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PR NEO 0052 – Eine Handvoll Ewigkeit

PR NEO 0052 – Eine Handvoll Ewigkeit

Titel: PR NEO 0052 – Eine Handvoll Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rüdiger Schäfer
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Freund Perry. Wenn ich gewusst hätte, dass du 37 Jahre alt bist, hätte ich dich nicht solchen Strapazen ausgesetzt. Wenn du eine Pause brauchst, kann ich gerne warten.«
    »Schon gut.« Rhodan verkniff sich nur mühsam ein Grinsen. »Ich schaffe das schon. Wir können weitergehen.«
     
    Die Umgebung veränderte sich schlagartig. Shy und Rhodan durchschritten ein aus den Verankerungen gerissenes Schott und traten in eine riesige Halle. An der rund dreißig Meter hohen Decke brannten einige Leuchtelemente, flache, viereckige Platten, die früher wahrscheinlich die gesamte Fläche bedeckt hatten. An den Wänden liefen insgesamt vier übereinander angeordnete Laufstege aus Stahlgittern entlang, die von rostigen, hüfthohen Geländern gesichert und durch Treppen miteinander verbunden waren. Dahinter lagen zahlreiche Türen. Über einigen von ihnen entdeckte Rhodan verblasste arkonidische Buchstaben und Zahlen.
    Im Zentrum der Halle stand das Skelett einer gewaltigen Maschine. Vermutlich handelte es sich bei dem Koloss um einen ehemaligen Energieerzeuger, denn etliche marode Leiterbahnen mündeten zu einem dicken Strang verknüpft in einen Kabelschacht.
    Zwischen den kümmerlichen Resten arkonidischer Technik herrschte rege Betriebsamkeit. Hunderte, wenn nicht Tausende Missk hatten dort unten eine Art Lager errichtet. Die weder besonders komfortabel noch allzu stabil aussehenden Unterkünfte waren aus allem gemacht, was man in der Unterwelt Ghewanals an Material finden konnte.
    Während Rhodan mehr und mehr Details des sich vor ihm abspielenden Gewimmels in sich aufnahm, huschte Shy ungeduldig um ihn herum und stieß dabei immer wieder scheinbar unabsichtlich gegen seine Beine.
    Über der ganzen Szene lag eine Geräuschkulisse, die an das Zwitschern eines gigantischen Vogelschwarms erinnerte. Die Halle, das war auf den ersten Blick zu sehen, war hoffnungslos überfüllt. An vielen Stellen kletterten die Missk wie Ameisen übereinander, schoben sich beiseite, um ein wenig Platz zu schaffen, oder drängten sich eng zusammen. Dabei waren ihre Arme in permanenter Bewegung.
    Rhodan machte ein paar Schritte in die Halle hinein. Die Luft war warm, feucht und roch alles andere als angenehm. »Hier lebst du?«
    »Ja«, antwortete Shy. »Schön, nicht wahr?«
    Rhodan wandte den Kopf und musterte seinen Begleiter. Machte der Missk etwa Scherze? Das hier war alles andere als schön . Andererseits kannte Shy keine andere Existenz als diese.
    »Wer hat hier das Sagen?«, fragte er Shy. »Kannst du mich zu jemandem bringen, der eure ... Kolonie repräsentiert?«
    »Was ist eine Kolonie?«, wollte der Kleine wissen.
    »Ich meine damit dich und deine Artgenossen als Ganzes«, erläuterte Rhodan. »Alle Missk zusammen.«
    »Ich hätte dich ohnehin zu Veram gebracht«, sagte Shy. »Sie und die anderen Greisinnen stehen der Familie vor. Sie wissen noch mehr als die Lehrer und sagen uns, was wir tun sollen.«
    »Hat dich Veram in die Stadt geschickt? Hat sie dir gesagt, dass du versuchen sollst, mit dem Regenten zu sprechen?«
    »Äh, nein ...« Der Missk zögerte und wirkte auf einmal peinlich berührt.
    »Warum hast du es dann getan?« Rhodan ließ nicht locker.
    »Der Regent ... ist ein großer Mann, der mächtigste Arkonide von allen.« Shy legte die Stirn in Falten und suchte nach Worten. »Hast du nicht gehört, was er gesagt hat? Das Imperium wird angegriffen. Die bösen Methans sind zurück. Auch die Missk sind ein Teil des Imperiums. Wir können helfen. Wir sind stark. Wir wollen arbeiten. Ich wollte ... ich wollte den Regenten fragen, ob er die Rationen erhöhen kann.«
    »Die Rationen? Soll das heißen, dass euch die Arkoniden zwar nicht an der Oberfläche dulden, euch aber Nahrungsmittel zur Verfügung stellen?«
    »Du solltest besser mit Veram reden! Sie kann das alles besser erklären als ich. Sagst du ihr, dass du mein Freund bist?«
    »Natürlich, wenn du das willst ...«
    »Dann komm, komm!«, rief der Missk und zerrte aufgeregt an Rhodans Hosenbein.
    Über mehrere Treppen ging es bis hinunter zum Bodenlevel der Halle. Innerhalb von Sekunden war Shy von Dutzenden Missk umringt. Der Translator war von dem ohrenbetäubenden Zwitschern offenbar überfordert, denn Rhodan verstand kein einziges Wort. Nach und nach verschaffte sich Shy allerdings Gehör und verkündete den Umstehenden, dass er und sein Freund Perry zu Veram unterwegs waren, um mit dieser wichtige Dinge zu besprechen. Die Missk, allesamt kaum größer als Shy

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