PR NEO 0048 – Der Glanz des Imperiums
Umziehen.« Rhodan übernahm die Führung. »Außerdem wäre ein weiteres Informationsterminal nützlich. Vielleicht finden wir heraus, wie lang die Pause nach der Rede dauern soll. Zusätzlich müssen wir in Erfahrung bringen, ab wann der öffentliche Verkehr gesperrt wird und inwieweit eine Einschränkung für die Luftfahrt vorliegen wird. Danach sollten wir einen Privatgleiter reservieren, und herausfinden, von wo aus er starten darf. Immerhin möchten wir auch wieder zurück.«
10.
Alleingang
Atlan da Gonozal
Ich betrat das Erdgeschoss des Gebäudes durch den Haupteingang. Kurz nach der Türfront folgte eine transparente Sicherheitswand, die im Notfall als Schleusenbegrenzung diente und toxische Luft aussperrte. Meine Befürchtung, es könne einen Empfangstresen mit Überwachungsoptik geben, bestätigte sich nicht.
Ein schlicht eingerichteter Flur lag vor mir. Graue Wände, mattgrauer Boden, belegt mit einem bronzefarbenen Gehstreifen in der Mitte. Eine silbern schimmernde Göttinnenstatue an einer der Wände breitete segnend ihre Arme aus: Dher'Rhin, die früharkonidische Göttin der Reinheit. Ein erster Hinweis, dass es irgendwo im Gebäude tatsächlich eine Reinigung gab. Der Purrer hatte einen ganz erstaunlichen Geruchssinn.
Ich ging auf den Antigravlift am Ende des Flurs zu. Ein silberner Bogen ragte vor und rahmte den Zugang ein. Grüne Lichter blinkten im oberen Lauf. Es handelte sich um eine unsichtbare Schranke. Ohne Dienstkennung würde ich beim Durchqueren Alarm auslösen, es sei denn, die trebolanische Tarnseide hielt trotz Zerschnitt, was sie versprach, und machte mich für die Anmessung unsichtbar.
Prüfend betrachtete ich das Band, in dem die Sensoren saßen. Es war unklar, ob auf der gesamten Länge angemessen wurde oder an einzelnen Punkten.
Mit einer schnellen Bewegung setzte ich den Tornister vom Rücken ab und öffnete ihn. Mein Blick fixierte den Gebäudeeingang. Wie viel Zeit blieb mir, bis jemand von der Trasse oder aus dem Lift trat? Wenn ich Glück hatte, hatte der Betrieb das Mitarbeiterkontingent wegen der anstehenden Rede und der Auftritte des Regenten stark reduziert. Sicher wollten sich die Soldaten dieses Großereignis vor Ort ansehen.
Irgendjemand wird schon noch da sein, wagte mein Logiksektor einzuwenden. Und wenn es nur Roboteinheiten sind. Du musst vorsichtig sein. Denk daran, dass du unbewaffnet bist. Und wie du aussiehst.
Als ob ich das nicht beides wüsste. Mit einer Waffe hätte ich auch wenig ausrichten können, da ich kein Aufsehen erregen durfte. Idealerweise gelang es mir, die Uniformen ohne einen einzigen Personenkontakt an mich zu bringen. Aber zuerst musste ich erfahren, ob und wo sich in diesem Gebäude die Reinigung befand. Vielleicht nahm sie weniger Raum ein als ein Stockwerk.
Ich zog die Tarnseide heraus. Zum Glück waren die Streifen an die vier Meter lang. Einen von ihnen wickelte ich um den Tornister, einen zweiten hob ich dicht über meinen Kopf, hielt ihn so breit wie möglich und bewegte mich probehalber einen Schritt. Die Seiten flatterten ungünstig. Ich musste aufpassen, dass sie meinen Körper gegen die Sensorstrahlung die ganze Zeit über abschirmten. Vorsichtig trat ich an den Lift heran.
Am Eingang erklangen ein pneumatisch zischendes Geräusch und ein Lachen. Ich drehte den Kopf. Eine arkonidische Soldatin trat ein, begleitet von einer zweiten. Die beiden Frauen wandten mir den Rücken zu und unterhielten sich.
Keinen Fehler machen, warnte mein Extrasinn. Schön langsam. Stell dir einfach vor, du würdest eine aktivierte Arkonbombe auf dem Kopf balancieren.
Sehr witzig. Seit wann hast du Sinn für Sarkasmus?
Ich trat mit winzigen Schritten und angehaltenem Atem in den Antigrav. Der Stoff bauschte sich auf, fiel wieder zurück. Der Alarm blieb aus. Erleichtert streifte ich die Tarnseide ab und knüllte sie zusammen, gerade als eine der Frauen flüchtig zu mir hinsah. Sie hatte ein aristokratisches Gesicht und trug die weißen Haare streng zurückgebunden. Ihr Blick zeigte deutlich Missbilligung, während sie meine Kleidung betrachtete. Ich hob grüßend die Hand und entschwand lächelnd hinauf.
Das erste Hindernis war überwunden. Blieb die Frage, was mich oben erwartete.
Ich hielt mein Armbandgerät hoch, aktivierte die Suchfunktion und fand einen Zugangspunkt für das Informationsholo des Gebäudes. Allerdings nur mit Kennung. Die hatte ich nicht. Würde ich jedes Stockwerk einzeln absuchen müssen? Vielleicht hatte ich
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