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PR NEO 0049 – Artekhs vergessene Kinder

PR NEO 0049 – Artekhs vergessene Kinder

Titel: PR NEO 0049 – Artekhs vergessene Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
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nicht, wie lange er für solche Aktionen die Kraft aufbrachte. Seinen Begleitern ging es nicht besser. Atlan hatte Ellert gepackt und achtete darauf, dass er nicht unterging.
    Geschrei wurde auf der Brücke laut. Fünf, sechs, sieben Arkonidenähnliche rannten mit erhobenen Waffen auf den Pfahlstecher zu. Sie trugen Knüppel, schartige Kunststoffteile, bleiche Dolche, die aussahen, als bestünden sie aus Knochen.
    Der Pfahlstecher wich zurück. Seine Körperhaltung verriet Panik. Zwei Männer, offenbar Angehörige seiner Gruppe, stellten sich vor ihn, hoben abwehrend die Hände und redeten hektisch auf die Angreifer ein. Tatsächlich blieben diese stehen, drohten ein paarmal mit ihren Waffen, ließen die anderen aber abziehen.
    Die kleine Gruppe um den Pfahlstecher, sie bestand aus höchstens fünf der Arkonidenähnlichen, verließ die Brücke auf der linken Seite. Dort aber verharrten die Männer und beobachteten.
    Die anderen lachten laut auf, als hätten sie einen großartigen Sieg errungen. Zwei von ihnen schleppten den leblosen Körper von der Brücke, während drei weitere das aufrecht stehende Rad fassten und daran drehten. Unwillkürlich musste Rhodan an das Steuerrad auf einem altertümlichen Meeresschiff denken.
    Als sich plötzlich das Gitter vor ihm in die Höhe bewegte, erkannte er die Wahrheit. Kein Steuerrad, sondern eine Winde für das Schleusentor!
    Etwas berührte seine Füße, drückte von unten dagegen, hob ihn hoch.
    Ein weiteres Mal musste er sich korrigieren. Keine Schleuse. Ein einseitig offener Käfig! Die Arkonidenähnlichen hatten sie gefangen, wie Seeleute Fische in einem Netz fingen.
    Der Käfig war riesig. Mit vielleicht fünfzig Metern so breit wie der gesamte Fluss und drei oder vier Meter tief. Endlich ließ der Wasserdruck nach, der Rhodan so lange gegen das Gitter gepresst hatte. Wie seine Begleiter kam er auf einer Platte zu liegen, die von Wasserpflanzen bedeckt war. Er keuchte, schnappte nach Luft, genoss für ein paar Sekunden das Ende des Kampfs gegen die Gewalten der Strömung.
    Der Fang der Arkonidenähnlichen bestand nicht nur aus ihm und seinen Begleitern. Auch der lädierte Silberfisch, das Boot, war ihnen ins Netz gegangen, zusammen mit zwei Kunststofffolien und einem beinlangen spiralförmigen Ding unbekannten Zwecks. Es erinnerte Rhodan an eine alte Sprungfeder.
    Als die Bodenplatte etwas höher als die Brücke hing, verharrte der Käfig mit einem Ruck. Rhodan wollte sich mit den Händen abstützen und schob den Film aus Wasserpflanzen zur Seite. Schriftzeichen und Nahtstellen kamen darunter zum Vorschein. Sie verrieten, dass die Platte aus Einzelteilen aus Kunststoff bestand. Vielleicht die Überreste von Bootswandungen.
    Die Glupschäugigen griffen nach dem Käfig, zogen ihn zu sich heran und senkten ihn ein Stück ab. Nun schwebte er etwa eine Handbreit über der Brücke, die von oben nicht wesentlich vertrauenerweckender als von unten aussah.
    Getuschel wurde laut, als die Männer ihren Fang betrachteten.
    Rhodan unterdrückte den Drang, den Strahler zu ziehen, den ihm nicht einmal die Strömung hatte entreißen können. Wenn die Fremden ihnen böse gesinnt wären, hätte er ohnehin nur einen kurzen – und blutigen – Aufschub erkauft. Die Übermacht war zu groß. Außerdem wirkten die Arkonidenähnlichen eher neugierig als aggressiv. Manche deuteten auf das Boot, andere machten eine kopfwackelnde Geste, deren Bedeutung sich Rhodan nicht erschloss.
    Einer trat auf den Käfig zu. Er trug das weiße Haar zu einem straffen Knoten am Hinterkopf gebunden. Seine Kleidung hob sich von der der restlichen Glupschäugigen ab. Kein Leder, keine Federn – sondern Teile einer Uniform. Zuerst begutachtete er Chabalh, der das Interesse mit einem kehligen Grollen quittierte. Dann glitt sein Blick über die weiteren Mitglieder der Gruppe, bis er an Atlan hängen blieb.
    Er sagte etwas in einer Sprache, die Rhodan nicht verstand und die der Translator nicht übersetzte. Noch nicht, wie er hoffte.
    Zu seiner Überraschung antwortete Atlan in der gleichen Sprache. Zumindest vermutete Rhodan das, denn der Fremde lachte.
    Wenigstens eine vertraute Regung, auch wenn er sich nicht sicher war, ob sie beim Volk der glupschäugigen Arkonidenähnlichen dasselbe bedeutete wie bei den Menschen.
    Der Fremde gab eine Antwort – und plötzlich mischten sich bekannte Worte in die ansonsten unverständlichen Sätze. Der Translator hatte offenbar genug gehört, um der Sprache allmählich Herr zu

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