschaltet, richtig?«
    »Die Krankheit blockiert Gaben einerseits. Verändert sie anderseits oder setzt gänzlich andere Fähigkeiten frei. Oder sie sorgt dafür, dass die ursprüngliche Parakraft exponentiell anwächst und von dem in diesem Moment leider absolut unzureichenden menschlichen Gehirn nicht mehr kanalisiert werden kann.« Der Ara ließ den Block auf den Tisch fallen. »Dann entlädt sie sich spontan und ... zündet. Eine Explosion ist die Folge, in etwa vergleichbar der Gabe unseres Mister Goratschin. Allerdings können die Mutanten diesen Vorgang nicht steuern, davon bin ich überzeugt. Außerdem werden ihre bewussten Denkvorgänge blockiert oder setzen zeitweise aus. Sie handeln nur noch instinktiv. Jede Bedrohung, wie sie die Gesamtsituation unter dem Schirm zweifellos darstellt, wird als Gefahr bewertet, gegen die es sich zu wehren gilt.«
    »Kurz«, sagte Bull, »sie laufen Amok, ohne es zu wollen.«
    »Unsere Patienten sind nur noch zu einem Teil Herr ihrer Sinne und Entscheidungen«, sagte Fulkar. »Das mag sich im Einzelfall unterschiedlich stark auswirken, aber nun, da es einmal begonnen hat, pflanzt es sich wie eine Kettenreaktion fort. Ich bin jedoch sicher, dass auch alle Mutanten außerhalb früher oder später diese Symptome zeigen werden.«
    Allan D. Mercant schloss die Augen. »Wir müssen also die noch freien Mutanten finden und sie ebenfalls isolieren.«
    Fulkar nickte. Er blieb äußerlich emotionslos, als er feststellte: »Sie sind eigentlich nur noch Zeitbomben. Im Unterschied zu einem herkömmlichen Sprengkörper können sie jedoch immer wieder

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