PR NEO 0048 – Der Glanz des Imperiums

Titel: PR NEO 0048 – Der Glanz des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz

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Jahren.«
    »Seid ihr auf der Erde wirklich so prüde? Verpflichtet ein Austausch von körperlicher Erfahrung zu einem lebenslangen Vertrag?«
    »Früher war es so.«
    »Was für eine barbarische Zeit. Und was Talamon betrifft: Natürlich wäre er wenig begeistert. Aber er lässt selbst nichts anbrennen, wie Atlan sagen würde.«
    Rhodan lächelte über die typisch irdische Redewendung, die Atlan tatsächlich bereits in Belinkhars Gegenwart benutzt hatte. »Also? Was sollen wir tun? Beugen wir uns der Vernunft und ruhen uns weiter aus?«
    »Vernunft wird überbewertet. Setze niemals einen Vertrag gegen die Leidenschaft.« Belinkhar streckte die Hand aus. »Ich möchte ungern auf diese Erfahrung verzichten. Und wenn ich dich dafür von einem Sockel stoßen muss.«
    Rhodan nahm ihre Hand. Er fühlte plötzlich Befremden. Wie liebte eine Mehandor?
    Belinkhar grinste. »Schau nicht so, als hätte ich mich in eine Eisbestie mit zwölf Armen verwandelt. So verschieden können wir kaum sein.« Sie zog ihn an sich, roch an seinem Hals. Ihre Hand suchte den Saum des weiten Rüschenhemdes. Sie rollte den Stoff Stück um Stück auf, schob ihre Hände darunter und glitt mit den Fingerspitzen langsam zu seinem Rücken.
    Rhodan beugte sich vor und küsste sie. Sie schmeckte anders, als er erwartet hatte. Herb und fruchtig zugleich, nach Ingwer, Zitrone und doch ganz anders. Er hatte diesen Geruch schon an ihr wahrgenommen und ihn für ein Parfüm gehalten. Der Geschmack war irritierend, aber angenehm. Auch ihre Zunge fühlte sich fremd an. Rau und leicht kratzig.
    Ein Räuspern an der Gleittür lenkte Rhodan ab. Er löste sich von Belinkhar und sah Atlan im Kabinenzugang stehen. Der Arkonide hob eine Augenbraue. Er wirkte nicht im Mindesten peinlich berührt und machte auch keine Anstalten, sich zurückzuziehen. »Die Landeerlaubnis ist eingetroffen. Ich brauche Sie beide für eine Besprechung.«
    Rhodan schwang sich mit einem entschuldigenden Blick von der Liege. Belinkhar reagierte gelassen. Vielleicht hatte sie andere Grenzen als er. Wie Rhodan schien sie gleichzeitig erleichtert und enttäuscht über die Störung.
    Rhodan folgte Atlan in die Zentrale. Chabalh begrüßte ihn, indem er aus seiner Kuhle aufstand und den schweren Kopf kurz an Rhodans Oberschenkel drückte. Belinkhar trat einen Moment später ein und ließ sich schwungvoll in einen der Sessel fallen.
    »Worum geht es?«, fragte Rhodan. Wie Atlan setzte er sich kontrolliert. Er drehte den Sessel, damit er seinem Gesprächspartner ins Gesicht sehen konnte.
    »Wir haben eine Landeposition und ein Zeitfenster zugeteilt bekommen. In etwa einer Stunde dürfen wir den Planeten anfliegen. Der Regent wird mehrere öffentliche Auftritte haben. Welche und in welcher Reihenfolge ist noch nicht bekannt. Wir sind nicht die Einzigen, die landen werden. Anscheinend möchte die Rudergängerin ein volles Haus. Das macht sich besser in der Öffentlichkeit.«
    »Gut.« Belinkhar lächelte erfreut. »Im Gedränge könnte es einfacher werden, an den Regenten heranzukommen.«
    »Eben nicht«, sagte Atlan. »Die Sicherheitsvorkehrungen werden hoch sein. Man wird uns umgehend und eindeutig identifizieren können, sobald wir in Aktion treten.« Er hob den Arm, dass der bauchige Stoff seines grellbunten Ärmels in der Luft wedelte. Rhodan begriff noch immer nicht, wie Atlan von allen unsäglichen Kostümen Crysalgiras ausgerechnet dieses hatte auswählen können. »Wir werden diese Kleidung loswerden müssen.«
    Rhodan nickte. »Wenn wir zugreifen, brauchen wir eine Tarnung. Leider wird uns die Spinnenseide dabei wenig helfen. Sie schützt zwar vor Ortung, aber weder im Gedränge noch gegen Optiken.«
    »Richtig. Wir werden uns zuerst etwas anderes zum Anziehen besorgen, sobald wir die Kontrollen hinter uns gebracht haben.«
    »Ich dachte daran, dass wir uns Zivilkleidung kaufen.«
    Atlan schüttelte den Kopf. »Selbst die ist zu auffällig, wenn wir uns dem Regenten nähern. Wir sollten diese Möglichkeit lediglich für den Notfall nutzen, falls mein Vorhaben scheitert.«
    »Sie haben einen Plan?«, fragte Rhodan. Während Belinkhar in ihrer Rolle als Gha'essold gnadenlos jeden duzte, fiel Rhodan in der Sicherheit der Jacht immer wieder in die ihm höflicher erscheinende Anrede zurück.
    »Da unten wird es von Sicherheitskräften wimmeln. Die meisten werden Soldaten sein, denn Artekh 17 ist eine Militärwelt. Wir sollten uns Uniformen besorgen und sie unter unsere Kleidung ziehen. Wenn wir